Ginsheim-Gustavsburg
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Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Bundesland: | Hessen | |
Regierungsbezirk: | Darmstadt | |
Landkreis: | Groß-Gerau | |
Koordinaten: | Koordinaten: 49° 59′ N, 8° 20′ O49° 59′ N, 8° 20′ O | |
Höhe: | 85 m ü. NN | |
Fläche: | 13,94 km² | |
Einwohner: | 16.176 (31. Dez. 2004) | |
Bevölkerungsdichte: | 1160 Einwohner je km² | |
Postleitzahl: | 65462 | |
Kfz-Kennzeichen: | GG | |
Gemeindeschlüssel: | 06 4 33 005 | |
Adresse der Gemeindeverwaltung: |
Schulstraße 12 65462 Ginsheim-Gustavsburg |
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Webpräsenz: | ||
Bürgermeister: | Richard von Neumann |
Die Doppelgemeinde Ginsheim-Gustavsburg im Nordwesten des Kreis Groß-Gerau im Bundesland Hessen hat etwa 16.000 Einwohner.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geografie
[Bearbeiten] Geografische Lage
Ginsheim-Gustavsburg liegt im so genannten Mainspitzdreieck, dem Gebiet südlich der Mainmündung zwischen Main und Rhein, gegenüber der Stadt Mainz. Sie ist über die Autobahnen A 60 und A 671 direkt erreichbar; im Ortsteil Gustavsburg gibt es einen Bahnhof (Name: Mainz-Gustavsburg, aufgrund früherer politischer Zugehörigkeit des Ortes zur Stadt Mainz in Rheinhessen) und einen Rheinhafen.
[Bearbeiten] Nachbargemeinden und -kreise
Ginsheim-Gustavsburg grenzt im Norden an die kreisfreie Stadt Wiesbaden und die Stadt Hochheim (Main-Taunus-Kreis), im Osten an die Gemeinde Bischofsheim und die Stadt Rüsselsheim, im Süden an die Gemeinde Trebur, sowie im Westen an die Gemeinde Bodenheim (Landkreis Mainz-Bingen) und die kreisfreie Stadt Mainz.
[Bearbeiten] Geschichte
Ortsteil Ginsheim: Der Ortsname geht vermutlich auf die fränkische Familie Gimmo zurück und wird als "Ginnensheim" erstmals 1211 im "Oculus Memorie" (Güterverzeichnis des Klosters Eberbach) urkundlich erwähnt. Nachdem 1248 das ehemalige Reichsdorf dem Grafen Dieter von Katzenelnbogen verpfändet worden war, sind als weitere adlige Herrscher jener Zeit Familien wie Falkenstein, Sayen oder Isenburg überliefert. 1600 gelangte das Dorf in den Besitz des Landgrafen Ludwig V. von Hessen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde das Gemeinwesen so stark in Mitleidenschaft gezogen, daß dort von 1634 bis 1642 kaum ein Mensch mehr wohnte.
Als typische Ginsheimer Berufe der vergangenen Jahrhunderte gelten Bauer, Fischer und Müller. Die Müllerei entwickelte sich zu einem regelrechten Industriezweig. Vor Ginsheim ankerten zeitweilig bis zu 15 Schiffsmühlen. Das letzte Exemplar wurde 1929 außer Betrieb gesetzt, unter Denkmalschutz gestellt, im Mainzer Hafen verankert und dort gegen Ende des 2. Weltkriegs bei einem Bombenangriff zerstört. Dieses und manches andere interessante Kapitel der Ortsgeschichte sind im Heimatmuseum sehr anschaulich dokumentiert.
Die idyllische Lage am Altrhein mit den vorgelagerten Inseln Nonnenau (Altrheinfähre "Johanna"), Langenau und Rabenwörth und die malerischen Rheinauen haben Ginsheim zu einem gern besuchten Naherholungsort gemacht. Sehenswert ist die evangelische Kirche, die 1746 als barocker Saalbau mit dreiseitigem Schluss entstand. Das Altrheinfest - am ersten Wochenende im Monat Juni von den Ortsvereinen gestaltet - lockt viele Besucher auch von außerhalb an.
Ortsteil Gustavsburg: Der Ortsteil verdankt seinen Namen dem Schwedenkönig Gustav Adolf, der 1632 im Dreißigjährigen Krieg auf der Mainspitze eine Festungsanlage erbauen ließ. Dabei wurde unter anderem der Stein eines römischen Reitergrabes gefunden, dessen Kopie heute die Eingangshalle des Rathauses ziert. 1635 gaben die Schweden die Gustavsburg auf, die nach wechselvollen Kriegsjahren zuletzt in französischen Besitz gelangte. 1673 ließ der Mainzer Kurfürst Johann Philipp von Schönborn die Anlage schleifen. Bis 1740 ist als einzige Ansiedlung in einem Gemarkungsplan eine Ziegelhütte verzeichnet.
Mit der Eröffnung einer Eisenbahnlinie entstand 1858 der Hafenbahnhof Gustavsburg. Ein Jahr später begann die Nürnberger Firma Klett & Co. (später: Maschinenfabrik Augsburg - Nürnberg - MAN) mit dem Bau einer Rheinbrücke. Dazu wurde in Gustavsburg ein Montageplatz eingerichtet, um den sich Arbeiter und ihre Familien ansiedelten. Rasch entwickelte sich daraus ein industriell geprägter Ort. Sehenswert sind die beiden Kirchen, die Mainschleuse und die denkmalgeschützte Cramer-Klett-Arbeitersiedlung. Dort wird vor ihrer romantischen Kulisse alljährlich ein Weihnachtsmarkt veranstaltet. Größtes Fest im Vereinsgeschehen ist das Burgfest (Pfingsten).
[Bearbeiten] Gemeindegliederung
Ginsheim-Gustavsburg besteht aus den beiden Ortsteilen Ginsheim und Gustavsburg.
Sehenswürdigkeiten im Ortsteil Ginsheim: Altrhein und Rheinauen, Yachthafen, evangelische Barockkirche, Heimatmuseum, historischer Industriekran
Sehenswürdigkeiten im Ortsteil Gustavsburg: Mainschleuse, Mainspitze, denkmalgeschützte Arbeitersiedlung am Cramer-Klett-Platz, ebenso wie der neu errichtetete Park für die ehemalige Sternenfestung nahe dem Sportplatz.
Ginsheim-Gustavsburg ist seit 1989 verschwistert mit der französischen Stadt Bouguenais und der senegalesischen Landgemeinde Ballou.
[Bearbeiten] Entstehung der Gemeinde Ginsheim-Gustavsburg
1806 unterstellte Napoleon Kastel, Kostheim, die Maarau und die davor liegenden Rheininseln der französischen Herrschaft; das linke Rheinufer war schon 1801 zu Frankreich gekommen. An der Kostheimer Gemarkung südlich des Mains hatten die Franzosen jedoch kein Interesse, und so kam das Gebiet des heutigen Gustavsburg zu dem Großherzog von Hessen-Darmstadt, der es wiederum der Gemarkung Ginsheim zuteilte. Am 30. Dezember 1808 bestätigte der damalige Ginsheimer Schultheiß die Neuerwerbung. In den folgenden Jahren verkauften die Kostheimer Bürger, die noch Landbesitz südlich des Mains hatten, ihre Äcker an Ginsheimer Landwirte. Somit ist das Jahr 1808 die eigentliche Geburtsstunde von Ginsheim-Gustavsburg.
Am 28. September 1929 stimmten die Gemeinderäte der Doppelgemeinde Ginsheim-Gustavsburg für die Eingemeindung zur Stadt Mainz. Im November 1929 genehmigte der Hessische Landtag die Lostrennung der Ginsheimer Gemarkung und der Ginsheimer Rheinauen vom Kreis Groß-Gerau und der Provinz Starkenburg unter Zuteilung zum Kreis Mainz und der Provinz Rheinhessen. Am 1. Januar 1930 erfolgte dann die offizielle Eingemeindung unter Oberbürgermeister Karl Külb.
So blieb es bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs im Jahr 1945. Der Rhein wurde in diesem Jahr zur Zonengrenze zwischen der amerikanischen und der französischen Zone, und Ginsheim-Gustavsburg kam als eigenständige Gemeinde zusammen mit der Gemeinde Bischofsheim wieder zum Landkreis Groß-Gerau.
[Bearbeiten] Politik
[Bearbeiten] Gemeindevertretung
Die Kommunalwahl am 26. März 2006 lieferte folgendes Ergebnis:
Parteien und Wählergemeinschaften | % 2006 |
Sitze 2006 |
% 2001 |
Sitze 2001 |
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CDU | Christlich Demokratische Union Deutschlands | 22,6 | 8 | 30,9 | 11 |
SPD | Sozialdemokratische Partei Deutschlands | 53,2 | 20 | 54,7 | 20 |
GRÜNE | BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN | 8,6 | 3 | 10,4 | 4 |
FDP | Freie Demokratische Partei | 3,2 | 1 | 4,0 | 2 |
FW GiGu | Freie Wähler Ginsheim - Gustavsburg | 12,4 | 5 | – | – |
gesamt | 100,0 | 37 | 100,0 | 37 | |
Wahlbeteiligung in % | 48,2 | 54,0 |
Biebesheim am Rhein | Bischofsheim | Büttelborn | Gernsheim | Ginsheim-Gustavsburg | Groß-Gerau | Kelsterbach | Mörfelden-Walldorf | Nauheim | Raunheim | Riedstadt | Rüsselsheim | Stockstadt am Rhein | Trebur