Led Zeppelin
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Led Zeppelin | |
---|---|
Gründung: | 1968 |
Auflösung: | 4. Dezember 1980 |
Genre: | Hard Rock, Bluesrock |
Website: | http://www.led-zeppelin.com |
Bandmitglieder | |
Gesang, Mundharmonika: | Robert Plant |
E-Gitarre, Theremin: | Jimmy Page |
Bass, Keyboard, Gitarre Mandoline, Orgel, Mellotron: |
John Paul Jones |
Schlagzeug, Perkussion: | John Bonham |
Led Zeppelin [ˌlɛdˈzɛplɪn] war eine englische Rockband der späten 1960er und 1970er Jahre. Die Band ist mit 300 Millionen verkauften Alben[1], davon alleine 100 Millionen in den USA[2], nicht nur eine der kommerziell erfolgreichsten Rockbands, sondern gilt auch als ein Pionier des Hard Rock und Heavy Metal.[3]Zudem verarbeiteten sie Einflüsse anderer musikalischer Genres, wie etwa der Folkmusik. Bekannt ist die Band vor allem wegen des Liedes Stairway to Heaven. Weitere populäre Stücke sind Kashmir, Achilles Last Stand und Whole Lotta Love.
Die Band bestand von der Gründung 1968 bis zur Auflösung 1980 durchgehend aus Robert Plant, Jimmy Page, John Paul Jones und John Bonham.
Inhaltsverzeichnis |
Bandgeschichte
Vorgeschichte und Gründung
Die Anfänge Led Zeppelins können auf die britische Band The Yardbirds zurückgeführt werden. Jimmy Page spielte dort von 1966 an zunächst Bass, später E-Gitarre. Nachdem Jeff Beck und später auch Keith Relf und James McCarthy die Gruppe verlassen hatten, mussten Page und der verbliebene Bassist Chris Dreja eine neue Band um sich aufbauen.
Ursprünglich plante Page, Procol Harums Schlagzeuger B.J. Wilson und Terry Reid zu verpflichten, jedoch erteilten ihm beide eine Absage. Letzterer empfahl jedoch Robert Plant, der zuvor Sänger der Band Hobbstweedle gewesen war. Dieser schlug John Bonham als Schlagzeuger vor, der bereits mit ihm in der Band of Joy gespielt hatte. Als Dreja die Band verließ, verpflichtete man John Paul Jones, der bereits auf einer Session die Bereitschaft zu einem Projekt mit Page gezeigt hatte.[4]
Somit war die neue Besetzung komplett. Obwohl Page das einzige ehemalige Yardbirds-Mitglied war, trat die Band im September 1968 zunächst noch unter dem Namen The New Yardbirds auf, da noch bestehende Yardbirds-Verträge erfüllt werden mussten[5] und änderte erst später den Namen.
Eine große Beteiligung an der Namensgebung wird meist Keith Moon, dem Schlagzeuger von The Who zugesprochen. Dieser soll sich schon 1966 bei den Aufnahmen zur Yardbirds-Single Beck's Bolero, geäußert haben, eine Band um Page würde „wie ein bleiernes Luftschiff abstürzen“ („The Band will go over like a lead zeppelin“)[6]. Diese Bezeichnung sei im Oktober 1968 schließlich von der Band übernommen worden. Da im Englischen das Wort lead sowohl den Infinitiv von to lead [liːd], als auch das Adjektiv lead [led] („bleiern“) bezeichnet, habe man zur Verdeutlichung der korrekten Aussprache das a weggestrichen.
Erstes Album: Led Zeppelin
Während der ersten U.S.-Tournee in den Wintermonaten 1968/69 agierte Led Zeppelin zunächst noch als Supportband für Vanilla Fudge, Iron Butterfly, Alice Cooper und Country Joe and the Fish.
Etwa zur gleichen Zeit schloss die Band einen Vertrag mit Atlantic Records ab und nahm ihr Debütalbum in nur 30 Stunden im Studio auf.[7] Am 12. Januar 1969 wurde das Album Led Zeppelin schließlich veröffentlicht. Bereits auf dem Debütalbum wurden verschiedene musikalische Genres miteinander vereint. Auf dem Album sind in den Songs Einflüsse aus dem Blues deutlich zu hören. In Good Times Bad Times und Communication Breakdown ist jedoch auch ein deutlich härteren Sound zu hören. Bei den Stücken Black Mountain Side und Babe I'm Gonna Leave You sind hingegen Elemente des Folk unverkennbar. Das Album erhielt von der Musikpresse überwiegend positive Kritiken. Noch heute wird es als „Wendepunkt in der Entwicklung des Hard Rock“ bezeichnet.[8] Als Folge konnte sich das Album auf Platz sechs der britischen Charts platzieren und sorgte so für den Beginn einer erfolgreichen Bandkarriere. Die Aufnahmekosten für das Album betrugen nur 1.800 Pfund, es spielte jedoch etwa 3,5 Millionen Pfund ein.[9]
Im April 1969 machte man sich erneut nach Nordamerika auf. Das Debütalbum war bei amerikanischen Radiostationen inzwischen sehr beliebt, was einen beträchtlichen Popularitätszuwachs und steigende Verkaufszahlen zur Folge hatte, sodass das Album Position 10 der Billboard-Charts erreichen konnte.
Als bedeutsamer Faktor für die Entwicklung des Banderfolgs gilt der Manager Peter Grant. Er hatte bereits die Yardbirds seit 1966 betreut und handelte auch für Led Zeppelin Verträge aus, die zum kommerziellen Erfolg beitrugen. Er verfolgte zudem die Strategie, sich früh auf die U.S.-amerikanischen Bühnen zu konzentrieren. Hier konnte von Beginn an auf die Popularität Pages aufgebaut werden, der dem Publikum noch durch sein Yardbirds-Engagement in Erinnerung geblieben war.
In Europa dagegen ließ der Durchbruch etwas länger auf sich warten. Während sich in England der Erfolg einstellte, nachdem man durch fünf Live-Auftritte bei den Radiosendern der BBC im März und Juni 1969 auf sich aufmerksam machen konnte, waren die Reaktionen auf dem europäischen Festland zunächst sehr zurückhaltend. Exemplarisch dafür ist der Auftritt Led Zeppelins bei der ARD-Sendung Beat-Club: Ende März 1969 spielte man in den Studios von Radio Bremen u.a. die Songs Babe I'm Gonna Leave You und You Shook Me ein. Die Beat-Club-Produzenten waren von den Darbietungen der Band allerdings wenig beeindruckt, sodass das aufgezeichnete Material zunächst nicht ausgestrahlt wurde. Erst als im Frühjahr 1970 der Song Whole Lotta Love in Deutschland populär wurde, griff man für die Produktion eines Videoclips auf das aufgezeichnete Filmmaterial zurück. Der Clip wurde am 28. März 1970 innerhalb des Beat-Club 53 ausgestrahlt und war mit der Studioversion von Whole Lotta Love unterlegt. Die Audiospuren der Originalaufzeichnung wurden nicht verwendet.[10]
Nach den ernüchternden Erfahrungen mit dem Beat-Club und zwei vorausgegangenen, aus Sicht der Band misslungenen TV-Auftritten in Dänemark und Frankreich im März 1969 beschlossen Band und Management, sich zukünftig von dem Medium Fernsehen fernzuhalten. Nach Aussagen von Jimmy Page[11] sei man nach den negativen TV-Erfahrungen zu der Meinung gelangt, dass man nicht in das „Pop-Format“ der Sender gepasst habe und diese es nicht verstanden hätten, eine neuartige Band wie Led Zeppelin angemessen zu präsentieren. Als Resultat konzentrierte sich die Band nahezu ausschließlich auf Alben und Live-Auftritte.
Der Weg zum Erfolg
Chartplatzierungen |
Alben (Staatenlegende)
- Led Zeppelin (1969)
- UK: 6 |
- Led Zeppelin 2 (1969)
- D: 1 | UK: 1
- Led Zeppelin 3 (1970)
- UK: 1
- Four Symbols (Led Zeppelin 4) (1971)
- UK: 1
- Houses Of The Holy (1973)
- A: 3 (15.05.1973) 12 Wo. | UK: 1
- Physical Graffiti (1975)
- UK: 1 | A: 2 (15.04.1975) 12 Wo.
- Presence (1976)
- UK: 1
- The Song Remains The Same (OST) (1976)
- UK: 1
- In Through The Out Door (1979)
- A: 20 (15.10.1979) 4 Wo. | S: 17 3 Wo. | UK: 1
- Coda (1982)
- UK: 4
- Remasters (1990)
- D: 32 (1997) | A: 19 (13.01.1991) 10 Wo. | CH: 24 (18.11.1990) 13 Wo. | UK: 10 | FIN: 1 18 Wo. | S: 21 6 Wo.
- BBC Sessions (1997)
- UK: 23
- Early Days - The Best Of Led Zeppelin Remastered (1999)
- D: 79 | A: 23 (09.01.2000) 8 Wo. | CH: 84 (19.12.1999) 7 Wo. | UK: 11 | S: 11 4 Wo.
- Latter Days - The Best Of (2000)
- D: 71 | A: 23 (09.01.2000) 8 Wo. | UK: 40
- Best Of Led Zeppelin 1+2 (2002)
- D: 96
- How The West Was Won - Livealbum (2003)
- D: 15 | A: 17 (08.06.2003) 6 Wo. | CH: 20 (08.06.2003) 10 Wo. | F: 11 15 Wo. | S: 16 5 Wo. | FIN: 23 4 Wo. | UK: 5
- DVD (2003)
- D: 18
Singles (Staatenlegende)
- Heartbreaker (1970)
- I: 39
- Whole Lotta Love (1970)
- D: 1 | CH: 5 (10.03.1970) 9 Wo. | UK: 21 | I: 25
- Immigrant Song (1971)
- D: 6 | CH: 4 (26.01.1971) 10 Wo. | I: 59
- Black Dog (1972)
- D: 22 | CH: 8 (22.02.1972) 8 Wo.
- Rock And Roll (1972)
- D: 13
- The Ocean (1973)
- D: 8
- D'yer Mak'er (1973)
- US: 20
- Trampled Underfoot (1975)
- US: 38
- Houses Of The Holy (1975)
- I: 27
- Kashmir (1975)
- I: 21
- Fool In The Rain (1980)
- US: 21
Das zweite Album, schlicht Led Zeppelin II benannt, folgte dem gleichen Stil wie das Debüt. Es beinhaltet unter anderem Heartbreaker und Whole Lotta Love, die von einprägsamen Gitarrenriffs gekennzeichnet sind. Für das Cover wurde ein altes Gruppenbild mit dem Roten Baron verwendet.[12] Das Album erreichte Position eins der US-Charts, wo es das Beatles-Album Abbey Road verdrängte. Der Rolling Stone beschrieb Pages aufgrund seiner musikalischen Leistung als „absolute number-one heaviest white blues guitarist“.[13]
Im Rahmen einer Europatournee gab die Band im Frühjahr 1970 die ersten vier Konzerte in Deutschland, angefangen mit einem Auftritt im Münchner Circus-Krone-Bau am 8. März. Die Tournee wurde, wie auch alle späteren Auftritte in Deutschland, von der Konzertagentur Lippmann & Rau veranstaltet.
Für die Aufnahmen zu ihrem dritten Album Led Zeppelin III zog sich die Band zum Bron-Yr-Aur, einem abgelegenen Landhaus ohne Stromversorgung in Wales, zurück. Daraus resultierte ein eher akustischer Sound, der stark durch keltische Musik und Folkmusik beeinflusst war und eine neue Seite von Jimmy Pages musikalischer Vielseitigkeit enthüllte, wie beispielsweise in Gallows Pole und Tangerine zu hören ist. Nach dem Aufenthaltsort wurden auch die Lieder Bron-Yr-Aur (später auf Physical Graffiti erschienen) und Bron-Yr-Aur Stomp (auf dem Cover von Led Zeppelin III fälschlicherweise Bron-Y-Aur Stomp betitelt) benannt.
Weltruhm
Nach erfolgreichen Tourneen durch Nordamerika und Japan im Sommer 1971 erschien im November das nur mit vier kryptischen Symbolen betitelte vierte Album der Band. Bekannt wurde dieser Tonträger, auf dem auch Stairway to Heaven enthalten ist, unter den Bezeichnungen Led Zeppelin IV oder Four Symbols. Die Platte wurde überwiegend im Headley Grange, einem abgelegenen Landhaus in Hampshire aufgenommen. Das Album erhielt nicht nur gute Kritiken, sondern verkaufte sich auch äußerst gut. Alleine in den USA wurden bis heute 23 Millionen Exemplare verkauft. Damit zählt es dort zu den vier am häufigsten verkauften Alben.[14]
Im Jahr 1972 folgten drei kurze Tourneen, die die Band neben Australien und Neuseeland abermals in den USA und Japan auftreten ließen. Auf besagter und einer späteren Tour durch die USA reisten die Musiker in einem eigenen Flugzeug, einer Boeing 720 [15] Nach zwei Auftritten im schweizerischen Montreux begann im November eine viermonatige Tournee durch Großbritannien.
Nach einer Europatour im März 1973 folgte mit Houses of the Holy das fünfte Album und eine erfolgreiche US-Tournee. Bei den drei letzten Konzerten der Tour im New Yorker Madison Square Garden entstand ein Großteil der Film- und Tonaufnahmen für den 1976 erschienenen Konzertfilm The Song Remains the Same und den gleichnamigen Soundtrack. Die Arbeit an dem Konzertfilm wurde im Herbst fortgesetzt.
1974 gründete Led Zeppelin das eigene, aber Atlantic Records untergeordnete Label Swan Song Records. Außer der Band unterschrieben auch unter anderem Bad Company, The Pretty Things und Maggie Bell bei dem Label. Für die Gestaltung des Logos wurde das Bild Evening, Fall of Day (1869) von William Rimmer verwendet, das Ikarus darstellt. Dieses Logo wurde auf vielen Fanartikeln abgedruckt.
Ihr erstes Doppelalbum Physical Graffiti nahmen die vier Musiker im Jahre 1974 auf. Das Album erschienen im Frühjahr 1975 und beinhaltet neben neuen auch schon früher geschriebene Stücke, die aus den Sessions für die letzten drei Alben übrig geblieben waren. Einer der bekanntesten Songs des Albums ist Kashmir, ein Stück, in dem die Musiker orientalische Einflüsse verarbeiteten.
Weitere Tourneen
Zu Beginn des Jahres 1975 unternahm man zunächst eine weitere US-Tournee. Nach zwei Jahren Bühnenabstinenz in Großbritannien gab die Band außerdem fünf Konzerte vor insgesamt 85.000 Zuschauern im Londoner Earl's Court Exhibition Centre, von dem Mitschnitte später auf einer DVD veröffentlicht wurden.
Im August des Jahres, kurz vor dem Beginn einer geplanten Stadion-Tournee durch die USA, wurden Robert Plant und seine Frau in einen Autounfall auf Rhodos verwickelt, bei dem Plant sich seinen Knöchel brach. Da es somit unmöglich war, die Tour anzutreten, beschloss die Band, mit der Arbeit an einem neuen Album zu beginnen. Bei den Aufnahmen zu ihrem sechsten Studio-Album Presence in den Münchener Musicland Studios saß Robert Plant notgedrungen im Rollstuhl bzw. einem Sessel.
Im Spätherbst 1976 wurden schließlich der Konzertfilm The Song Remains the Same und der begleitende Soundtrack veröffentlicht. Obwohl die Konzertaufnahmen von 1973 stammten, blieb der Film für mehr als 20 Jahre das einzige Dokument der Live-Auftritte von Led Zeppelin. Die Livemitschnitte sind durchsetzt von psychedelischen Spielfilmsequenzen und Szenen aus dem Backstagebereich.
Eine weitere umfangreiche US-Tour, die ebenfalls innerhalb weniger Tage nach ihrer Ankündigung ausverkauft war, folgte 1977.
Außerdem spielte die Band auf dieser Tour vor jeweils ca. 20.000 Zuschauern sechs ausverkaufte Konzerte hintereinander im New Yorker Madison Square Garden. Kurz vor Ende der Tour - die Band hatte noch sieben restlos ausverkaufte Konzerte vor sich - erreichte Robert Plant die Nachricht, dass sein fünfjähriger Sohn Karac am 26. Juli an einer Virusinfektion verstorben war. Die Tournee wurde daraufhin abgebrochen.
Nach diesem Vorfall im Sommer 1977 kam die Band erst im Mai 1978 wieder zu Probeaufnahmen in Wales zusammen, wo mit der Arbeit an einem neuen Album begonnen wurde. Aufgenommen wurde In Through the Out Door, das achte Werk der Band im November in den Stockholmer Polar Studios. Erscheinungstermin war im August 1979, nach zwei Auftritten vor jeweils über 100.000 Zuschauern beim Knebworth-Festival in Stevenage.
Bereits während des Festivals kam es zu Spannungen zwischen Peter Grant und Festival-Promoter Freddy Bannister bezüglich der tatsächlichen Höhe der Zuschauerzahlen, die nach den vertraglichen Vereinbarungen ein Faktor bei der Berechnung der fälligen Lizenzgebühren waren. Die Lizenz galt für jeweils 100.000 Zuschauer. Aufgrund stark konträrer Angaben von Bannister und den örtlichen Behörden in Stevenage nach dem ersten Festivaltag stellte Grant vor dem zweiten Konzert eigenes Personal an den Einlässen ab, um die tatsächliche Besucherzahl zu ermitteln. Nach dem Festival beauftragte Grant zusätzlich ein unabhängiges Institut in Nassau, die Zuschauerzahlen anhand von Luftaufnahmen festzustellen. So standen schließlich den Angaben von Bannister (104.000 Zuschauer am 4.8. und 40.000 am 11.8.) Grant's Zahlen gegenüber (218.000 am 4.8. und 187.000 am 11.8.). Der Disput endete mit dem Rückzug Freddy Bannisters aus dem Promotiongeschäft und dem Konkurs seiner Firma Tedoar Ltd.[16]
Tod John Bonhams und Auflösung
1980 unternahmen Led Zeppelin eine Europatournee, die auch durch neun deutsche Städte führte. Während des Auftritts am 26. Juni 1980 in der Wiener Stadthalle wurde Jimmy Page von einem Feuerwerkskörper getroffen. Die Band verließ daraufhin die Bühne und kehrte erst zurück, nachdem der Täter, ein Student, ermittelt worden war. Das Konzert in der Nürnberger Messehalle A am 27. Juni 1980 musste ebenfalls vorzeitig nach nur drei Songs abgebrochen werden, da Schlagzeuger John Bonham während des Spielens zusammenbrach.[17] Es folgten noch sechs weitere Konzerte in Zürich, Frankfurt, zweimal in Mannheim, München und Berlin. Am 7. Juli gab man in der Berliner Eissporthalle das letzte Konzert, welches zum letzten Led-Zeppelin-Konzert überhaupt werden sollte.
Am 25. September wurde John Bonham tot in seinem Bett in Jimmy Pages Haus in Windsor aufgefunden. Er erstickte im Schlaf an seinem Erbrochenen, was gemeinhin als Folge übermäßigen Alkoholkonsums bewertet wurde.[18] Die übrigen Bandmitglieder beschlossen daraufhin, Led Zeppelin aufzulösen. In einer Presseerklärung machten sie am 4. Dezember 1980 deutlich, dass es ihnen nicht möglich sei, ohne John Bonham zu spielen.[19]
Projekte 1980 – 1990
Aufgrund vertraglicher Verpflichtungen gegenüber Atlantic Records musste das bandeigene Label Swan Song Records noch ein Studioalbum vorlegen. Jimmy Page stellte daraufhin, aus bisher nicht veröffentlichten Live- und Studio-Einspielungen aus der Zeit von 1969 bis 1978, das letzte Led-Zeppelin-Album Coda zusammen. Es erschien im November 1982.
1981 ergab sich eine kurzfristige Zusammenarbeit Pages und Plants mit Chris Squire und Alan White von Yes unter dem Namen XYZ (Ex Yes Zeppelin), aus der sich aber kein langfristiges Engagement entwickelte. Einige der Songideen erschienen später als Bootleg und auf Alben von The Firm und Yes.
Im Jahr 1984 erschien mit The Honeydrippers, Vol. 1 das einzige Album der gleichnamigen Band, die 1981 als Projekt von Robert Plant gegründet worden war. Sein Ziel dabei war es, zu seinen musikalischen Wurzeln aus der Zeit vor Led Zeppelin zurückzukehren: Blues, Rock ’n’ Roll und R&B. Zu den Mitgliedern gehörten neben Jimmy Page auch Jeff Beck, Nile Rodgers (Chic), Robbie Blunt, Andy Sylvester (Savoy Brown) und andere.
1985 traten die verbliebenen Led-Zeppelin-Bandmitglieder mit Phil Collins am Schlagzeug bei Live Aid auf. Allerdings waren Page, Plant und Jones mit der Qualität ihres Auftritts dermaßen unzufrieden, dass sie ihr Einverständnis verweigerten, das entsprechende Filmmaterial zum Bestandteil des 2004 erschienenen, offiziellen 4-DVD-Sets Live Aid freizugeben. Stattdessen spendete man aus eigener Tasche für die Sudan-Hilfe.[20] Im Mai 1988 traten sie dann mit dem Sohn John Bonhams, Jason Bonham, beim 20-jährigen Jubiläum ihrer vormaligen Plattenfirma Atlantic Records auf.
Die 1990er Jahre
Anfang der 1990er Jahre begab sich Jimmy Page erneut ins Studio und mischte nach und nach sämtliche alte Platten neu digital ab.
Im Sommer 1994 kamen Page und Plant für einen Fernsehauftritt im Rahmen der Reihe MTV Unplugged in London zusammen. Hierbei wurden alte Led-Zeppelin-Stücke mit arabischen Musikern und dem London Metropolitan Orchestra neu arrangiert eingespielt. Die allgemeine Resonanz auf die Ausstrahlung der entsprechenden MTV-Sendung, betitelt No Quarter - Unledded, war derart positiv, dass man von den MTV-Aufnahmen eine offizielle CD (Jimmy Page & Robert Plant - No Quarter) herausgab. 2004 folgte dazu die DVD Jimmy Page & Robert Plant - No Quarter Unledded.
Es entwickelte sich eine weiterführende Zusammenarbeit der beiden Ex-Led-Zeppelin-Bandmitglieder, in deren Rahmen es 1995/1996 zu einer erfolgreichen einjährigen Welttournee mit 115 Konzerten kam, u. a. auch im Münchener Olympiastadion und der Londoner [[Wembley-Arena]. Im November verstarb der langjährige Led-Zeppelin-Manager Peter Grant. Bei ihrer Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame, ebenfalls 1995, spielte erneut Jason Bonham Schlagzeug.
1997 nahm man zusammen das Studioalbum Walking Into Clarksdale auf, das jedoch nicht zu einem Verkaufserfolg wurde. Außerdem wurde das Album BBC Sessions veröffentlicht, das 1969 in den BBC-Studios entstandene Aufnahmen und den Mitschnitt eines Konzertes im Londoner Paris Theatre vom 1. April 1971 enthält.
Nach einer weiteren Welttournee 1998 mit 89 Konzerten beendete man die Zusammenarbeit aufgrund des Wunsches von Robert Plant nach musikalischer Neuorientierung. 1998 wurde Kashmir unter Mithilfe von Jimmy Page von Puff Daddy für den Film Godzilla neu aufgelegt.
Led Zeppelin nach 2000
2001 standen Page und Plant nochmals gemeinsam auf der Bühne beim Montreux Jazz Festival. Im Jahre 2003 wurde schließlich mit der Dreifach-CD How the West Was Won, eine Dokumentation der Live-Auftritte der Band, veröffentlicht. Enthalten sind Konzertmitschnitte im LA Forum vom 25. Juni 1972 und in der Long Beach Arena zwei Tage später.
Im gleichen Jahr erschien mit der Led Zeppelin DVD eine Retrospektive auf zwei DVDs mit 5 1/2 Stunden Material, die Konzertmitschnitte von Auftritten in der Royal Albert Hall (1970), im Madison Square Garden (1973), in Earls Court (1975) und in Knebworth (1979) enthält. Zudem werden Interviews mit den Musikern gezeigt.
Wie am 29. Januar 2007 in britischen Medien bekannt wurde, plant die Band offenbar im Jahr 2007 eine Reunion mit Robert Plant, Jimmy Page und John Paul Jones für eine Konzert-Tournee in den USA. Die Rolle des Schlagzeugers soll erneut Bonhams Sohn Jason übernehmen. [21]
Stil und Wirkung
Die Band entwickelte aus Elementen des Rock ’n’ Roll, Blues, Folk, sowie aus psychedelischen Einflüssen ihren eigenen Stil und wurde so letztlich zu einer der bedeutendsten Hardrock-Bands und einer der einflussreichsten und populärsten Bands der 70er Jahre. Ihre Werke gelten als Wegbereiter bei der Entwicklung des Heavy Metal zu einem eigenständigen Musikstil.[22]
Bei der Musikpresse stieß der unkonventionelle Stil der Band im Allgemeinen auf Ablehnung.[23] Die Bandmitglieder gaben wenige Interviews, konzentrierten sich auf ihre Alben und Tourneen und verweigerten teilweise die gängigen Gepflogenheiten der Musikindustrie[24]. Das vierte Album etwa bekam keinen Namen, sondern wurde mit vier Symbolen gekennzeichnet, was zwar die Vermarktung und Berichterstattung erschwerte, aber die Wichtigkeit der Musik im Vergleich zu Verkaufsbezeichnungen betonte.[25][26]
Die Veröffentlichung profitabler Singles geschah meist nur auf Druck ihrer Plattenfirma Atlantic Records. So erschien ihr bekanntester und erfolgreichster Song Stairway to Heaven, der in nicht unerheblichem Umfang zum Bekanntheitsgrad der Band beitrug, nie als Single (was laut Page von Seiten der Band auch nicht geplant war[27]). [28]Weitgehend bekannt sind zudem auch die Stücke Whole Lotta Love, Rock and Roll, Kashmir sowie Dazed and Confused.
Jimmy Page und Robert Plant wurden musikalisch vom Blues beeinflusst: Sowohl der Led-Zeppelin-Hit Whole Lotta Love (im Original: I Need Your Love), als auch Lemon Song (im Original: Killing Floor) stammen ursprünglich aus der Feder von Willie Dixon. Die Band war auch dem amerikanischen Rock 'n' Roll angetan und spielte Songs, die Elvis Presley und Eddie Cochran bekannt gemacht hatten [29]. Noch weitere Stücke interpretierte Led Zeppelin von anderen Künstlern neu. Bekannte Beispiele hierfür sind Babe I'm Gonna Leave You von Joan Baez, Black Mountain Side (Bert Jansch, im Original Blackwaterside), Dazed And Confused (Jake Holmes), I Can't Quit You Baby (Otis Rush), Lemon Song von Howlin' Wolf und Blind Willie Johnsons Nobody's Fault But Mine von aus dem Jahr 1927.[30]
Die Bühnenshows von Led Zeppelin konnten über drei Stunden dauern; ausufernde und improvisierte Live-Versionen ihres Song-Repertoires beinhalteten oft auch Bearbeitungen von John Lee Hooker, James Brown, Stax und Motown-beeinflusster Funk- und Soulmusik.
Markantestes Stück des vierten Albums ist die über acht Minuten lange Rock-Ballade Stairway to Heaven[31]. In diesem Song finden sich charakteristische Stilelemente der Band: Robert Plants ausdrucksstarker Gesang, die rhythmische Kraft des von John Bonham bedienten Schlagzeugs, gestützt und getragen von John Paul Jones an der Orgel und die Virtuosität Jimmy Pages an der Gitarre. Gepaart mit der kryptischen, mystischen Lyrik des Textes führte dies zu einer vielschichtigen[32] Ballade, die noch heute als ein Klassiker dieses Genres gilt. Auch das Album insgesamt gilt wegen des neuen variantenreichen Stils, den die Band hier auf dem Gipfel ihrer Schaffenskraft hervorbrachte, als ein Meilenstein der Rockmusik. [33]
Es wurde oft unterstellt, Jimmy Page habe in Stairway to Heaven eine satanistische Botschaft eingebaut oder einbauen lassen, die zu hören sei, wenn man den Refrain rückwärts ablaufen ließe - es kursieren mehrere Versionen des Wortlauts dieser vermeintlichen Botschaft. Mit derartigen Pressekampagnen musste sich die Band während ihrer gesamten Geschichte auseinandersetzen, bedingt vor allem durch das bekannte Interesse Jimmy Pages am Okkultismus.
Neben vielen anderen Musikern räumen auch die Mitglieder der Gruppe Guns N' Roses offen ein, sich Led Zeppelin als Vorbild genommen zu haben.[34] Außerdem sind etliche Kritiker[35] der Meinung, dass der schwere, typische „Led Zeppelin-Sound“ dem Grunge den Weg geebnet hat, da nicht zuletzt die Mitglieder der Band Nirvana, insbesondere Dave Grohl, große Fans der Band waren.[36]
Die Lieder wurden vielfach von Musikern unterschiedlicher Genres gecovert. Auch zahlreiche bedeutende Künstler spielten Led-Zeppelin-Songs live oder nahmen sie im Studio auf, unter anderem die Jazzmusiker Frank Zappa und Joe Bonamassa, die Progressive-Rock-Bands Dream Theater und Tool sowie weitere renommierte Bands wie Iron Maiden, Van Halen, Zakk Wylde Pearl Jam und die deutschen Bands Grave Digger und Puhdys
Auszeichnungen
- Led Zeppelin wurden am 12. Januar 1995 in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Am 12. Februar 2005 erhielten Led Zeppelin den Grammy für ihr Lebenswerk.
- Am 22. Mai 2006 wurde Led Zeppelin als „große Pioniere der Rockmusik“ mit dem Polar Music Prize ausgezeichnet. Der Polar Music Prize des schwedischen Stifters Stig Anderson gilt als inoffizieller Nobelpreis für Musik. Die drei noch lebenden Band-Mitglieder erschienen bei der Verleihung in Stockholm.
- Der Fernsehsender VH1 listete Led Zeppelin an erster Stelle der 100 greatest artists of hard rock.[37]
- Das Musikmagazin Guitar World listete das Lied Stairway to Heaven 2007 auf Platz 1 der „Best Guitar Solos“.
Diskografie
Studioalben
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Weitere offizielle Veröffentlichungen
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Literatur
- Richard Cole, Richard Trubo: Led Zeppelin – Stairway to Heaven, Simon + Schuster Uk, 1.Auflage der dt. Ausgabe, 1993. ISBN 978-0743489850
- Paul Kendall, Dave Lewis: Led Zeppelin talking, Schwarzkopf und Schwarzkopf, Berlin 2004 (Orig. 1981). ISBN 3-89602-497-3
- Dave Lewis: The Tight But Loose Files – Celebration 2, Music Sales Corporation, 2004. ISBN 1844490564
- Dave Lewis, Simon Pallett: Led Zeppelin: The Concert File, 2. Auflage. Omnibus Press, 2005. ISBN 1844496597
- Luis Rey: Led Zeppelin Live. An Illustrated Exploration of Underground Tapes, 3.Auflage. Hot Wacks Press, 1997. ISBN 0969808070
- Jürgen Seibold: Led Zeppelin, Paul Zsolnay Verlag, Wien 1993. ISBN 3-552-05110-4
- Ritchie Yorke: Led Zeppelin – Biographie einer Band, vgs verlagsgesellschaft, Köln 1994. ISBN 3-8025-2287-7
Weblinks
- Die offizielle Homepage
- Aktuelle Informationen des Fanzines 'Tight But Loose' (seit 1978)
- Led Zeppelin bei Laut.de
Quellen
Dieser Artikel oder Abschnitt weist folgende Lücken auf:
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Jimmy Page • Robert Plant • John Paul Jones • John Bonham
Diskografie
Studio-Alben: Led Zeppelin · Led Zeppelin II · Led Zeppelin III · (Led Zeppelin IV) · Houses of the Holy · Physical Graffiti · Presence · In Through the Out Door
Live-Alben: The Song Remains the Same · BBC Sessions · How the West Was Won
Kompilationen: Box Set · Profiled · Remasters · Box Set 2 · Complete Studio Recordings · Early Days: Best of Led Zeppelin Volume One · Latter Days: Best of Led Zeppelin Volume Two · Coda
Filme:
The Song Remains the Same · Led Zeppelin DVD