Flutkatastrophe
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Als Flutkatastrophe bezeichnet man das Hochwasser an der Küste oder eines Flusses, das so hoch steigt, dass die normalen Pegelstände weit überschritten werden und die Deiche das Wasser nicht mehr vor Bauernhöfen, Dörfern oder Städten zurückhalten können. Hohe Sachschäden an Gebäuden und Infrastruktur, Ernteschäden und im Extremfall auch Todesopfer sind die Folge. Bei einer Flut mit außerordentlich hohen Pegelständen, die nur sehr selten vorkommt, spricht man von einer Jahrhundertflut. Die Ursachen liegen in der Begradigung und Eindeichung der Flüsse, um sie für möglichst große Frachtschiffe schiffbar zu machen, sowie in der Trockenlegung ganzer Landstriche und damit der Beseitigung der natürlichen Überflutungsflächen. Die Besiedelung bis dicht an die Deiche heran, selbst in immer wieder hochwassergefährdeten Bereichen, zieht zwangsläufig hohe Verluste bei Überflutungen nach sich.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Flutkatastrophen in Europa
[Bearbeiten] Deutschland
Bei folgenden Flüssen sind häufig Flutkatastrophen zu verzeichnen:
Donau, Elbe, Oder, Rhein, Mosel
- Magdalenenhochwasser 1342 an zahlreichen mitteleuropäischen Flüssen
- de grote Mandrenke 1362 an der gesamten Deutschen Nordseeküste gilt als mit Abstand gewaltigste Deutsche Flutkatastrophe
- Hochwasser von 1501
- Hochwasser in Sachsen 1897
- Hochwasser in Sachsen 1932
- Donauhochwasser 1954
- Sturmflut 1962 in Hamburg
- Oderhochwasser 1997 an Oder und Nebenflüssen
- Elbehochwasser 2002 an Elbe und Nebenflüssen
- Hochwasser in den Voralpen 2005, die Isar überflutete mehrere Orte erstmals seit Jahrzehnten
- Elbehochwasser 2006
Für vollständige Liste siehe Sturmflut.
[Bearbeiten] Österreich
- Donauhochwasser 1954
- 1997 Im südlichen Niederösterreich treten zahlreiche Flüsse über die Ufer. Besonders betroffen: Pittental, Schwarzatal, Piestingtal und Triestingtal.
- 2002 In Ober- und Niederösterreich treten zahlreiche Flüsse über die Ufer, weite Landteile stehen unter Wasser. Besonders betroffen waren die Donau und der Kamp.(HQ100)
- 2005 In den westlichen Bundesländern Tirol und Vorarlberg treten nach tagelangen Regenfällen Flüsse über die Ufer. Zahlreiche Murenabgänge legen teilweise den öffentlichen Verkehr lahm (siehe Hochwasser in den Voralpen 2005).
- 2006 In Niederösterreich tritt die March aus den Ufern und die Dämme halten im Gegensatz zu jenen auf der slowakischen Seite nicht Stand . Die Orte Dürnkrut und Mannersdorf werden überschwemmt.(HQ60)
[Bearbeiten] Schweiz
- 2005 (August) In der Zentralschweiz, Graubünden und Bern sowie in vielen anderen Teilen der Schweiz werden Dörfer durch Dammbrüche oder überlaufende Seen bzw. Flüsse überschwemmt. Mehrere Straßen und Zuggleise sind nicht mehr befahrbar. Einzelne Dörfer (z.B. Engelberg_OW) sind von der Aussenwelt abgeschnitten und können nur mit dem Hubschrauber erreicht werden (siehe Hochwasser in den Voralpen 2005).
[Bearbeiten] Flutkatastrophen in anderen Ländern
- 1953 Nordsee: Schwerste Sturmflut des 20. Jahrhunderts in den Niederlanden und England (ca. 2.500 Tote)
- 1970 Bengalen: Wirbelstürme und Flutwellen (über 300 000 Tote)
- 2004 Indischer Ozean: Tsunami in 15 Ländern gleichzeitig. (ca. 226.000 Tote) (siehe: Erdbeben im Indischen Ozean 2004)
- 2005 USA: New Orleans wird vom Hurrikan Katrina heimgesucht.
- 2006 Ungarn, Rumänien und Bulgarien: Die Donau tritt an vielen Stellen über die Ufer. Dämme werden geöffnet, um unbewohnte Gebiete als Rückhaltebecken zu nutzen. Diese Überflutungen verselbständigen sich aber teilweise und schwemmen ganze Dörfer weg.
[Bearbeiten] Weblinks
- Selbsthilfe: Keller-Entflutung ohne Pumpe durch Anwendung des Heber-Prinzips
- Seiten des THW zum Thema Deichverteidigung und Hochwasserschutz
- Liste der Naturkatastrophen