International Rugby Board
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Der International Rugby Board ist der Weltverband im Rugby Union, der auch die Rugby-Union-Weltmeisterschaft ausrichtet.
Er wurde am 1. Januar 1886 in Dublin als International Rugby Football Board (IRFB) von den Verbänden aus Schottland, Irland und Wales gegründet. Wegen Streitigkeiten über Regeln und Punktwertung boykottierten die drei Länder zwei Jahre lang den Spielverkehr mit England. Als diese beigelegt waren, wurde 1890 die jährliche Home Championship (oder das Four Nations Tournament) wieder in vollem Umfang weitergeführt und auch England aufgenommen. Erst sehr viel später – nämlich 1949 – traten Australien, Neuseeland und Südafrika bei. 1978 folgte Frankreich.
Der Board war bis dahin nach seinem Selbstverständnis und dem seiner Mitglieder eine reine Regelkommission, kein eigentlicher Dachverband für Wettbewerbe wie Meisterschaften oder Pokalturniere. Dies lässt schon der Name erkennen: Die Gründer hatten bewusst nicht die Bezeichnung Union, Federation oder Association gewählt. Board bedeutet eher Kommission oder (Aufsichts-)Rat.
Erst nach dem Beitritt Frankreichs wurden in kurzer Folge immer mehr Länder aufgenommen, zunächst die Mitglieder der FIRA: Der IRFB wurde zum Weltverband, richtete 1987 die erste Weltmeisterschaft aus und übernahm das Patronat über andere Wettbewerbe (Siebener-Turniere, Frauen- und Junioren-WM).
1998 wurde der Name verkürzt: Ab jetzt heißt die Organisation International Rugby Board (IRB). Die Anzahl der Mitglieder beträgt inzwischen 95 (Juni 2006). Deutschland wurde im November 1988 als 38. Mitglied aufgenommen und steht auf Platz 28 der Weltrangliste (Juni 2006).
[Bearbeiten] Quellen
- Claus-Peter Bach (Hg.): 100 Jahre Deutscher Rugby-Verband. Ohne Verlagsangabe; vermutlich: Gehrden-Leveste (Schroeder-Verlag), 2000.
- Chris Rhys: Rugby. The Records. Enfield, Middlesex (Guinness Superlatives Ltd), 1987. ISBN 0-85112-450-X