Gerhard Wurzbacher
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Gerhard Wurzbacher (* 31. Juli 1912; † 1. April 1999) war ein deutscher Soziologe, zuletzt Ordinarius an der Universität Erlangen-Nürnberg.
[Bearbeiten] Leben
Wurzbacher war zunächst Professor der Soziologie in Kiel und seit 1965 bis zu seiner Emeritierung 1979 Inhaber des Lehrstuhls für Soziologie und Sozialanthropologie der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Er war Zweitmitglied der Philosophischen Fakultät in Erlangen, Mitgründer des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums (SFZ) in Nürnberg und Angehöriger der Rotarier. Ihm fiel die schwierige Aufgabe zu, die Reputation eines Lehrstuhls zurückzugewinnen, welche durch seinen Vorgänger, den hochkarätigen NS-Rassisten Karl Valentin Müller, so Theodor W. Adorno in einem Memorandum, verletzt worden war. Zu seinen bedeutenden Schülern zählen Gudrun Cyprian, Friedrich Heckmann, Renate Mayntz und Gerhard Schulze.
[Bearbeiten] Forschungsschwerpunkte
Hervorgetreten ist Gerhard Wurzbacher in der Familiensoziologie und Soziologie der Entwicklungsländer. Für seine Forschungen in den Bereichen Sozialisation sowie Familien- und Jugendsoziologie ist er mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Auch war Wurzbacher langjähriges Mitglied im wissenschaftlichen Beirat des Bundesfamilienministeriums.
[Bearbeiten] Literatur
- Gesa Büchert / Harald Fuchs / Peter Löw (Hrsg.): Kleine Geschichte einer großen Fakultät – 75 Jahre Wirtschafts- und Sozialwissenschaften in Nürnberg. Nürnberg ISBN 3-87191-201-8
- Schriftenreihe des Sozialwissenschaftlichen Forschungszentrums der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg: Das Sozialwissenschaftliche Forschungszentrum als interdisziplinäres Forschungsinstitut. Kolloquium zum 80. Geburtstag von Gerhard Wurzbacher. Nürnberg 1993, ISSN 0944-9000
- Wittenberg, Reinhard: Soziologie in Nürnberg. Forschung und Lehre zwischen 1919 und 2000. Roderer, 2001, ISBN-10: 3897832690, ISBN-13: 978-3897832695