Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz
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Das humanistische Heinrich-Suso-Gymnasium zu Konstanz wurde im Jahr 1604 gegründet und im Jahr 1948 mit Blick auf den 2. Weltkrieg nach dem bedeutenden, aus Konstanz stammenden Mystiker Heinrich (von) Suso bzw. Heinrich Seuse benannt, um den Wert der "Herzensbildung" im Nachkriegsdeutschland zu betonen. Ein anderes berühmtes Kind der Stadt Konstanz, der Rechtsgelehrte Ulrich Zasius, stand ebenfalls als Namensgeber zur Debatte. Sprachenfolge: Latein ab der 5. Klasse, Englisch ab der 5. Klasse, Altgriechisch, alternativ Französisch oder NWT (Natur, Wissenschaft & Technik) ab der 9. Klasse. Spanisch und Hebräisch werden je gemäß der Nachfrage fakultativ angeboten.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Chronik (kleine Auswahl)
- 16. Januar 1604: Formale Gründung durch die Anerkennung durch Papst Clemens VIII.
- 17. Oktober 1607: Eintritt von 450 Schülern in das Lyceum, das von Jesuiten geleitet wird.
- 9. November 1773: Auflösung des Jesuitenordens im Wege der Säkularisierung. Die Einrichtungen der Schule bleiben unangetastet und werden zum Teil sogar der Schule übertragen.
- 1849: Nicht wenige Lehrer ziehen zusammen mit älteren Schülern unter Friedrich Hecker in die badische Revolution. Die Schule verzichtet wegen der "unheilvollen Ereignisse" auf Prüfungen.
- 1901: Der ersten Schülerin gelingt die Annahme am Gymnasium.
- 1910/11: Umzug in das jetzige Gebäude in der Neuhauserstraße 1.
- 1940: Das Schulgebäude wird zu großen Teilen als Lazarett genutzt. Viele Lehrer und Schüler werden zum Kriegsdienst einberufen und an die Westfront versetzt. Der Einmarsch der Franzosen in Konstanz erfolgt im Jahr 1945.
- 1948: Namensgebung nach Heinrich Seuse bzw. Suso.
- 2004 wurde das 400-jährige Bestehen der Schule gefeiert, die zur Zeit ca. 600 Schüler unterrichtet.
[Bearbeiten] Bekannte Schüler des Gymnasiums
- Barbara Auer (*1959)
- August Wilhelm Julius Graf von Bismarck (1849–1920); vgl. dazu Friedrich Wilhelm von Bismarck
- Conrad Gröber (1872–1948)
- Martin Heidegger (1889–1976)
- Max Josef Metzger (1887–1944; hingerichtet im Zuchthaus Brandenburg)
- Joseph Stöckle (1844–1893)
[Bearbeiten] Literatur
- Conrad Gröber: Geschichte des Jesuitenkollegs und -Gymnasiums in Konstanz. Konstanz: Verlag A. Streicher, 1904.
- Jubiläums-Schrift zur Feier des dreihundertjährigen Bestehens des Lyzeums und Gymnasiums zu Konstanz. Cosmographia 1604 - 1904. 18. October (Beiträge zur Geschichte des Gymnasiums). Konstanz: Stadler Verlag, 1904.
- Theodor Humpert (Hrsg.): Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz, Jubiläumsschrift zur Feier des 350jährigen Bestehens - 16., 17. und 18. Oktober 1954. Konstanz: Direktion des Heinrich-Suso-Gymnasiums, 1954.
- Andreas Beck: Des Seligen Suso unheilige Schüler: Konstanzer Geschichten aus der Schulzeit. Konstanz: Clio-Verlag, 2003. ISBN 3-00-011946-9.
- Heinrich-Suso-Gymnasium, Konstanz (Hrsg.): 400 Jahre Heinrich-Suso-Gymnasium Konstanz 1604 – 2004. Konzeption, Text- und Bildredaktion: Wilfried Danner und Ulrich Zeller. Bad Buchau: Federsee-Verlag, 2004, 367 S., ISBN 3-925171-55-X.
[Bearbeiten] Zur Bibliothek des Gymnasiums
- Otto Kunzer: Katalog der Grossherzoglichen Gymnasiumsbibliothek zu Konstanz. Konstanz: Stadler Verlag, 1893.
- W. Martens: Erster Nachtrag zum Katalog der Grossherzoglichen Gymnasiumsbibliothek zu Konstanz (Zuwachs der Bibliothek von 1893 bis 1902). Konstanz: Stadler Verlag 1902.
- Eugen Linden: Zweiter Nachtrag zum Katalog der Grossherzoglichen Gymnasiumsbibliothek zu Konstanz (Zuwachs der Bibliothek von 1903 bis 1925). Konstanz: Oberbadische Verlagsanstalt 1926.
- Ulrich Zeller (Text- u. Bildredaktion): 400 Jahre Suso-Bibliothek: 1604–2004; hrsg. vom Heinrich-Suso-Gymnasium. Bad Buchau: Federsee-Verlag, 2004, ISBN 3-925171-59-2.