Freikonservative Partei
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Die Freikonservative Partei war eine überwiegend in Preußen aktive Partei des Deutschen Reiches bis 1918.
[Bearbeiten] Partei
Die Freikonservative Partei entstand 1866 als Abspaltung der preußischen Konservativen Partei. Sie unterstützte die großpreußische Einigungspolitik von Otto von Bismarck und bestand überwiegend aus agrarkonservativen und bürokratischen Führungseliten. Zu den namhaftesten Repräsentanten der Freikonservativen zählten der Gutsbesitzer Wilhelm von Kardorff (1828-1907), der Industrielle Carl Ferdinand Freiherr von Stumm-Halberg (1836-1901), der Politiker und Juraprofessor Heinrich von Achenbach (1829-1899), der Karl Rudolf Friedenthal (1827-1899), der preußische General Hans von Beseler (1850-1921) sowie der Historiker Hans Delbrück (1848-1929).
Ihre Reichstagfraktion ab 1871 nannte sich Deutsche Reichspartei. Politisch stand sie zwischen den Nationalliberalen auf der einen Seite und der konservativen Partei auf der anderen Seite. Die Freikonservativen unterstützte als dezidiert protestantische Partei den Kulturkampf und als Partei der Eliten die Sozialistengesetze Bismarcks. 1878 war sie die treibende Kraft bei der Wendung zur Schutzzollpolitik. Während der Jahre 1887 und 1890 war sie eine der sogenannten Kartellparteien - einem Wahlbündnis der Rechtsparteien (Deutschkonservative Partei und Freikonservative) und Nationalliberalen - an. Das Kartell war ausgerichtet auf die Stützung Bismarck und setzte das Septennat durch.
Während der wilhelminischen Epoche war die Partei Befürworter der Kolonialpolitik, trat für den Schlachtflottenbau und Weltpolitik ein. In den Jahren 1906-1909 gehörten die Freikonservativen zum Bülow-Block. Während des Ersten Weltkriegs trat die Partei für expansive Kriegsziele ein, lehnte die Friedensresolution von 1917 ab und unterstützte die militaristische Deutsche Vaterlandspartei.
Der Großteil ihrer Mitglieder beteiligte sich 1918 an der Gründung der Deutschnationalen Volkspartei (DNVP). Ein weiterer Teil der Anhänger ging in der DVP auf.
[Bearbeiten] Publikationen
- Volker Stalmann: Die Partei Bismarcks. Die Deutsche Reichs- und Freikonservative Partei 1866 bis 1890. Droste, Düsseldorf 2000, ISBN 3770052269.
- Matthias Alexander: Die Freikonservative Partei 1890 - 1918. Gemäßigter Konservatismus in der konstitutionellen Monarchie. Düsseldorf 2000, ISBN 3770052277.
