Kopfhaar
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Als Kopfhaar werden die Haare auf dem menschlichen Kopf im Gegensatz zur Körperbehaarung bezeichnet. Das menschliche Kopfhaar hat eine Wachstumsrate von etwa 0,3 mm am Tag (1 cm im Monat). Dieser Wert kann sich bei einzelnen Menschen geringfügig unterscheiden.
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Das Haar unterliegt einem Wachstumszyklus, an dessen Ende es ausfällt und durch ein neues Haar ersetzt wird. Die Lebensdauer eines Haares kann bei einzelnen Menschen sehr unterschiedlich sein; es gibt dokumentierte Lebensdauern von über 10 Jahren. Im Durchschnitt liegt die Lebensdauer eines Haares bei etwa 2 – 6 Jahren.
Dementsprechend gibt es Menschen mit körperlangen Haaren, aber in der Regel ist die Haarlänge auf Hüftlänge beschränkt. Es ist möglich, dass Haare nicht länger als bis zur Schulter wachsen können.
Die individuelle Haarlänge ist nach der Aussage von Wissenschaftlern genetisch bedingt. Das Haar außerhalb der Kopfhaut ist biologisch tot, nur die Haarfollikeln leben. Geschädigtes Haar kann sich nur über die Haarwurzeln reproduzieren; ein geschädigtes kann sich also biologisch nicht regenerieren.
Die Anzahl der Haare ist von der Haardicke abhängig. Blonde Haare sind am dünnsten und treten daher in größerer Anzahl auf als schwarze Haare, rote Haare sind am dicksten. Die ungefähre Anzahl der Haare nach Farbe beträgt:
[Bearbeiten] Haarpflege
Langes Haar erfordert sehr viel Pflege, wenn es ansehnlich bleiben soll. Insbesondere sollte man darauf achten, dass die Spitzen nicht austrocknen und sich in der Folge spalten. Dieses bezeichnet man dann als Haarspliss. Ganz vermeiden lässt sich das nicht; jede Form von Reibung (z. B. mit Kleidung) strapaziert das Haar. Man sollte auf jeden Fall vermeiden, das Haar durch zusätzliche Beanspruchung zu zerstören, z. B. Zerreißen mit einem dünnen Plastikkamm, wenn die Haarstränge ineinander verwickelt sind oder Knoten bilden. Alternativ zu Plastikkämmen gibt es handbearbeite so genannte "Hard Rubber Saw Cut Combs". Die Zacken sind gerundet und schädigen daher das Haar weniger als eine scharfe Plastikkante, die das Haar sogar abtrennen kann. Breitzackige Kämme können sich als hilfreich beim Entwirren der Haare erweisen. Das Entwirren ist notwendig, damit die Haare nicht im Laufe der Zeit einen unentwirrbaren Dreadlock bilden, der sich nicht mehr in Einzelhaare auflösen lässt.
Empfohlene Pflegemittel nach dem Shamponieren sind Spülungen und Haarbalsam (engl. Conditioner); sie ermöglichen ein leichteres Durchkämmen des Haares. Nasses Haar ist empfindlicher als trockenes Haar. Deswegen sollte man beim Durchkämmen nasser Haare besonders vorsichtig sein. Außerdem empfehlenswert für längeres Haar, wäre eine regelmäßige Anwendung einer Kur/Packung (Tiefenpflege) zur Strukturwiederaufbauung und Rückernährung der Haare beziehungsweise deren tieferen Haarschichten .
Shamponieren sollte man vor allem das Haar in der Nähe der Kopfhaut, nicht den Haarstrang, während Spülungen oder Conditioner (Haarbalsam) auf den Haarstrang angewendet werden sollten. Man kann das Shampoo nach dem Shamponieren mit Wasser die Stränge herunterlaufen lassen. Um die Kopfhaut nicht zu sehr zu reizen, empfiehlt sich auch die Verwendung mit Wasser verdünnten Shampoos. Man kann dadurch die Haare sogar öfter waschen.
Man sollte auch vermeiden, nasses Haar durch Rubbeln mit einem Handtuch trocken zu reiben, besser ist das vorsichtige Andrücken des Handtuchs, um Feuchtigkeit aufzunehmen.
Bei Verwendung eines Haarföns sollte man Überhitzung vermeiden; Wassermoleküle im Innern des Haares könnten sonst Reaktionen zeigen, die den Haarstrang zerstören.
Falls der Haarspliss (gespaltene Spitzen) augenfällige und nicht mehr tolerable Formen angenommen hat, bleibt eigentlich nur das Abschneiden der Spitzen, auch um ein weiteres Spalten des Haares zu vermeiden. Man sollte beim Spitzenschneiden aber beachten, dass ein durchschnittliches Haar nur um etwa 1 cm pro Monat wächst. Wenn man also sehr lange Haare bekommen möchte, ist ein vierwöchentliches Spitzenschneiden mit 1 – 2 cm für dieses Vorhaben ungeeignet.
Um Reibung beim Schlafen zu reduzieren, werden Satin-Bezüge empfohlen.
[Bearbeiten] Haarveränderungen
Beim Bleichen der Haare werden die eigenen Pigmente (bei dunklen oder gefärbten Haaren) zerstört. Das Bleichen ist mit einem Verbrennen vergleichbar (Verwendung von Wasserstoffperoxid). Blondiertes Haar erfordert besondere Pflege: Es kann leichter zerreißen als natürliches Haar. Blondierungspräparate können bei unsachgemäßer Anwendung sowohl die Haut als auch Kleidungsstücke beschädigen.
[Bearbeiten] Haarprobleme
Schuppen bilden sich, wenn zu viele oder verklebte Zellen beim Erneuerungsprozess der Kopfhaut abgestoßen werden.
Fettige Haare werden auf eine Überproduktion der Talgdrüsen zurückgeführt. Mögliche Ursachen sind genetische Veranlagung, Stress oder Stoffwechselstörungen. Häufiges Waschen hat hingegen keinen Einfluss auf die Geschwindigkeit der Talgproduktion.
Trockenes, stumpfes und gespaltenes Haar kann Anzeichen für einen Mangel an Biotin (Vitamin H) sein. Biotin ist essentiell für die Bildung der Hornsubstanz Keratin und trägt somit wesentlich zum gesunden Wachstum von Haut, Haaren und Fingernägeln bei.
[Bearbeiten] Literatur
- Schöneberg, Hans (Hrsg.): Das Friseurbuch in Lernfeldern. 3., neu bearb. u. erw. Aufl. Handwerk und Technik, Hamburg 2003 (Handwerk und Technik, 3935), ISBN 3-582-03935-8
- Bolt, Nina: Haare. Eine Kulturgeschichte der wichtigsten Hauptsache der Welt. Bastei Lübbe, Bergisch Gladbach 2001 (Bastei Lübbe Sachbuch, 60495), ISBN 3-404-60495-4
- Campsie, Jane: Schönes Haar, perfektes Make-up. Könemann, Köln 2001, ISBN 3-8290-2296-4
- Deslauriers, Linda: Haare im Licht. Königsfurt, Krummwisch 2004, ISBN 3-89875-124-4
[Bearbeiten] Weblinks
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