Interventionismus

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Du hast neue Nachrichten auf deiner Diskussionsseite.

Interventionismus beschreibt im Bereich der Volkswirtschaft die Neigung der Legislative, sich in die wirtschaftlichen Aktionen seiner Bürger einzumischen, zu "intervenieren". Im Bereich der Aussenpolitik sind darunter Bestrebungen politischer bzw. gesellschaftlicher Gruppierungen zu verstehen, den Staat zum direkten oder indirekten Eingreifen in das politische Geschehen außerhalb des Landes einzugreifen. Als Beispiel sei jene interventionistische Strömung genannt, von der die italienische Regierung zum Eintritt in den 1.Weltkrieg auf Seite der Entente gedrängt werden sollte.

[Bearbeiten] Argumentation

Der Staat stellt diese Aktionen grundsätzlich als erforderlich zum Schutze seiner Unternehmen, Bürger oder sonstiger lobbyrelevanter Gruppierungen dar. So soll zum Beispiel ein Mindestlohn dafür sorgen, die Nettowohlfahrt zu steigern, Zölle und Protektionismus die einheimische Wirtschaft vor der ausländischen Konkurrenz schützen und Subventionen bestimmte Wirtschaftsbereiche oder Wirtschaftsregionen fördern, z.B. die ehemaligen Zonenrandgebiete oder die Beitrittsländer.

Gegner des Interventionismus argumentieren, dass es dadurch immer zu einer Fehlallokation der volkswirtschaftlichen Ressourcen komme:

Mindestlöhne erzeugten Arbeitslosigkeit,
Zölle und Protektionismus bewirkten bei deren Wegfall den Zusammenbruch ganzer Branchen und
Subventionen führten zur Verschwendung von öffentlichen Geldern, sowohl bei direkten Subventionen (der Staat gibt Geld), als auch bei indirekten Subventionen (der Staat verzichtet bei bestimmten Abschreibungstatbeständen auf Einkommensteueranteile). Letzteres habe zum Beispiel zu einem gigantischen Überschuss an leerstehendem Wohnraum und ungenutzten Supermarktzentren in Ostdeutschland geführt.

[Bearbeiten] Außenpolitik

Außenpolitisch bezeichnet Interventionismus eine Form der Politik, die militärisch oder indirekt in die Belange anderer Staaten eingreift, d.h. sich in deren innere Angelegenheiten oder deren Konflikte mit Nachbarstaaten einmischt. Der Begriff wurde im 20. Jahrhundert durch die Interventionen und Invasionen der USA in Lateinamerika und die ähnlichen Interventionen der Sowjetunion in Osteuropa und Afrika geprägt.