Hurrikan Andrew
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Hurrikan Andrew | |
Dauer | 16. August 1992 - 28. August 1992 |
Maximale durchschnittliche Windgeschwindigkeit | 210 km/h (130 mph) |
Windböen bis | 280 km/h (175 mph) |
Tiefster Zentraldruck | 922 hPa |
Gesamtschaden | ca. 35 - 45 Milliarden Dollar (2005) |
Gesamtopfer | ca. 65 |
Hurrikan Andrew war ein Hurrikan, der am 24. August 1992 den US-Bundesstaat Florida verwüstete. Andrew gilt als der Wirbelsturm, der im 20. Jahrhundert in den USA und der Karibik die größten Zerstörungen angerichtet hat.
[Bearbeiten] Geschichte
Andrew bildete sich am 14. August 1992 als tropische Welle über der Westküste von Afrika. Das Tiefdruckgebiet, das sich daraus entwickelt wurde in der Nacht vom 16. August zum 17. August zu einem tropischen Wirbelsturm Andrew heraufgestuft. Den Atlantik überquerte Andrew relativ langsam, doch als er am 21. August über Puerto Rico und die Bahamas hinwegzog, nahm der Sturm an Intensität und Geschwindigkeit zu. Obwohl als kleiner Wirbelsurm anzusehen (ca. 300 km Durchmesser) wurde Andrew am 22. August in die Kategorie 5 der Saffir-Simpson-Hurrikan-Skala eingestuft.
Am frühen Morgen des 24. August 1992 hatte der Hurrikan Andrew zwischen Florida City und Miami 63.000 Wohnungen weggerissen. 14 Menschen wurden durch den Sturm getötet, 250.000 obdachlos. Von den insgesamt rund 30 Milliarden Dollar Sachschäden mussten Versicherungen etwa 7,3 Milliarden Dollar zahlen. Allerdings könnte dieser Wirbelsturm in seiner Dimension bezüglich des Schadens von Hurrikan Katrina, welcher vermutlich einen Schaden von mehr als 100 Milliarden US-Dollar verursacht hat, abgelöst werden. Vielfach wurde darauf hingewiesen, dass dieses Schadenausmaß möglicherweise einen Vorboten des gefürchteten globalen Klimawandels, ausgelöst durch den Treibhauseffekt, darstelle. Daneben verweist das National Hurricane Center jedoch auch auf die Tatsache, dass sich die Hurrikan-Aktivität im Atlantik durch wechselnde Perioden unterschiedlich starker Aktivität auszeichnet, die jeweils mehrere Jahrzehnte mit niedriger oder höherer Aktivität umfassen könne.
Andrew - seine schnellsten Wirbel tobten mit bis zu 240 km/h - war jedoch keineswegs der stärkste Sturm der letzten Jahre. Er richtete hauptsächlich deswegen so viel Schaden an, weil er sich zum Landgang eine Region mit vielen hochversicherten Werten aussuchte. Einkaufspassagen, Altencamps und Neubausiedlungen säumten sein Einfallgebiet in Florida.
Zwischen 1980 und 1988 haben sich in den Küstengebieten der USA die Versicherungswerte um 70 Prozent erhöht. Mehr als 44 Millionen US-Bürger leben in von Hurrikanen bedrohten Gegenden - aber nur jeder fünfte hat jemals solch einen Wirbelsturm erlebt. Das verleitete zu falscher Sparsamkeit: Holzhäuser ohne Fundament und "mobile homes" aus Aluminium wurden an die Küste gesetzt, Bauvorschriften missachtet.
Rang | Hurrikan | Saison | Luftdruck |
---|---|---|---|
1 | Labor Day | 1935 | 892 mbar |
2 | Camille | 1969 | 909 mbar |
3 | Katrina | 2005 | 920 mbar |
4 | Andrew | 1992 | 922 mbar |
5 | Indianola | 1886 | 925 mbar |
6 | Florida Keys | 1919 | 927 mbar |
7 | Okeechobee | 1928 | 929 mbar |
8 | Donna | 1960 | 930 mbar |
9 | New Orleans | 1915 | 931 mbar |
10 | Carla | 1961 | 931 mbar |
Quelle: U.S. National Hurricane Center |
Hinzu kam, daß die Nordamerikaner zwischen 1970 und 1987 mit einer ungewöhnlich sturmarmen Zeit verwöhnt worden waren - nur ein einziger Hurrikan mit Windgeschwindigkeiten über 175 km/h war über die Ostküste der Vereinigten Staaten hinweggefegt. Die Sturmflaute ließ die an die See ziehenden Menschen vergessen, dass zwischen 1947 und 1969 gleich 13 solcher Stürme die Ostküste heimgesucht hatten.