Gesellschaft für Freie Publizistik
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Die "Gesellschaft für Freie Publizistik" (GFP) ist eine rechtsextremistische Organisation mit etwa 500 Mitgliedern. Nach Einschätzung des Bundesamtes für Verfassungsschutz aus dem Jahr 2005 handelt es sich um die „größte rechtsextremistische Kulturvereinigung“ [1] in Deutschland; sie gilt als der NPD nahestehend. Nach eigenen Angaben hat sich die GFP „die Aufgabe gestellt, sich für die Freiheit und Wahrheit des Wortes einzusetzen“.[2] Die Gesellschaft ist in mehrere regional tätige Arbeitskreise untergliedert. Die Gesellschaft hat ihren Sitz in München.
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[Bearbeiten] Gründung
Die GFP wurde 1960 von ehemaligen Angehörigen der NSDAP und der SS gegründet. Eine besondere Rolle kam dabei dem ehemaligen stellvertretenden Reichspressechef der NSDAP, Helmut Sündermann, zu. Mitgründer waren außerdem Kurt Ziesel, Herbert Böhme und der einstige persönliche Referent des NS-Außenministers Joachim von Ribbentrop, Peter Kleist.
[Bearbeiten] Vorstände
1973 übernahm Gerd Sudholt den Vorsitz und wurde 1983 durch Holle Grimm abgelöst. Seit 1991 wird der Vorstand unter anderem durch Rolf Kosiek, Karl Richter, Gert Sudholt, Peter Dehoust, Rudolf Enßlen, Harald Neubauer, Margret Nickel und Jürgen Schützinger geleitet. Seit 2005 ist Andreas Molau Vorsitzender der GFP. In der Folge fand eine Hinwendung zur NPD statt.
[Bearbeiten] Zusammenarbeit
Von Beginn an arbeitete die GFP eng mit dem „Deutschen Kulturwerk Europäischen Geistes“ und deren späterer Abspaltung, der „Deutschen Kulturgemeinschaft“, zusammen. Spätestens seit den 1990er Jahren ist ein erheblicher Einfluss der Redaktion der Zeitschrift Nation und Europa auf die GFP zu verzeichnen.
[Bearbeiten] Themen
Themen der GFP sind insbesondere die „Infragestellung der Vergasung von Millionen von Juden“ (nach Helmut Rannacher, Verfassungsschutzleiter von Baden-Württemberg; siehe hierzu Holocaustleugnung), das Bestreiten bzw. die Relativierung der Kriegsschuld Deutschlands, die „Ausländerfrage“, die „Meinungsfreiheit für nationale Publizistik“ und weitere revisionistische und neurechte Theorien und Ansätze. Zu den Hauptaufgaben der GfP gehört die Förderung der Zusammenarbeit rechter und rechtsextremer Verleger sowie zwischen Verlegern und Autoren und die politische und juristische Unterstützung im Fall von polizeilichen oder staatsanwaltlichen Ermittlungen gegen die Verfasser rechter Schriften.
[Bearbeiten] Kongresse und Publikationen
Die GFP organisiert Jahreskongresse, an denen insbesondere Autoren, Wissenschaftler und Politiker aus dem rechtskonservativen bis rechtsextremen Spektrum teilnehmen. Sie sind ein wichtiger Ort für Strategiediskussionen der alten und neuen Rechten, mit denen die GFP versucht, unter anderem durch Preisverleihungen Einfluss auf die Gegenwartspublizistik zu nehmen. Zahlreiche Referenten waren und sind Mitglieder der NPD oder des Witikobundes bzw. Autoren in Zeitschriften wie Junge Freiheit oder Nation und Europa. Hier können das CDU-Mitglied und Vorstandsmitglied der GfP Albrecht Jebens oder das CDU-Mitglied und Anti-Antifa-Stratege Hans-Helmuth Knütter genannt werden. Die Vorträge der Kongresse werden von der GfP in Sammelbänden veröffentlicht. Außerdem erscheint vierteljährlich das „Das Freie Forum“ als Organisationsrundbrief.