Iberger Tropfsteinhöhle
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Die Iberger Tropfsteinhöhle befindet sich in Niedersachsen bei Bad Grund am westlichen Rand des Harzes im 563 m hohen Iberg auf einer Höhe von 440 m ü. NN im Kalk eines oberdevonischen Atollriffs. Die eigentliche Tropfsteinhöhle ist 123 m lang. Mit dem 78 m langen Hauptmann-Spatzier-Stollen, dem Gelben Stieg und zwei weiteren Hohlräumen kommt die Höhle auf eine Gesamtlänge von 300 m.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
Entdeckt wurde die Höhle im 16. Jahrhundert durch Bergleute, die nach eingelagertem Brauneisen suchten. 1524 wurde dann zum ersten Mal von Hohlräumen im Ibergmasiv gesprochen. Die erste Beschreibung von 1737 schildert eine Höhlenbefahrung des Arztes Franz Ernst Brückmann am 30. März 1723. Im Jahr 1874 wurden Wege und Treppen angelegt und die Schauhöhle konnte mit einer Länge von 220 m ihren Betrieb aufnehmen. Der Eingangsstollen, der Hauptmann-Spatzier-Stollen, wurde in den Jahren 1910 und 1911 erbaut. Die elektrische Beleuchtung kam 1912 dazu, die 1935 durch weitere Beleuchtungskörper erweitert wurde.
[Bearbeiten] Geologie
Der 1910/11 erbaute Stollen hat zwei natürliche Hohlräume angefahren, wobei der erste als neuer Teil erschlossen ist, ein ursprünglich zum großen Teil mit Brauneisen gefüllter Raum, der wahrscheinlich im 16. Jahrhundert ausgeräumt worden ist. In einer Kammer sieht man durch Kupfermineralien blaugrün verfärbten Sinter. Die häufige Rotfärbung des Sinters in der Höhle rührt vom Eisen her. Enge Spalten, die von Norden einmünden, sind reich mit Sinter ausgekleidet. Heliktiten sind im südlichen Hauptgang zu sehen. Der südliche Hauptgang in Richtung des Spatzierstollens setzt sich klammartig mit prächtigen Auskolkungen fort.
[Bearbeiten] Tourismus
Die Tropfsteinhöhle war schon immer stark besucht und eine der Touristenattraktionen im Harz. 556 Besucher kamen 1881, 8.436 bereits im Jahr 1913. Bis zum Zweiten Weltkrieg stieg die Besucherzahl bis auf 15.000 im Jahr 1937 an. Nach dem Krieg stiegen die Besucherzahlen enorm an, da die beiden stark besuchten Rübeländer Tropfsteinhöhlen (Baumannshöhle und Hermannshöhle) jetzt im östlichen Teil von Deutschland lagen. Aber auch eine Verlegung des Haupteingangs, ein neuer Parkplatz und die Installierung einer ersten Effektbeleuchtung erhöhten die Besucherzahlen. Im Jahr 1950 waren es noch 88.000 Besucher deren Zahl schon 1953 auf 165.000 stieg. 1972 wurde zum ersten Mal die Grenze von 200.000 überschritten. In den Jahren danach gingen die Besucherzahlen wieder etwas zurück um sich dann auf 62.000 Besucher in den letzten Jahren einzupendeln.
Aktuell (Dez. 2006) wird der besseren Zugänglichkeit halber ein Stollen vom Parkplatz in die Höhle vorangetrieben. Der neue Stollen soll vom geplanten "Höhleninformationszentrum" aus zugänglich sein.Höhleninformationszentrum und der neue Stollen sollen einen weiteren Attraktivitätsgewinn für die Schauhöhle darstellen.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
Aggertalhöhle | Altensteiner Höhle | Atta-Höhle | Balver Höhle | Barbarossahöhle | Bärenhöhle | Baumannshöhle | Bilsteinhöhle | Binghöhle | Charlottenhöhle | Dechenhöhle | Dienstedter Karsthöhle | Drachenhöhle Syrau | Eberstadter Tropfsteinhöhle | Einhornhöhle (Harz) | Erdmannshöhle | Feengrotten | Goetz-Höhle | Gußmannshöhle | Gutenberger Höhle | Heimkehle | Heinrichshöhle | Hermannshöhle (Harz) | Hohle Fels | Iberger Tropfsteinhöhle | Kalkberghöhle | Kittelsthaler Tropfsteinhöhle | Kluterthöhle | Kolbinger Höhle | König-Otto-Tropfsteinhöhle | Kubacher Kristallhöhle | Laichinger Tiefenhöhle | Marienglashöhle | Maximiliansgrotte | Nebelhöhle | Niedaltdorfer Tropfsteinhöhle | Olgahöhle | Osterhöhle | Reckenhöhle | Schellenberger Eishöhle | Schertelshöhle | Schillat-Höhle | Schlossberghöhlen | Schulerloch | Sontheimer Höhle | Sophienhöhle | Sturmannshöhle | Teufelshöhle (bei Pottenstein) | Teufelshöhle (bei Steinau) | Tschamberhöhle | Wendelsteinhöhle | Wiehler Tropfsteinhöhle | Wimsener Höhle | Zwiefaltendorfer Tropfsteinhöhle
Koordinaten: 51° 49′ 3″ N, 10° 15′ 10″ O