Géza Maróczy

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Géza Maróczy [ˈɡeːzɒ ˈmɒroːtsi] (* 3. März 1870 in Szeged; † 29. März 1951 in Budapest) war ein ungarischer Schach-Großmeister.

Maróczy spielte zunächst Fernschach. 1893/94 gewann er zusammen mit Charousek ein stark besetztes Fernturnier, das erste ungarische Fernturnier überhaupt.

Maróczys erster großer Erfolg war der zweite Platz hinter Lasker im Meisterturnier Nürnberg 1896. Anfang des 20. Jahrhunderts galt er als ernsthafter Anwärter auf den Titel des Schachweltmeisters, ein Wettkampf gegen Emanuel Lasker kam jedoch aus finanziellen Gründen nicht zustande. In dieser Zeit gewann Maróczy die Turniere in Monte Carlo 1902 und 1904, Ostende 1905, Barmen 1905 und Wien 1908. In den folgenden Jahren war er schachlich wenig aktiv.

Aufgrund der politischen Ereignisse nach dem ersten Weltkrieg musste Maróczy Ungarn verlassen. 1921 spielte er einen unentschiedenen Wettkampf gegen den späteren Weltmeister Max Euwe, dessen Trainer er wurde. Er gewann das Turnier in Karlsbad 1923 (zusammen mit Aljechin und Bogoljubow) sowie Hastings 1924/25. Bei drei Schacholympiaden (1927, 1930 und 1933) sowie bei der inoffiziellen Schacholympiade von München (1936) war er Spitzenspieler der ungarischen Mannschaft.

1950 gehörte er zu den ersten von der Weltschachorganisation FIDE ernannten Großmeistern.

Er war auch schachliterarisch tätig, u.a. veröffentlichte er 1909 eine Biographie über Paul Morphy. Außerdem trainierte er die erste Frauenweltmeisterin Vera Menchik.

Als besonders stark galt er in der Verteidigung und im Endspiel, speziell im Damenendspiel. In der Sizilianischen Verteidigung ist ein Eröffnungsaufbau, den er 1905 veröffentlichte, nach ihm benannt: 1. e2-e4 c7-c5 2. Sg1-f3 Sb8-c6 3. d2-d4 c5xd4 4. Sf3xd4 g7-g6 5. c2-c4 (Maróczy-Aufbau).

Seine beste historische Elo-Zahl war 2820. Diese erreichte er 1906. Insgesamt lag er in 30 unterschiedlichen Monaten zwischen 1904 und 1907 auf Platz 1 der Weltrangliste.

[Bearbeiten] Literatur

Literatur von und über Géza Maróczy im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Walter Arpád Földeák: Géza Maróczy, Leben und Lehren. Verlag de Gruyter, Berlin 1971