In-A-Gadda-Da-Vida
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
In-A-Gadda-Da-Vida ist ein 17-minütiges Rock-Stück von Iron Butterfly aus dem Jahr 1968 vom gleichnamigen Album, dessen gesamte zweite Seite es einnimmt. Der Text ist einfach und auch nur am Anfang und Ende des Liedes zu hören.
Über die Namensgebung des Titels liegen widersprüchliche Informationen vor. Eine bekannte Geschichte erzählt, dass der Songtitel in Wirklichkeit In the Garden of Eden (Übersetzt: Im Garten Eden) gewesen sein soll, aber während der Proben und Aufnahmen vernuschelte Sänger Doug Ingle diese Zeile unter dem Einfluss von LSD in die Nonsensphrase In-A-Gadda-Da-Vida. Im Booklet zur Wiederveröffentlichung der gleichnamigen CD im Jahr 1995 (mit einer 18-minütigen Live-Version sowie der Singlefassung des Songs als Bonus-Tracks) heißt es, dass Ingle den Titel nach dem Genuss von zwei Dritteln einer Gallone Wein (= mehr als zweieinhalb Liter) so ausgesprochen habe; der Schlagzeuger Ron Bushy habe den Titel als "eingängig" empfunden und daher niedergeschrieben. Die Wahrheit, bekannt aus den Bemerkungen in der Best-Of-CD der Gruppe, ist, dass Bushy den Track durch Kopfhörer hörte und so einfach nur schlecht verstand, als ihm Doug Ingle den Titel des Songs nannte.
Der Song besteht aus einem bemerkenswerten Gitarren- und Bass-Riff, das auch über beinahe den gesamten Song wiederholt wird. Es wird als Basis für ausführliche Orgel- und Gitarrensoli benutzt, die in der Mitte durch ein ausgedehntes Trommelsolo unterbrochen werden. Dies ist eines der ersten dieser Soli auf einer Rock-Aufnahme und wahrscheinlich eines der bekanntesten in der Rock-Geschichte.
Besonders bemerkenswert in der Rock-Geschichte ist dieser Song vor allem dadurch, dass es zusammen mit Blue Cheer und Steppenwolf den Punkt markiert, an dem Psychedelische Musik Heavy Metal produzierte. In den späteren Siebzigern entlehnten viele Heavy-Metal- und auch Progressive-Rock-Künstler, wie auch Deep Purple oder Led Zeppelin, ihren Sound – und noch stärker ihren Live-Sound – aus dieser Aufnahme.
[Bearbeiten] In-A-Gadda-Da-Vida in den Medien
- In einer bekannten Simpsons-Episode aus dem Jahr 1995, Bart verkauft seine Seele, ersetzt Bart Simpson das Kirchengesangbuch durch die Noten von In-A-Gadda-Da-Vida. Daraufhin beginnt die gesamte Gemeinde mit einer 17-minütigen Version von In the Garden of Eden (Von I. Ron Butterfly), bis Reverend Lovejoy bemerkt „This sounds like rock and/or roll!“. Am Ende des Auftritts kollabiert die schon etwas betagte Organistin. In einer anderen Folge wird während einer 70er-Jahre-Rückblende im Radio eine neue Version dieses Liedes angekündigt.
- In Hör mal, wer da hämmert ist dieses Lied der Lieblingssong von Tim Taylor.
- In Get Carter aus dem Jahr 1971 besucht Michael Caine eine Disko, während im Hintergrund dieses Lied gespielt wird.
- Eine 8-minütige Version dieses Songs ertönt während des Spannungshöhepunkts in Michael Manns Blutmond.
- Auch in Criminal Minds am Anfang der Episode The Tribe, genauso wie in einer Seinfeld-Episode und im Film Freddy’s Dead: The Final Nightmare ist dieses Lied zu hören.
- Im umstrittenen Videospiel Postal², sagt der Postal Dude „In-A-Gadda-Da-Vida, Baby!“, während er catnip nimmt und sich in Zeitlupe bewegt.
- In einer Episode der wilden Siebziger lauschen Hyde und Fez diesem Lied.
- Das Gitarrenriff wurde auch in der Episode Big Brother’s Boner der Fernsehserie Mission Hill in einem Van gespielt.
- Die Eröffnungssequenz der Supernatural-Episode Skin beginnt mit dem Riff und einem Textauszug aus diesem Song.
- Auch in Baywatch Hawaii wird dieses Lied erwähnt.
[Bearbeiten] Coverversionen
- Die Power-Metal-Gruppe Blind Guardian coverte diesen Song im Jahr 2006 auf ihrer Single Fly.
- Ein weiteres Cover stammt von der Thrash-Metal-Band Slayer aus dem Filmsoundtrack zu Unter Null und auf ihrem Album Soundtrack to the Apocalypse.
- Dasselbe Riff ist auch von der Gruppe Chase am Ende des Songs Get It On aus dem Jahr 1971 verwendet worden.
- Die Songs Thief’s Theme (2004) und Hip Hop Is Dead Featuring Will.I.Am (2006) von Nasir Jones beinhalten jeweils ein Original-Sample des Riffs.
- Eine weitere Coverversion stammt von der deutschen Diskokombo Boney M. von Frank Farian aus dem Jahr 1980 unter dem Titel Gadda-Da-Vida.
- Die US-amerikanische Power-Metal-Band Jag Panzer coverte diesen Song auf ihrem Album Chain of Command welches 1987 (offiziell: 2004) erschien.
- Auf dem Album Guitar von Frank Zappa aus dem Jahr 1988 findet sich ein Stück mit dem Namen In-A-Gadda Stravinsky, welches sich des musikalischen Themas zu einem ganz typischen Zappa-Solo auf der E-Gitarre bedient.
[Bearbeiten] Trivia
- In-A-Gadda-Da-Vida ist einer der Songs, die die Ära des Acid Rock einleiteten.
- Die übliche Single-Version dieses Liedes beinhaltet lediglich Ron Bushys Trommelsolo (und weniges mehr) und so knapp 3 Minuten Musik. Ironischerweise ist Bushys Solo aber nicht so lang wie allgemein angenommen: Es läuft nur ungefähr sechseinhalb Minuten, von 6:30 bis etwas nach 13 Minuten des Liedes. Danach kehrt die Band wieder zum Hauptriff des Stücks zurück.
- Mit einer höchsten Chart-Position von Platz 3 blieb die Single 140 Wochen in den „Top 200“ der Hitlisten des Bilboard-Magazins.
- Als Doug Ingle das Lied schrieb, war ihm noch nicht klar, dass dieser Song später einmal 17 Minuten lang sein würde.
- Das Album wurde von Don Casale produziert, der auch schon mit so bekannten Künstlern, wie den Four Seasons oder Aretha Franklin zusammengearbeitet hatte.
- Einer der Gründe für die Popularität dieses Liedes ist wohl seine häufige Radiopräsenz. DJs liebten diesen Song vor allem aus dem Grund, da sie eine Viertelstunde Pause machen konnten, während der Song gespielt wurde.