Hephaistos
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Hephaistos (griechisch Ἥφαιστος, lateinisch Hephaestus, eingedeutscht Hephäst) ist in der griechischen Mythologie der Gott des Feuers und der Schmiede und entspricht dem römischen Vulcanus. Er gehört zu den zwölf olympischen Gottheiten, den Olympioi.
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[Bearbeiten] Mythen
Der Sohn des Zeus und der Hera (oder von Hera in Parthenogenese alleine gezeugt) wurde, da er klein, hässlich und schreiend auf die Welt kam, von seiner Mutter vom Olymp geschleudert und fiel dabei in den Okeanos bei der Insel Lemnos. Seither war er lahm. Dort wurde er von den Meernymphen Thetis und Eurynome gerettet und von ihnen gesundgepflegt und aufgezogen. Bei ihnen lernte er die Schmiedekunst und fertigte ihnen Schmuck. (Sein Kult war wegen der Vulkantätigkeit dieser Insel von Lemnos ausgegangen, die Römer lokalisierten seine Werkstätte unter dem Ätna).
Erwachsen, schickte er seiner Mutter aus Rache einen goldenen Thron. Als sich Hera darauf setzte, wurde sie gefesselt und niemand außer Hephaistos konnte sie befreien. Erst nach inständigen Bitten der anderen Götter kehrte er auf den Olymp zurück und befreite Hera.
Nach einer anderen Darstellung soll Hephaistos bei einem Streit von Zeus und Hera die Mutter unterstützt haben, worauf ihn der Vater wütend am Fuß packte und vom Olymp herabwarf. Ein thrakischer Volksstamm, die Sintoi, der nach Lemnos ausgewandert war (dort fiel Hephaistos ins Meer), pflegte ihn gesund, aber ein Hinken blieb.
Zur Versöhnung beschloss Zeus, ihm Aphrodite zur Frau zu geben. Doch Aphrodite nahm es als Liebesgöttin mit der Treue nicht sehr genau. Sie betrog ihn unter anderem mit Ares. Hephaistos erfuhr davon und fertigte ein kunstvolles, unzerstörbares Netz, das er am ehelichen Bette befestigte. Als sich - so berichtet es Homer - Aphrodite und Ares in dem Bett vergnügten, wurden sie in diesem Netz gefangen, und Hephaistos rief die anderen Götter, die bei dem Anblick in ein schallendes Gelächter ausbrachen, das sprichwörtliche „Homerische Gelächter“.
Die Werkstätten des Hephaistos befanden sich unter dem Vulkanon, wo die Kyklopen seine Schmiedegesellen waren. Weitere Gehilfen waren Bia und Kratos. Als tauglicher Geburtshelfer erwies er sich, als Athene dem Kopf des Zeus entsprang («Hephaistosschlag»).
Als Dank soll ihm Zeus Athene als Braut zugedacht haben. Athene verschwand jedoch in dem Moment, als Hephaistos sich mit ihr vereinigen wollte, und der Samen fiel auf die Erde. So wurde Erichthonios, (aus eris - Streit und chthon - Erde) der legendäre Held der Athener, von Gaia geboren. Auch die Aglaia, eine der drei Chariten (Töchter des Zeus und der Eurynome) soll der „ruhmreiche Hinkfuß” Hephaistos geschwängert haben. Hesiod verschweigt allerdings den Namen des Kindes. (Theogonie, 64 u. 945f.)
Als sein Kind gilt der Bildhauer Ardalos.
In den Metamorphosen bezeichnet Ovid den keulenschwingenden Räuber Periphetes, den Theseus und Erichthonios erschlugen, als einen Sohn des Hephaistos.
[Bearbeiten] Seine Arbeiten
In seiner unterirdischen Schmiede fertigt Hephaistos seine berühmtesten Werke, die Attribute der Götter und Waffen von Helden:
- zwei mechanische (goldene) Dienerinnen (Prototyp des Roboters);
- Tor des Palastes und eherne Hallen auf dem Olymp als Wohnung der Götter (Prototyp des Stahlbaus);
- Thron für Hera mit unsichtbarer Fessel (Prototyp des Schleudersitzes);
- Szepter und Donnerkeile für Zeus (Prototyp der Waffenproduktion);
- den Wagen des Helios;
- die Aigis der Athena;
- die Feuerspeienden Stiere des Aietes (im Auftrag von Zeus);
- Gestalt der Pandora (als Gattin für Epimetheus);
- Bogen der Artemis;
- Pfeile für Eros und Apollon;
- Fangnetz für seine mit Ares untreue Gattin Aphrodite;
- Kette, um Prometheus an den Kaukasus zu fesseln (in der Tragödie des Aischylos);
- die Rüstung des Ares;
- Waffen und Schild des Achilleus (im Auftrag der Thetis);
- Schild des Aineias (im Auftrag der Aphrodite)
[Bearbeiten] Mythologisches
Hephaistos ist der einzige Handarbeiter unter den olympischen Gottheiten. Das könnte auf das hohe Alter und die religiöse Verehrung der Schmiedekunst verweisen, die auch der Ethnologie bekannt ist, z.B. aus dem Sudan. Der Topos vom "Schmiedegott" kommt auch in der finnischen Mythologie vor (Ilmarinen), und der vom "lahmen Schmied" erscheint in der germanischen Sage (Wieland der Schmied), dies hat die Vermutung begründet, dass es sich hier um ein europäisches Wandermotiv handeln könne. Die Brüder Grimm befanden eine Ähnlichkeit zum nordischen Loki.
[Bearbeiten] Kunst
Der schmiedende Hephaistos ist in der bildenden Kunst gern benutztes Motiv, beispielsweise bei Tintoretto, Bassano, Rubens, Tiepolo, Velasquez und van Dyck.
[Bearbeiten] Siehe auch
Commons: Hephaestus – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
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Später dazugehörige: Dionysos | Hebe | Herakles