Hospitality Club
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Der Hospitality Club ist ein sogenannter Online-Gastgeberdienst. Er wurde im Juli 2000 von Veit und Kjell Kühne gegründet. Ende März 2007 gab es über 273.000 Mitglieder in 207 Ländern, die einander kostenlose Übernachtung und Hilfe bei Reisen anbieten. Damit ist Hospitality Club der größte Club seiner Art. Die offizielle Motivation der Gründer ist die Idee, dass durch das Zusammenbringen von Menschen und dem Schließen internationaler Freundschaften interkulturelles Verständnis und Frieden gestärkt werden kann.
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[Bearbeiten] Mitgliedschaft und Funktionen
Sowohl die Mitgliedschaft im Hospitality Club als auch die Inanspruchnahme einer Übernachtung oder auch einer privaten Sightseeing-Tour ist kostenlos.
Um Mitglied zu werden, ist den Administratoren lediglich Namen und Adresse zu geben, um die Überprüfbarkeit der Identität zu gewährleisten. Mögliche Gäste können die Datenbank entweder geographisch oder mittels einer Advanced Search-Methode z. B. nach gemeinsamen Interessen durchsuchen. Ein interner Mailmechanismus zur Kontaktaufnahme soll den vertraulichen Umgang mit E-Mail-Adressen gewährleisten und Spam verhindern. Die Richtlinien des Hospitality Club verbieten explizit andere Arten der Nutzung, wie z. B. Dating, Jobsuche oder kommerzielle Nutzung.[1]
Die Aufenthaltsdauer und Vereinbarungen, beispielsweise ob Mahlzeiten und andere zusätzliche Leistungen ebenfalls kostenlos sind oder nicht, können entweder im eigenen Profil eingetragen werden oder werden individuell zwischen den einzelnen Mitgliedern vereinbart.
Nach der Nutzung des Service kann man einen Kommentar über seinen Gast oder Gastgeber hinterlassen. Ähnlich wie z. B. beim Bewertungssytem von eBay soll damit gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden.
Regelmäßig gibt es kleinere oder größere Treffen, die z.T. direkt von den Mitgliedern organisiert werden.
[Bearbeiten] Organisation
Die Rechtsform des Anbieters der Internetseiten, über die der Hospitality Club betrieben wird, ist unklar (s. Kritik). Der Hospitality Club hat - wenn man ihn unabhängig von den Internetseiten betrachtet - selbst offensichtlich gar keine eigene Rechtsform. Es handelt sich ausdrücklich nicht um einen eingetragenen Verein.
Verwaltet werden die Internetseiten vom Gründer und von hunderten Freiwilligen in der ganzen Welt. Inwiefern auch bezahlte interne oder externe Kräfte am Betrieb beteiligt sind, ist unklar.
[Bearbeiten] Kritik
- Die Internetseite wird stets als "nicht-kommerzielles" Projekt dargestellt. Aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche Werbeanzeigen von Google AdSense auf den Seiten angebracht sind, ist diese Selbstdarstellung jedoch stark zu bezweifeln. Tatsächlich dürfte es sich juristisch um ein Einzelunternehmen des Domaininhabers und Gründers Veit Kühne[2] handeln, was jedoch zu einer weiterreichenden Anbieterkennzeichnung verpflichtet, die nicht eingehalten wird. Auf der Internetseite wird derzeit kein Impressum angegeben.
- Nutzer beklagen öfter, dass es nicht erlaubt sei, im Forum der Internetseite Aspekte der Strategie der Organisation zu diskutieren.[3]
- Verschiedentlich wurde Zensur ausgeübt. So wurden z.B. eine Zeit lang persönliche Mitteilungen, die Bemerkungen über oder Hinweise auf CouchSurfing, einen anderen Gastfreundschaftsnetzwerk nach freiem Ansatz, enthielten, abgefangen und kamen nicht an.[4]
- Für den Mailversand innerhalb des Systems ist sogar als "Grundeinstellung" angegeben, dass jede Nachricht von "freiwilligen Helfern" vor der Weiterleitung inhaltlich kontrolliert wird!
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- HC frontpage
- hospitalityclub.org (deutsche Sprachversion)
- 5-Minuten-Film auf Deutsche Welle TV (in Englisch)
- Erfahrungsbericht Ungarn einer Journalistin der 'Zeit'
- Homepage Veit Kühne