Horrheim
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Wappen | Karte |
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Basisdaten | |
Bundesland: | Baden-Württemberg |
Landkreis: | Ludwigsburg |
Stadt: | Vaihingen an der Enz |
Geografische Lage: | |
Einwohner: | 2.682 |
Postleitzahlen: | 71665 |
Vorwahl: | 07042 |
Kfz-Kennzeichen: | LB |
Ortsvorsteher: | Stefan Wasserbäch |
Horrheim ist ein kleiner Ort im Landkreis Ludwigsburg und gehört zur Stadt Vaihingen an der Enz. Horrheim liegt in der Region Kraichgau - Stromberg-Heuchelberg und ist seit langem als Weinbauort bekannt.
[Bearbeiten] Geschichte Horrheims
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes Horrheim im Schenkungsbuch des Klosters Lorsch stammt von 771 n.Chr. Ausgrabungsfunde im Mettertal bei Horrheim weisen jedoch auf mittelsteinzeitliche Lagerstätten (rd. 10000 v. Chr.), auf Ansielungen der jungsteinzeitlichen Bandkeramiker (um 4500 v. Chr.) und der Urnenfelderleute der Spätbronzezeit (1200 - 800 v. Chr.) sowie auf römische Niederlassungen und auf eine alemannisch-fränkische Vorgeschichte hin.
Im 12. und 13. Jahrhundert wird mit den „Herren von Horrheim“ ein Ortsadel in Horrheim erwähnt, und 1356 kam „Horrheim die Stadt“ zur Grafschaft Württemberg. Auch in Urkunden des 14. und 15. Jahrhunderts wird Horrheim mehrfach als Stadt mit Marktrecht erwähnt. Noch heute sind Reste einer ehemaligen Befestigungsanlage vorhanden (Reste der Stadtmauer, Wallgraben, Rundturm, „Zollhäusle“), und in der Ortsmitte befindet sich ein Marktplatz. Das Stadtrecht geriet jedoch mit der Zeit in Vergessenheit, zumal Horrheim dem Amt Vaihingen zugeordnet war und daher keine Verwaltungsfunktionen hatte. 1972 wurde Horrheim in die Stadt Vaihingen an der Enz im Rahmen der damaligen Gebietsreform eingemeindet.
Die Horrheimer werden im Regionaljargon gerne als „Misthäufles-Türken“ bezeichnet. Ursprung ist eine Sage, laut derer zur Zeit der Belagerung von Wien durch die Türken in einer kalten Nacht ein Horrheimer Mauerwächter den Dampf der zur Düngung ausgestreuten Misthaufen für den Rauch der Lagerfeuer einer feindlichen Armee hielt und deshalb den Ort zu den Waffen rief. Erst im Morgengrauen wurde klar, dass die "türkischen Feuer" nichts als Dunghaufen waren. Als Reaktion darauf nannten die Horrheimer ihren Wein „Türkenblut“, ab 1971 wurde dieser Wein dann aber mit der korrekten Lagenbezeichnung in „Klosterberg“ umbenannt. Fundamente des Klosters „Augustiner-Nonnenpriorat zur Hl. Dreifaltigkeit“, das nach der Reformation geräumt und dem Verfall preisgegeben worden war, befinden sich noch heute unterhalb des Baiselbergs, auf dem ein alter heidnischen Opferplatz nachgewiesen wurde. Der Baiselsberg, an dessen Fuß Horrheim liegt, ist auch der höchste Punkt des Stromberg-Gebiets.
Siehe dazu: Württemberger Weinstraße und Württemberg (Weinbaugebiet)
[Bearbeiten] Wappen und Flagge
Das Horrheimer Wappen zeigt in Silber oben eine liegende schwarze württembergische Hirschstange, an der ein mit dem Mundstück linksgewendetes rotes Hifthorn mit goldenem Beschlag an roter Fessel hängt. Die Wappenfiguren sind bereits in Siegeln des 15. Jahrhunderts belegt. Am 10. August 1957 wurde Horrheim außerdem eine Flagge in den Farben Rot-Weiß verliehen.
Koordinaten: 48° 58′ 47" n. Br., 8° 59′ 17" ö. L.