Mosel
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Mosel | |
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Moselkarte |
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Daten | |
Lage | Frankreich, Luxemburg, Deutschland |
Länge | 544 km |
Quelle | Vogesen |
Quellhöhe | 715 m |
Mündung | in Koblenz in den Rhein |
Mündungshöhe | 65 m |
Höhenunterschied | ca. 650 m |
Einzugsgebiet | 28 286 km² |
Großstädte | Metz, Trier, Koblenz |
Rechte Nebenflüsse | Moselotte, Vologne, Meurthe, Seille, Saar, Ruwer, Feller Bach, Dhron, Ahringsbach, Kautenbach, Lützbach, Flaumbach, Altlayer Bach, Baybach, Ehrbach |
Linke Nebenflüsse | Madon, Terrouin, Esch, Rupt de Mad, Orne, Fensch, Gander, Syr, Sauer, Kyll, Salm, Lieser, Alf, Endert, Brohlbach, Elz |
Bekannte Brücken | siehe Brücken über die Mosel |
Schiffbar | 392,1 km |
Die Mosel (französisch: la Moselle, luxemburgisch: Musel) ist der größte deutsche Nebenfluss des Rheins und nach diesem die zweitwichtigste Schifffahrtsstraße Deutschlands. Sie fließt durch Frankreich, Luxemburg und die deutschen Bundesländer Saarland und Rheinland-Pfalz.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
Die Mosel entspringt am Col de Bussang in der Nähe von Bussang in den Vogesen auf 715 Meter Höhe und mündet nach 544 Kilometer am Deutschen Eck (59 m ü. NN) in Koblenz von Westen her in den Rhein. Der mittlere Abfluss an der Mündung beträgt 290 m³/s, womit die Mosel nach der Aare, und noch vor Main und Neckar, der zweitgrößte Nebenfluss des Rheins ist.
[Bearbeiten] Flussabschnitte
Der Abschnitt der Mosel vom deutsch-französisch-luxemburgischen Dreiländereck bis zur Einmündung der Saar bei Konz kurz vor Trier wird in Deutschland als Obermosel bezeichnet; dabei handelt es sich jedoch geographisch nicht mehr um den Oberlauf des Flusses. Der Bereich von Trier bis Briedel wird Mittelmosel genannt. Der Abschnitt zwischen Briedel und der Mündung in Koblenz ist die sogenannte Untermosel. Charakteristisch sind die Mäander, insbesondere im Gebiet zwischen Bremm und Cochem, dem Cochemer Krampen. Typisch sind an der gesamten Untermosel die Weinbergsterassen.
[Bearbeiten] Angrenzende Mittelgebirge
Von Trier an abwärts trennt die Mosel die beiden Mittelgebirge Eifel (nordwestlich) und Hunsrück (südöstlich).
[Bearbeiten] Wichtige Orte an der Mosel
- in Frankreich: Remiremont, Épinal, Toul, Pont-à-Mousson, Metz, Thionville, Cattenom
- in Luxemburg: Schengen, Remich, Grevenmacher
- in Deutschland: Perl, Konz, Trier, Schweich, Neumagen-Dhron, Mülheim (Mosel), Bernkastel-Kues, Traben-Trarbach, Zell (Mosel), Cochem, Kobern-Gondorf, Winningen, Koblenz
[Bearbeiten] Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Mosel beträgt 28.286 km². Der französische Teil von Mosel und Saar mit 15.360 km² macht etwa 54 Prozent des Gesamtgebietes aus. Auf rheinland-pfälzische Gebiete entfallen 6.980 km², auf saarländische Flächen 2.569 km², auf Luxemburg entfallen 2.521 km², auf Wallonien (Belgien) 767 km² und auf Nordrhein-Westfalen 88 km².
[Bearbeiten] Name
Der Name Mosel leitet sich ab von der keltischen Namensform Mosea über lateinisch Mosella, das eine Verkleinerungsform von Mosa, der lateinischen Bezeichnung des anfangs parallel fließenden Flusses Maas darstellt. Zuerst wurde die Mosel von Tacitus in den ann. 13,53 und den hist. 4,71,77 erwähnt. Der römische Dichter Decimus Magnus Ausonius setzte ihr bereits im 4. Jahrhundert ein literarisches Denkmal. In diesem 371 entstandenen Gedicht Mosella, in 483 Hexametern verfasst, beschreibt der spätantike Dichter und Lehrer am Trierer Kaiserhof eine Reise von Bingen über den Hunsrück an die Mosel und, deren Verlauf folgend, nach Trier. Ausonius' Bild von Mosel und Moseltal werden, nicht zuletzt dank der Politik der spätantiken Herrscher, als blühende und reiche Landschaften dargestellt.
[Bearbeiten] Wirtschaft
[Bearbeiten] Schifffahrt
Insbesondere Frankreich war interessiert an einer Befahrbarkeit der Mosel mit größeren Schiffen, um die lothringischen Industriegebiete anbinden zu können. Es erreichte per Vertrag mit der Bundesrepublik die Kanalisierung der Mosel und gestand Deutschland im Gegenzug die sogenannte Schlingenlösung am Oberrhein zu (anstatt eines Weiterbaus des Rheinseitenkanals). 1964 wurde die Mosel von Metz bis Koblenz als Schifffahrtsstraße mit 14 Schleusen freigegeben. Für die Schifffahrt ist die Moselkommission mit Sitz in Trier zuständig. Neben der Güterschiffahrt kreuzen Ausflugsschiffe zwischen den touristisch teilweise sehr intensiv erschlossenen Weindörfern und kleinen Städtchen der Mittel- und Untermosel.
Yacht- oder Sporthäfen gibt es in folgenden Orten: Koblenz, Winningen, Brodenbach, Burgen, Hatzenport, Senheim, Treis, Traben-Trarbach, Kues, Neumagen, Pölich, Schweich, Trier, Konz.
[Bearbeiten] Staustufen
Staustufen befinden sich bei Kœnigsmacker, Apach, Palzem, Grevenmacher, Trier, Detzem, Wintrich, Zeltingen, Enkirch, St. Aldegund, Fankel, Müden (Mosel), Lehmen und Koblenz. Die Staustufen sind derart gebaut, dass sich an einem Ende des Stauwehrs eine Schiffsschleuse mit Fischtreppe und am anderen Ende ein Wasserkraftwerk befindet. Die Staupegel und Wasserkraftwerke auf deutschem Gebiet werden von der Zentralwarte der RWE Power AG bei Fankel gesteuert.
[Bearbeiten] Tourismus
Das Moseltal verfügt über einen durchgehenden Radwanderweg, von Metz in Frankreich über Trier bis nach Koblenz am Rhein ist der Weg auf 311 Kilometer befahrbar. Zwischen Koblenz und Trier sind große Teile abseits von Autolärm und Abgasen auf der Trasse der ehemaligen Moseltalbahn geführt. Jedes Jahr am Sonntag nach Pfingsten ist dies auf den 140 Kilometern zwischen Schweich und Cochem auch autofrei im Rahmen des „Happy Mosel“-Tages möglich.
Eine Reihe bemerkenswerter Burgen und Ruinen zieren die Höhen über dem Moseltal, auch eine Besichtigungstour per Schiff lohnt sich.
An der Mosel befindet sich seit 1910 der Moselhöhen-Wanderweg. Eine besondere Wanderung führt von Ediger-Eller aus über den Klettersteig Calmont nach Bremm durch den steilsten Weinberg Europas.
Die ADAC Rallye Deutschland findet seit dem Jahre 2000 auch in den Weinbergen an der Mosel statt (Veldenz, Dhron, Trittenheim, Fell, Ruwertal, Trier).
[Bearbeiten] Weinbau
An der Mosel befindet sich ein wichtiges Weinbaugebiet, dessen deutscher Teil zum Gebiet Mosel-Saar-Ruwer zählt, für den luxemburgischen Teil siehe: Weinbau in Luxemburg. Moselaufwärts erstreckt sich der Anbau bis zur Seille-Mündung.
Das Landschaftsbild der Mosel ist geprägt von den angrenzenden Weinbergen. Besonders eindrucksvoll zeigen sie sich im Bereich der Mittelmosel, wo an den - am Calmont zwischen Ediger-Eller und Bremm bis zu 65 Grad - steilen Schieferhängen vor allem Riesling angebaut wird. Hier wachsen einzigartige Weine, die von vielschichtiger Mineralität geprägt sind. Der Weinbau an der Mosel befindet sich zur Zeit in einer Phase des Umbruchs. Mit viel Engagement und einer hochwertigen Ausbildung nimmt die junge Winzergeneration Abstand von der Massenproduktion alter Tage und konzentriert sich auf die Herstellung individueller Spitzengewächse des Rieslings, der hier ein weltweit einzigartes Qualitätspotential besitzt.
[Bearbeiten] Dachmarke Mosel
Am 10. November 2006 wurde in Burg (Mosel) die Regionalinitiative Mosel gegründet. Die Einführung der Dachmarke Mosel ist nach dem Vorbild der Dachmarke Eifel geplant, die Güter und Dienstleistungen aus den Bereichen Land- und Forstwirtschaft, Tourismus, Handwerk und Natur umfasst.
[Bearbeiten] Brücken über die Mosel
Eine (unvollständige) Liste findet sich unter Liste der Moselbrücken. Zu folgenden Brücken existieren eigene Artikel:
- Konrad-Adenauer-Brücke in Trier
- Römerbrücke in Trier
- Moseltalbrücke zwischen Winningen und Dieblich
- Gülser Eisenbahnbrücke in Koblenz
- Kurt-Schumacher-Brücke in Koblenz
- Europabrücke in Koblenz
- Moseleisenbahnbrücke
- Balduinbrücke in Koblenz
[Bearbeiten] Wasserstände
Hochwasser:
- 11,28 m, Pegel Trier am 21. Dezember 1993
- 10,56 m, Pegel Trier am 28. Mai 1983
- 10,33 m, Pegel Trier am 23. Januar 1995
- 10,26 m, Pegel Trier am 12. April 1983
- 9,92 m, Pegel Trier am 27. Februar 1997
Niedrigwasser:
- 0,47 m in Bernkastel am 28. Juli 1921
[Bearbeiten] Siehe auch
- Liste der Gemeinden im Département Moselle
- Moselbahn und Moselstrecke, die Eisenbahnstrecken an der Mosel
- Liste der Flüsse in Deutschland
[Bearbeiten] Literatur
- Reinhold Schommers: Die Mosel. DuMont, Ostfildern 2001, ISBN 3-77013741-8
- Ludwin Vogel: Deutschland, Frankreich und die Mosel. Europäische Integrationspolitik in den Montan-Regionen Ruhr, Lothringen, Luxemburg und der Saar. Klartext, Essen 2001, ISBN 3-89861-003-9
- Decimus Magnus Ausonius: Mosella. Lateinisch-deutsch. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger. Tusculum Studienausgaben. Artemis und Winkler, Düsseldorf 2004, ISBN 3-7608-1380-1
- Uwe Anhäuser: Die Ausoniusstraße. Ein archäologischer Reise- und Wanderführer. Rhein-Mosel, Alf/Mosel 2006, ISBN 3-89801-032-5
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Mosel – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
Wiktionary: Mosel – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |
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