Gondwana
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Gondwana (Name: „Land der Gond“, nach einem Volk in Zentralindien) bezeichnet den südlichen Großkontinent, der während des größten Teils der bekannten Erdgeschichte auf der Südhalbkugel existierte.
Zumindest zweimal bildete Gondwana, zusammen mit den nördlicher gelegenen Kontinentalschollen einen Superkontinent - etwa 1000 mya das proterozoische Rodinia und 300 mya das paläozoische Pangäa. Der spätarchaische Superkontinent Kenorland - 2500 mya - gilt als stratigrafisch nicht gesichert.
Gondwana umfasste die damals in einer Landmasse zusammenhängenden Kontinente Südamerika, Afrika, Antarktika, Australien, Madagaskar und Indien.
Der Großkontinent entstand in der Erdfrühzeit (Präkambrium) durch Kollision von Ost- und Westgondwana- Bruchstücken Rodinias- im Zuge der Panafrikanischen Gebirgsbildung vor 600 Millionen Jahren. Nachdem es lange Zeit um den Südpol herum gruppiert lag, verband es sich im frühen Karbon (vor ca. 360 Millionen Jahren) im Zuge einer starken Bewegung nach Norden mit dem damaligen nordamerikanisch-skandinavischen Kontinent Euramerika und dem Kraton Asiens zu dem Gesamtkontinent Pangäa. Die Verbindung Gondwanas mit Nordamerika hielt bis vor etwa 180 Millionen Jahren an (Jura). Danach war Gondwana wieder ein eigenständiger Großkontinent, der allerdings vor etwa 150 Millionen Jahren (gegen Ende des Juras) seinerseits zu zerbrechen begann, und zwar zunächst zwischen Afrika und Madagaskar, zuletzt zwischen Australien und der Antarktis.
Nach dem Auseinanderbrechen Gondwanas - als Bruchstück Pangäas - vor etwa 100 Millionen Jahren prallte Afrika im Zuge der Kontinentaldrift auf Europa, was die Alpen aufwölbte, während der Aufprall Indiens auf Asien den Himalaya entstehen ließ. Diesen rezenten Vorgang nennt man alpidische Orogenese.