Harald Schumann
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Harald Schumann (* 1957 in Kassel) ist ein deutscher Autor, investigativer Journalist und Diplom-Ingenieur mit Wahlheimat in Berlin.
[Bearbeiten] Leben
Harald Schumann studierte in Marburg und Berlin zunächst Sozialwissenschaften und später Landschaftsplanung. Von 1984 bis 1986 war er Redakteur bei der Berliner "Tageszeitung", von 1986 bis 2004 schrieb er u.a. für den SPIEGEL jeweils jahrelang als Ressortleiter Politik bei SPIEGEL ONLINE, als Wissenschaftsredakteur und als Hauptstadtkorrespondent. Er ist heute Redakteur beim Berliner Tagesspiegel. Die Netzeitung dokumentierte unter dem Rubrum Machtkampf um den Energiemix wie die redaktionsinterne Auseinandersetzung um eine bereits fertig abgelieferte Titelgeschichte über die Steuerung der Energiepolitik durch die Stromkonzerne und die Bedeutung der Windenergie, die der Chefredakteur politisch so nicht drucken wollte, zum Wechsel weg vom Spiegel führte. Dass er auch als Berliner Tagesspiegelredakteur weiter investigativ arbeitet, beweist seine „Wer nicht richtig rechnet“ -Kontroverse gegen einen der meistzitierten und zugleich umstrittensten deutschen Ökonomen, Hans-Werner Sinn vom Ifo-Institut München. Schumann kritisierte 2004 die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ als PR-Maschine zur Bekehrung der deutschen Wähler. 2006 problematisiert er unter dem Titel "Macht ohne Mandat" den politischen Einfluss der Bertelsmann Stiftung speziell auf die Reformkonzepte der Hartz-Kommission und in der Hochschulpolitik bei der Einführung von Studiengebühren. Als Kern des Problems benennt er die Rolle von Bertelsmann bei der Herstellung eines Elitenkonsenses zu politischen Fragen während der Entscheidungsprozesse [1]. Dabei blieben die Betroffenen und Kritiker der Bertelsmann-Positionen außen vor.
2006 gehört er zur Jury des Otto-Brenner-Preis für kritischen Journalismus.
Zusammen mit Hans-Peter Martin schrieb er den weltweiten Bestseller Die Globalisierungsfalle, dessen Erstauflage 1996 erschien und seither in dutzende Fremdsprachen übersetzt wurde. Gemeinsam mit Christiane Grefe und Mathias Greffrath veröffentlichte er 2002 das Buch attac - Was wollen die Globalisierungskritiker?. Bereits 1986 erschien sein Buch Futtermittel und Welthunger über die sozialen und ökologischen Folgen der europäischen Futtermittel-Importe.
[Bearbeiten] Werke
- attac. Was wollen die Globalisierungskritiker? Berlin Verlag 2002. 222 S. ISBN 3-87134-451-6
- Hans-Peter Martin/ Harald Schumann: Die Globalisierungsfalle. Der Angriff auf Demokratie und Wohlstand. Rowohlt 1996; 1997; 1998; 1999; 2000. 351 S. ISBN 3-498-04381-1
- Futtermittel und Welthunger - Agrargroßmacht Europa - Mastkuh der Dritten Welt. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 1986. 213 S. ISBN 3-499-15742-X
[Bearbeiten] Weblinks
- Eklat beim Spiegel: Redakteur Schumann wehrt sich gegen Aust (Netzeitung 05. April 2004)
- nz-Dokumentation des damals nicht erschienenen Artikels: Machtkampf um den Energiemix, von Autor Schumann freigegeben
- Tagesspiegel-Artikel Schumanns „Wer nicht richtig rechnet“ kritisiert ifo-Institut
- Schumann kritisiert die „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ als PR-Maschine zur Bekehrung der deutschen Wähler (Tagesspiegel 30.10.2004)
- "Macht ohne Mandat", in Der Tagesspiegel (Sonntagsbeilage), 24.09.2006. (Über den allgegenwärtigen und dennoch problematischen Einfluss der Bertelsmann Stiftung auf die Politik.)
- Harald Schumann in einer Gesprächsrunde von SWR2 Forum, 20.09.2006: "Schattenkabinett aus Gütersloh - Die Bertelsmann Stiftung in der Kritik", mit Albrecht Müller - Politikberater und Publizist ("Die Reformlüge"), Prof. Ulrich van Suntum - Wirtschaftswissenschaftler, Universität Münster; Moderation: Jürgen Heilig.
- Kurzbiographie des Juroren Harald Schumann für die Otto-Brenner-Stiftung 2006
- Literatur von und über Harald Schumann im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
Personendaten | |
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NAME | Schumann, Harald |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Autor, investigativer Journalist und Diplom-Ingenieur |
GEBURTSDATUM | 1957 |
GEBURTSORT | Kassel |