Hans Ertl
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Hans Ertl, (* 21. Februar 1908 in München, † 23. Oktober 2000 in Chiquitania, Santa Cruz, Bolivien) war Bergsteiger, Kameramann, Kriegsberichterstatter, Regisseur und Farmer.
Hans Ertl war Bayer; Kindheit und Jugend verbrachte er in Urschalling am Chiemsee. Als Kameramann entwickelte er insbesondere bei den Olympiafilmen Leni Riefenstahls neue Kameratechniken und Kamera-Fahrttechniken bis hin zur „fliegenden Kamera“, mit der er den Flug eines Skispringers „nachempfand“. Ertl wurde bei Beginn des Zweiten Weltkrieges zur Wehrmacht als PK-Kameramann eingezogen und wurde im Verlauf des Krieges (im Rang eines Oberleutnants) zum bevorzugten Kameramann von Generalfeldmarschall Rommel. Nach 1945 war er vorübergehend auf Anordnung alliierter Stellen mit einem Berufsverbot belegt, so dass er als Fotoreporter, unter anderem für die Illustrierte “Quick“, arbeitete. Anfang der 50er Jahre wanderte er mit seiner Familie nach Bolivien aus.
Hans Ertl war Vater von Monika Ertl (1937 - 1973), die als Mitglied der bolivianischen Untergrundbewegung ELN (Ejército de Liberación Nacional) zusammen mit dem Franzosen Régis Debray versuchte, den ehemaligen Gestapochef Klaus Barbie aus Bolivien zu entführen. Sie wurde bei der Vorbereitung dieser politisch motivierten Entführung von bolivianischen Sicherheitskräften getötet. Eine besondere Tragik liegt darin, dass Hans Ertl 1951 „Klaus Altmann“ (wie Klaus Barbie sich nannte) nach der Ankunft aus Argentinien die erste Arbeitstelle verschaffte und somit erheblich dazu beitrug, dass Barbie in Bolivien Fuß fassen konnte.
- 1932 Assistent bei Arnold Fancks S.O.S. Eisberg
- 1934 Assistent bei Arnold Fancks Der ewige Traum
- 1936 Hauptkameramann bei Leni Riefenstahls Olympia - Teil 1: Fest der Völker, Teil 2: Fest der Schönheit
- 1938 Kameramann bei Luis Trenkers Liebesgrüße aus dem Engadin
- 1939 Kameramann bei Arnold Fancks Ein Robinson
- 1953 begleitet er die Herrligkoffer-Expedition zum Nanga Parbat und dreht einen Film über die Erstbesteigung des Berges durch Hermann Buhl.
- 1958 drehte Ertl im bolivianischen Urwald die Abenteuer-Doku Hito-Hito. Seine Tochter Monika wird als 2. Kamera(-Frau) genannt; es sollte der letzte Film sein, den er vollendete.
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Hans Ertl im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Ertl, Hans |
KURZBESCHREIBUNG | Bergsteiger, Kameramann, Kriegsberichterstatter, Regisseur |
GEBURTSDATUM | 21. Februar 1908 |
GEBURTSORT | Urschalling |
STERBEDATUM | 23. Oktober 2000 |
STERBEORT | Chiquitania, Bolivien |