Fly-over
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Der Fly-over ist eine Stahlkonstruktion, mit deren Hilfe Dehnfugen von Autobahnbrücken repariert werden können, ohne die Autobahn teilweise oder ganz zu sperren. Ein Fly-over kann außerdem bei einem Schwertransport eingesetzt werden, wenn eine Brücke auf der Strecke nicht für das Gewicht des Schwertransports zugelassen ist.
Der erste Einsatz dieser Konstruktion war auf der österreichischen Autobahn A 23 Wiener Südosttangente. Aufgrund des sehr hohen Verkehrsaufkommen war eine Sperrung der Autobahn ausgeschlossen.
In einer Zusammenarbeit der Wiener Magistratsabteilung 29 (Brücken- und Grundbau), einem Statikerbüro und der Waagner Biro AG wurde daher eine nach dem Baukastensystem gestaltete und rasch auf- und abbaubare Brückenkonstruktion entwickelt.
Das Ergebnis ist zirka 105 Meter lang und 13,4 Meter breit. Wird der Fly-over für vier Fahrspuren aufgebaut, so werden 16 Sattelfahrzeuge für den Transport der insgesamt etwa 300 Tonnen schweren Einzelteile benötigt. Zwei Kräne mit einer Hebelast von 50 Tonnen und ungefähr 250 Hebevorgänge sind für den Auf- bzw. Abbau in einer Nacht ohne Totalsperre der Wiener Südosttangente (A 23) notwendig. Die spätere Arbeitshöhe für die Bauarbeiter unter dem Fly-over beträgt etwa 1,6 Meter.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Erster Einsatz
Erstmals eingesetzt wurde der Fly-over im Jahr 1999 im Bereich St. Marx. Dort wurde er in der Nacht vom 10. zum 11. Juli aufgebaut. Die Bauarbeiten zum Austausch der sanierungsbedürftigen Dehnfuge dauerten vier Wochen.
In der Nacht vom 6. zum 7. August wurde der Fly-over abgebaut und in der folgenden Nacht (7./8. August) auf der Gegenfahrbahn wieder aufgebaut. Die Sanierungsarbeiten waren am 3. September 1999 abgeschlossen.
[Bearbeiten] Südosttangente
[Bearbeiten] Das Jahr 2000
Der erste Einsatz fand auf der Hochstraße St. Marx statt.
Aufgebaut wurde der Fly-over in der Nacht vom 7. zum 8. Juli 2000 auf der Richtung Norden führenden Fahrbahn. Der letzte Abbau der Hilfsbrücke für die Saison 2000 erfolgte zwischen 1. und 2. September 2000.
Insgesamt wurde in diesem Zeitraum der Fly-over dreimal auf- und wieder abgebaut.
[Bearbeiten] Das Jahr 2001
In den Sommermonaten des Jahres 2001 war der Fly-over beim Knoten Arsenal im Einsatz. Im Anschluss daran wurde er bis Ende Oktober 2001 auf der Hochstraße Sankt Marx, die zwischen 1973 und 1978 errichtet worden war, verwendet.
[Bearbeiten] Das Jahr 2002
Zwischen Mitte Juni 2002 und Mitte Oktober 2002 war der Fly-over ungefähr sechs Wochen beim Knoten Arsenal im Einsatz und beim Knoten Sankt Marx ungefähr vier Wochen.
[Bearbeiten] Das Jahr 2004
Im Jahr 2004 wurde zwischen Anfang April und Ende September 2004 an drei Stellen des Knotens Landstraße auf jeweils beiden Richtungsfahrbahnen gearbeitet.
[Bearbeiten] Das Jahr 2005
Das Jahr 2005 brachte den vorläufig letzten Einsatz des Fly-over. In der Nacht vom 11. auf den 12. Juni wurde er am Knoten Kaisermühlen das erste Mal in diesem Jahr aufgestellt. Nach drei Umstellungen wurde er in der Nacht vom 28. auf den 29. September 2005 das letzte Mal abgebaut.
[Bearbeiten] Österreich/Steiermark
Zwischen März und April 2006 war der Fly-over in der Steiermark auf der A 9 (Pyhrnautobahn (Talübergang Sankt Stephan im Bereich Gratkorn Fahrtrichtung Graz) im Einsatz.
[Bearbeiten] Niederlande
Während der Jahre, in denen der Fly-over in Wien im Einsatz war, kamen aus dem Ausland immer wieder Anfragen, bisher aber kaum Aufträge. Zwischen Mai und September 2005 wurden z.B. auf der niederländischen Autobahn A12 bei Amsterdam mit Hilfe eines Fly-overs neun Dehnfugen generalsaniert.