Heinz-Dieter Kallbach

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Heinz-Dieter Kallbach (* 1940) gilt als der bekannteste und erfahrenste deutsche Verkehrspilot. Im Guinness-Buch der Rekorde hat er einen Eintrag für die erste geplante Landung eines Langstreckenjets auf einem nur 900 m langen Acker.

[Bearbeiten] Biografie

Heinz-Dieter Kallbach wurde 1940 geboren und ist der Sohn einer Arbeiterfamilie aus Essen, die nach Ende des zweiten Weltkrieges in die Lausitz zog. Er lernte Dreher und meldete sich 1957 zur Nationalen Volksarmee, nicht als Überzeugungstäter, sondern um etwas mit Flugzeugen zu tun zu haben. In Brandenburg-Briest und Dessau lernt er das Fliegen auf dem Antonow An-2 Doppeldecker und der zweimotorigen IL-14.

Weil die Mutter seiner Frau Hannelore im Westen lebt, wird es nichts mit einer Karriere als Pilot bei den Luftstreitkräften der DDR. Heinz-Dieter Kallbach wechselt als Pilot zur Deutschen Lufthansa der DDR (später Interflug).

Bei der INTERFLUG fliegt Heinz-Dieter Kallbach später die viermotorige Iljuschin Il-18 und wird Chefausbilder für diesen Typ. Solidaritätsflüge mit Hilfsgütern für Entwicklungsländer führen ihn mit der IL-18 quer durch Afrika und Asien. Er flog auch Flugplätze an, die normalerweise nicht von großen Fluggesellschaften bedient werden. Zitat: Da hatte ich dann ein paar Tausend Dollar bar in der Tasche um den Sprit zu bezahlen.

Ab 1978 fliegt er die vierstrahlige Iljuschin Il-62 und wird Flottenchef der IL-62 Flotte. 1988 kauft die INTERFLUG als erste östliche Fluggesellschaft 3 Airbusse. Heinz-Dieter Kallbach fliegt von Anfang an auf dem neuen Muster.

Nach dem Ende der INTERFLUG heuert er beim Charterflieger GERMANIA an und fliegt Urlauber mit einer Boeing 737. Neben seinem Job als Verkehrsflieger fliegt er in seiner Freizeit auch noch einen Rosinenbomber DC-3 und ein Wasserflugzeug. Im Jahr 2005 fliegt er im Auftrag der GERMANIA für den Billigflieger Hapag Lloyd-Express. Wenige Tage vor seiner Pensionierung wird Heinz-Dieter Kallbach von GERMANIA wegen kritischer Äußerungen zur Arbeitsbelastung von Piloten bei sog. Billigairlines suspendiert.

[Bearbeiten] Besonderheiten

Am 23. Oktober 1989 landete Heinz-Dieter Kallbach einen Langstreckenjet vom Typ IL-62 (Kennung DDR-SEG) auf einem nur 900m großem Stoppelfeld in Stölln. Das Flugzeug war ein Geschenk an die Stadt, in der Lillienthal bei seinen Flugversuchen abstürzte. Eine IL-62 benötigt für eine normale Landung eine Piste von mehr als 2500m Länge. Einzelheiten zu dieser Landung, die auch im Guinnessbuch der Rekorde eingetragen ist, siehe unter: [1]

Am 27. März 2000 rettete Heinz-Dieter Kallbach 148 Menschen das Leben. Die Airline GERMANIA hat ihm zu verdanken, dass er einen Flugzeugabsturz verhinderte. Ein Mann mit Selbstmordabsichten war in das Cockpit eingedrungen und versuchte mit aller Gewalt die Maschine zum Absturz zu bringen. Er verletzte mit Schlägen und Fußtritten den Flugkapitän und setze mit Tritten gegen die Steuerelemente auch den Autopiloten außer Kraft. Nach einem sechs Minuten dauernden Todeskampf konnte der Attentäter überwältigt werden. Heinz-Dieter Kallbach war mit Hämatomen übersät, sein Kiefer und mehrere Rippen waren geprellt. Die Boeing 737 hat er dann sicher zum Zielflugplatz geflogen. Die GERMANIA feierte Ihn als Helden.

Am 28. September 2001 überführt er einen DC-3 Rosinenbomber von Coventry (England) nach Berlin.

2005 gab es im Focus ein Interwiev mit Heinz-Dieter Kallbach als dienstältester und mit über 30.000 h Flugstunden erfahrendster deutscher Verkehrspilot. Dabei sprach er die hohe Arbeitsbelastung bei Billigairlines an. Wenige Tage vor seinem planmäßigen Ruhestand wurde er daraufhin von seinem Arbeitgeber suspendiert.