Ice Age
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Filmdaten | |
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Deutscher Titel: | Ice Age |
Originaltitel: | Ice Age |
Produktionsland: | USA |
Erscheinungsjahr: | 2002 |
Länge (PAL-DVD): | 81 Minuten |
Originalsprache: | englisch |
Altersfreigabe: | FSK o. A. |
Stab | |
Regie: | Chris Wedge, Carlos Saldanha |
Drehbuch: | Michael Berg, Michael J. Wilson |
Produktion: | Lori Forte |
Musik: | David Newman |
Schnitt: | John Carnochan |
Besetzung | |
Sprecher englisch, deutsch
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Ice Age ist eine US-amerikanische Filmkomödie von 2002, die ursprünglich von 20th Century Fox als Zeichentrickfilm geplant war. Nach den kommerziellen Flops Anastasia und Titan A.E., sowie der parallelen Erfolgsgeschichte der Pixar-Produktionen, wurde der Film komplett computeranimiert von Blue Sky Studios umgesetzt.
Hierfür wurde die Zahl der Mitarbeiter im Produktionsstudio kurzfristig von rund 65 auf mehr als 170 erhöht. Diese arbeiteten fast zwei Jahre an der Umsetzung, bevor ein Großteil wieder entlassen wurde. Eine Vielzahl verschiedener Trailer und anderer Werbemaßnahmen für Internet und Kino steigerten die Gesamtproduktionskosten auf ca. 75 Millionen US-Dollar.
Die Fortsetzung Ice Age 2: Jetzt taut's lief nach dem Erfolg des ersten Teils 2006 in den Kinos an.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Handlung
Der Film spielt vor etwa 20.000 Jahren und die Eiszeit steht vor der Tür. Deshalb macht sich die ganze eiszeitliche Tierwelt auf die Flucht in den Süden.
Nur das einzelgängerische Mammut Manfred (Manni) widersetzt sich dem Gruppendruck und wandert nach Norden. Die Nervensäge Sid (ein Faultier), wie jedes Jahr von seiner Familie allein zurückgelassen, schließt sich ihm aus Angst vor zwei Brontotherien, denen er eine der letzten Löwenzahnblumen vor dem Winter weggefressen hat, an.
Zufällig entdecken die beiden eine Neandertalerin, die auf der Flucht vor der Rache mehrerer Säbelzahntiger einen Wasserfall hinunter sprang und nun dem Ertrinken nahe ist. Sie reicht den zwei verdutzten Tieren ihren kleinen Sohn Roshan an Land, bevor sie vom Wasserstrom wieder fortgerissen wird.
Diego, einer der Säbelzahntiger, bekommt von seinem Rudelführer den Auftrag, das Menschenkind zum Fressen zurückzuholen. Unter dem Vorwand, ihnen dabei helfen zu wollen, das Kind den Artgenossen wiederzugeben, wird er als Fährtensucher von den sich uneinigen Manfred und Sid aufgenommen.
Auf dem Weg zurück zu den Menschen müssen die drei ungleichen Tiere verschiedene Abenteuer überstehen – sich so z. B. gegen die Brontotherien oder Dodos wehren und den Tücken von Kälte und Eis, Lava und Feuer trotzen. Dabei müssen Manfred, Sid und Diego Vertrauen zueinander aufbauen, was sich in einer Welt voller Jäger und Gejagter als nicht so einfach herausstellt. Auch die Aussicht auf das Zusammentreffen mit den Menschen, welche offenbar – wie sie es bei Höhlenzeichnungen gesehen haben – extra Waffen zum Töten der Tiere erfunden haben, vereinfacht ihre Situation nicht.
Am Ende wird das Kind dem ausgiebig nach seiner Familie suchenden Vater zurückgegeben. Die Gefährten Manfred, Diego und Sid ziehen gemeinsam nach Süden.
[Bearbeiten] Scrat
Bei Scrat handelt es sich um den Vertreter einer fiktiven Spezies, eines „Säbelzahneichhörnchens“. Als eine Mischung von Eichhörnchen und Ratte mit den Zähnen eines Säbelzahntigers sieht er – auch aufgrund der großen Augen und des buschigen Schwanzes – außerordentlich niedlich aus. Der Name leitet sich aus den englischen Namen der Gattungen Eichhörnchen (Squirrel) und Ratte (Rat) ab.
Ursprünglich war Scrat nur für den Trailer des Films „Ice Age“ entworfen worden. Die Publikumsreaktionen machten jedoch schnell deutlich, dass von diesem niedlichen Tier mehr zu sehen sein sollte. Daraufhin begannen die Designer einige Szenen mit Scrat zu entwerfen. Schnell wurde jedoch klar, dass es keine Möglichkeiten gab, Scrat in den bereits in der Post-Produktion befindlichen Film als volle Figur zu integrieren. Daher laufen die Szenen, in denen Scrat auftaucht und versucht, eine Eichel zu vergraben, parallel zur Handlung des Films und schneiden sich nur an zwei Stellen, wo er jedoch kaum Einfluss auf die Plothandlung des Films nimmt.
Dennoch bestreitet er die erste und die letzte Szene des Films. In diesem Epilog sieht man, wie ein Eisblock 20.000 Jahre später (also heute) an einer tropischen Insel angeschwemmt wird. In ihm sind eine Eichel und der bei Verfolgung dieser eingefrorene Scrat eingeschlossen. Obwohl er – weil festgefroren – es nicht schafft, die Eichel zu retten, bevor sie weggespült wird, wird er doch mit einer riesigen Kokosnuss belohnt, welche er gleich tollpatschigerweise dazu nutzt, die gesamte Insel zu spalten und den darauf befindlichen Vulkan zum Ausbrechen zu bringen.
Auf der DVD zum Film haben die Produzenten Scrat noch einmal bedacht. Es gibt als Bonusmaterial „Scrats verlorene Abenteuer“. In diesem Kapitel werden dem Zuschauer neben einigen Trailern mit Scrat auch der Kurzfilm „Gone Nutty“ präsentiert. Ganz davon abgesehen, dass auch das Bedienungsmenü mit Scrat und seinen Missgeschicken animiert ist.
Im Kurzfilm „Gone Nutty“ erfährt der Zuschauer neue Erkenntnisse über die Kontinentalverschiebung. Scrat hatte in einem hohlen Baumstumpf einen unermesslich großen Vorrat an Nüssen angelegt. Bei dem Versuch, eine weitere Nuss in die Mitte dieser Sammlung einzufügen, kippt das Ganze. Alle Nüsse – und Scrat – fallen einen tiefen Abgrund hinunter. Durch den Aufprall der letzten Nuss wird schließlich die Kontinentaldrift ausgelöst. Schlussendlich steht Scrat ohne eine einzige Nuss da.
Auch im zweiten Film „Ice Age 2: Jetzt taut's“ spielt Scrat wieder mit. Wie bereits beim letzten Mal bestreitet er die Eröffnungs- und Abschlussszene und tritt zwischendurch als Running Gag auf. Gleichzeitig ist er der Star des PC-Spiels zum Film. Hier liegt es nun beim Spieler, ob das kleine Eichhörnchen endlich auf die Nuss kommt.
Zu den neusten Errungenschaften gehören in der Steelbook-Edition mitunter zahlreiche kleine "Scrat"-Specials, also zusätzliche Kurzfilme auf der Bonus-DVD.
Scrat wird von Regisseur Chris Wedge gesprochen.
[Bearbeiten] Rezeption
[Bearbeiten] Kritiken
Die Kritikermeinungen waren sehr geteilt. Obwohl technisch gesehen absolut auf dem Stand der Zeit, wurde dem Film mehrfach eine gewisse Hässlichkeit nachgesagt. Im Vergleich zu Veröffentlichungen aus dem konkurrierenden Hause Pixar sind die Figuren eckiger und weniger nach dem Kindchenschema entworfen.
- „Ice Age ist nicht so subversiv angelegt wie Shrek oder ästhetisch ausgefeilt wie Die Monster AG. Aber in der Mischung aus Das Dschungelbuch und Drei Männer und ein Baby sind die Charaktere und ihre Marotten, die Dialoge und Pointen, Situationskomik und anrührende Sentimentalität köstlich und perfekt aufeinander abgestimmt.“ – Der Spiegel
- „Cooler Spaß mit eindeutiger Botschaft: Disney muss sich sehr warm anziehen.“ – TV Spielfilm
[Bearbeiten] Kontroverse
Die FSK-Einschätzung „ohne Altersfreigabe“ wird teilweise kritisiert, da beispielsweise der gewaltsame Tod von Roshans Mutter für einen Kinderfilm eher untypisch ist.
[Bearbeiten] Erfolg und Auszeichnungen
Der Film war trotz verschieden lautender Kritiken ein großer Publikumserfolg. Ice Age brachte dem Produktionsteam am ersten Wochenende den bis dahin drittbesten Start eines animierten Kinofilms in den USA ein und spielte weltweit riesige Summen ein.
Der Film war so erfolgreich, dass im Frühjahr 2006 eine Fortsetzung, Ice Age 2: Jetzt taut's, in die Kinos kam.
Der Film erhielt 2003 eine Oscarnominierung als „bester animierter Film“ sowie je eine Nominierung für den Saturn Award, den Golden Satellite Award und den Young Artist Award in der gleichen Kategorie.
[Bearbeiten] Sonstiges
- Ice Age gibt es im deutschsprachigen Raum mittlerweile in mehreren verschiedenen DVD-Versionen zum Kauf. Darunter die Extrem Cool Edition mit einer Bonus-DVD und die Collector’s Edition, welche neben einer Menge an unveröffentlichtem Material auch eine Schneekugel mitbringt.
- Im Kino wurde als Vorspann zu Ice Age der Debutfilm der Blue Sky Studios, der Kurzfilm Bunny, gezeigt. Dieser setzt sich subtil mit dem Thema Tod auseinander und ist mit melancholischer Musik von Tom Waits ausgestattet. Bunny hatte schon zuvor Chris Wedge einen Oscar eingebracht und findet sich auch auf den Kauf-DVDs zu Ice Age wieder.
- Im Movie Park Germany bei Bottrop-Kirchhellen gibt es das Ice Age Adventure, eine der Hauptattraktionen. Es handelt sich dabei um eine aufwändige Themenfahrt, die in einer großen Halle untergebracht ist. In Booten fahren die Besucher durch nachgebaute Szenen des Films, die mit zahlreichen animatronischen Figuren bevölkert sind.
[Bearbeiten] Weblinks
- Ice Age in der Internet Movie Database
- Offizielle Seite des ersten Films
- Filmstarts.de über Ice Age
- Kritiken zu Ice Age auf Rotten Tomatoes (englisch)
Ice Age (2002) | Robots (2005) | Ice Age 2: Jetzt taut's (2006) | Horton Hears a Who (voraussichtlich 2008)