Fronda (Verlag)

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Der Verlag Fronda und die gleichnamige Fronda-Zeitschrift sind eine "intellektuelle" ultra-katholische, religiös-fundamentalistische Gruppe junger Frauen und Männer die der polnischen Neuen Rechten zuzuordnen sind. Neben Büchern vertreibt der Verlag die Zeitschrift Fronda und ein Internet-Portal.

Fronda bedeutet in der altfranzösischen Sprache eine Schleuder. Die Aristokraten benutzten diesen Begriff im Sinne einer Gegenrevolution zum "Revolutionsterror" der Französischen Revolution von 1789 und deren Idealen wie Aufklärung, u ä.

Der Verlag und die Zeitschrift richten sich an polnische intellektuelle Eliten. Die HerausgeberInnen verfügen über ausgeprägte Kontakte zu Regierungskreisen in Polen. Des Weiteren unterhalten sie Kontakte zu Opus Dei im In- und Ausland. Seit 2004 hat die Fronda-Redaktion und einige Fronda-AutorInnen die insolvente Wochenzeitschrift "OZON" übernommen. Das notwendige Geld für die Übernahme wurde durch den neoliberalen Parlaments-Abgeordneten Janusz Palikot, von der Platforma Obywatelska (PO) und Vorstandschef des Alkoholkonzernes Polmos Lublin S.A. zur Verfügung gestellt. Grzegorz Górny und Robert Tekieli sind somit (entsprechend) zugleich Chefredakteur und Stellvertreter der Wochenzeitung OZON und Fronda.

Wichtigstes Erkennungsmerkmal ihrer publizistischen Technik ist die unkommentierte Veröffentlichung rechtsextremer bis faschistoider Texte. Dazu gehören insbesondere polnische Vordenker des Faschismus aus den 30er Jahren sowie Texte der Neuen Rechten. Zu ersteren zählen Autoren des protofaschistischen „Nationalradikalen Lagers“ (poln.: Obóz Narodowo-Radykalny, ONR) wie Jan Mosdorf (1904-1941). Fronda druckte aber auch Ernst Jünger, Julius Evola, Corneliu Codreanu, António de Oliveira Salazar, Augusto Pinochet und seine Generäle (Julio Canesso Robert, Jose Teribio Merino und Jose Pinero), Yukio Mishima, Eduard Limonow, Alexander Dugin oder Vladimir Zhirinovsky.

Bezug genommen wird auch auf die Autoren der Konservativen Revolution und ihrer aktuellen Vertreter in der BRD. Dazu zählt Tomasz Gabis in der Fronda (8/1997) unter dem Titel „Die konservative Revolution“ vor allem Gerd-Klaus Kaltenbrunner und Caspar von Schrenck-Notzing.

Im Vordergrund der Aktivitäten der Gruppe - deren einige Mitglieder ursprünglich teilweise sogar aus linken Punk-Kreisen kamen - steht die kulturelle Gegenrevolution gegen den „postmodernen Wertverfall des Westens“. Dabei richtet sich Fronda an einer strengen und fundamentalistischen Auslegung des Katholizismus. Fronda bekämpft in diesem Zusammenhang Homosexualität, Prostitution, Sex vor der Ehe, Abtreibung u ä. Eine Sonderstellung nimmt in der Zeitschrift die Auseinandersetzung mit dem Judentum ein. Die unkommentierte Vorstellung von Aktivitäten intellektueller Rechtsextremisten soll dabei als Ausgangspunkt einer kulturellen Erneuerungsdebatte dienen.

Die Zeitschrift führt einen "Index verbotener Bücher", die die HerausgeberInnen für schädlich halten. Dazu Zählen sowohl Bücher von Carl Gustav Jung und Adorno als auch von Nietzsche und Martin Heidegger. Zu den "schädlichen" Büchern wird auch des Dalai Lama gezählt.

Auf der Titelseite erscheinen bislang Motive wie die Heilige Maria, ein Nazifahnen schwenkender Erich Honecker oder ein Soldat der SS-Einheit Lettland.

Die Zeitschrift erscheint in zwei- bis dreimonatlichem Rhythmus in einer Auflage von ca. 5.000 Exemplaren.

Im Verlagsprogramm finden sich Bücher von Jean-Didier Lecaillon „Familie als Grundlage des Wohlstandes“, Dietrich von Hildebrand „Das trojanische Pferd in Gottes Stadt. Die Ursachen der Krise in der katholischen Kirche“, Robert Tekieli „Homöopathie – Populäre Enzyklopädie des New Age“, Jacques Maritain „Kunst und Vernunft“, Marian Zdziechowski „Das Gespenst der Zukunft“ und Marek Jan Chodakiewicz „Die geraubte Erinnerung: Bürgerkrieg in Spanien 1936–39“ und Narodowe Sily Zbrojne „Nationale Streitkräfte. In der Reihe Judaica werden Persönlichkeiten vorgestellt, die vom Judentum zum Katholizismus konvertiert seien.