Galgeninsel
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Die Galgeninsel ist eine Halbinsel am Ufer des Bodensees bei Lindau. Sie liegt östlich der Insel Hoy unweit der Ladestraße beim Reutiner Güterbahnhof.
Die Galgeninsel war ursprünglich die Insel, auf der einst der Reichsstädtische Galgen von Lindau stand. Noch heute kann man in einem gewaltigen Felsblock eine Vertiefung finden, die einst den schweren Galgenpfosten aufnahm. Eine Karte aus dem 16. Jahrhundert zeigt die Galgeninsel noch als alleinstehende Insel, allerdings nicht auf der geographisch korrekten Position. Eine Stadtansicht aus dem frühen 18. Jahrhundert lässt keine Aussage auf eine Insel oder Halbinsel zu, da diese am Bildrand erscheint. Spätere Karten zeigen die Galgeninsel dann bereits als Halbinsel. Bereits 1856 wurden im See bei der Galgeninsel Reste einer prähistorischen Besiedlung der Galgeninsel beobachtet. Neuere Untersuchungen, im Rahmen des geplanten Ausbaus des Güterbahnhofs im Jahre 2005, erbrachten jedoch keine Befunde. Die Galgeninsel ist mit der umliegenden Reutiner Bucht als Naturschutzgebiet ausgewiesen.
Eine Sage berichtet über eine makabere Prüfung, die einst ein zum Tode verurteilter Delinquent zu bestehen hatte. Der Todeskandidat wurde so gefesselt, dass seine Arme fest auf dem Rücken verschnürt waren. Auf der Galgeninsel wurde er entlassen und Richtung Inselstadt, die einige hundert Meter entfernt ist, in Marsch gesetzt. Dem Todgeweihten soll es nun gelungen sein, die selbst bei Niedrigwasser noch erhebliche Tiefstrecke zu überwinden und das Festland zu erreichen. Damit hatte er Leben und Freiheit zurückgewonnen.
[Bearbeiten] Literatur
- Tobias Pflederer: Forschung in der Forschungslücke. Unterwasserarchäologie im bayerischen Teil des Bodensees. In: Kommission für Unterwasserarchäologie (Hrsg.) Nachrichtenblatt Arbeitskreis Unterwasserarchäologie. Bd. 11-12/Jg. 2005, Janus Verlag, S. 71–75, (PDF; 107 KB).
[Bearbeiten] Weblinks
Koordinaten: 47° 33' 00" N, 9° 42' 14" O