Intrain-Repeater
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Ein Intrain-Repeater (deutsch „Im-Zug-Verstärker“) hat die Aufgabe, die Kommunikation im Zug zwischen Handy und Mobilfunkstation zu verbessern, um eine störungsfreie Funkverbindung zu gewährleisten. Ziel des Repeaters ist es die hohe Durchgangsdämpfung des Zuges zu kompensieren, die durch mit Metall beschichteten Fenster entstehen. Der Zug wirkt hierdurch physikalisch betrachtet wie ein Faradayscher Käfig. Beim ICE beträgt die Dämpfung ca. 30 dB, d. h. die Abschirmung beträgt somit 99,9 %.
Ohne den Intrainrepeater wäre eine störungsfreie Verbindung ohne Abbrüche nur in Gebieten möglich, wo die Feldstärken ausreichend hoch sind, um die Abschirmung moderner Reisezüge zu überwinden. Dies ist üblicherweise in Ballungsgebieten und in den Bahnhöfen der Fall. Gerade im ländlichen Raum sind die Mobilfunknetze nicht so stark ausgebaut, so dass eine Mobilfunkversorgung der Wagen ohne Intrainrepeater nicht immer gewährleistet ist.
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[Bearbeiten] Funktionsweise
Der Repeater verstärkt das Mobilfunksignal in beide Richtungen. Im Downlink wird das Signal von der Basisstation über eine Außenantenne, welche sich auf dem Zugdach befindet, aufgenommen und in das Wageninnere des Zuges an den Intrainrepeater weitergeleitet, der das Signal verstärkt. Das verstärkte Signal wird entweder über ein in der Wagendecke montiertes Schlitzkabel (z. B. bei den ICE-Wagen der Deutschen Bahn) oder über herkömmliche Antennen, zum Beispiel bei der SBB in der Schweiz, abgestrahlt. Das gleiche geschieht auch in der Gegenrichtung (= Uplink). Das Sendesignal des Mobiltelefons wird über das Schlitzkabel oder die Antenne im Wageninneren aufgenommen, zum Intrainrepeater geleitet, verstärkt und über die Dachantenne des Zuges zur Mobilfunkstation abgestrahlt.
[Bearbeiten] Situation in Deutschland
Die Intrainrepeater, die bei der Deutschen Bahn zum Einsatz kommen, verstärken das GSM-900-Band und einen Teil des GSM-1800-Bandes (= E-Plus-Frequenzen). Das UMTS-Band und das E-GSM-900-Band, welches seit Anfang 2006 von E-Plus und O2 genutzt wird, werden von den Breitbandrepeatern nicht übertragen.
In den Zügen werden daher nur die Netzbetreiber T-Mobile, Vodafone und E-Plus unterstützt. Der Netzbetreiber O2 ist in ländlichen Gebieten über das National Roaming mit D1 in den Zügen verfügbar. In Großstädten ist das National Roaming mit D1 inzwischen gesperrt, so dass dort O2-Gespräche abreißen können, da sie nicht durch den Intrainrepeater unterstützt werden.
Derzeit befindet sich O2 in Verhandlungen mit der Deutschen Bahn und den anderen Netzbetreibern über einen Austausch bzw. Nachrüstung der Repeater [1]. Die Repeater sollen das E-GSM-900-Band und das komplette GSM-1800-Band unterstützen[2]. Ab 2007 sollen die Repeater während der Wartungsintervalle ausgetauscht werden. Der Austausch wird sich über einen längeren Zeitraum hinziehen[3].
Die neueste Generation von Intrainrepeatern unterstützt zwar auch den Funkstandard UMTS. Damit UMTS auch im Zug verfügbar ist, müssten die Netzbetreiber allerdings auch die ICE-Strecken mit UMTS versorgen. Bisher sind nur die Ballungsgebiete und größere Städte mit UMTS versorgt. Wann die ICE-Strecken versorgt werden, ist derzeit nicht absehbar. Als mögliche Alternative zum mobilen Datenempfang über UMTS könnte sich Railnet (drahtloser Internetzugang in den ICE-Zügen) erweisen, welches sich derzeit im Aufbau befindet.
[Bearbeiten] Einsatz bei der Deutschen Bahn
Bei der Deutschen Bahn kommen seit 1999 Intrainrepeater in ausgewählten Wagen der ICE-Züge zum Einsatz. Im Durchschnitt wurden ca. 40 Prozent aller Wagen der ICE-Flotte nachträglich mit Intrainrepeatern ausgestattet. Handy-Piktogramme in den Wagen weisen auf den verbesserten Mobilfunkempfang hin. Die Wagen können bei der Reservierung gezielt angegeben werden. Üblicherweise sind Intrainrepeater in drei Wagen pro ICE-(Halb-)Zug installiert; einer davon in der 1. Klasse, zwei davon in der 2. Klasse.
Vereinzelt wurden Intrainrepeater in Wagen von IC-Zügen installiert. Die Durchgangsdämpfung eines IC-Wagen beträgt im Durchschnitt nur ca. 20 dB und ist damit geringer als beim ICE. Planungen der Deutschen Bahn und der Netzbetreiber aus dem Jahr 2003 sahen dennoch vor, im Schnitt jeweils einen Wagen der 1. Klasse und einen Wagen der 2. Klasse mit einem Mobilfunkverstärker auszustatten[4]. Diese Planungen wurden aber nur teilweise umgesetzt, so dass nur ein Teil der IC-Wagen mit Repeatern ausgestattet ist. Die Wagen der 2. Klasse mit Intrainrepeater befinden sich unmittelbar hinter dem Speisewagen, in dem auch das Kleinkindabteil untergebracht ist. Im Gegensatz zu den ICE-Zügen können die Wagen der EC/IC-Züge mit Intrainrepeater nicht explizit reserviert werden.
Mit Intrainrepeater versorgte Wagen der Deutschen Bahn | ||
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Züge | Wagen | |
ICE 1 | 1, 3, 9, 11, 14 | |
ICE 2 | 21/31, 24/34, 26/36, 27/37 | |
ICE 3 | 23/33, 26/36, 27/37 | |
ICE T 7-teilig | 23/33, 28/38 | |
ICE T 5-teilig | 21/31, 23/33, 28/38 | |
MET (bis 2004) | alle Wagen außer Silence | |
IC | vereinzelt (nicht reservierbar) |
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ O2 plant Verbesserung der ICE-Versorgung - Meldung auf teltarif.de vom 14.08.2006
- ↑ Einbau neuer Repeater in den ICE-Zügen - Meldung von teltarif.de vom 27.12.2006
- ↑ Interview mit O2 in der Zeitschrift connect, Ausgabe November 2006, Seite 12
- ↑ Telefonieren aus dem Zug soll besser werden Meldung von schlagzeilen.net vom 13.06.2003
[Bearbeiten] Weblinks
- Sitzplätzübersicht von Repeaterwagen bei ice-fanpage.de
- Mit Intrainrepeater versorgte Wagen im DB Fernverkehr (pdf) - Stand: 26.04.2006
- Funkversorgung für Bahnreisende in Schweiz (pdf)
- Versorgung der ICE-Strecken Stand 2003 (pdf) - alter Stand von 2003 - seitdem ist viel passiert (siehe Netztest der Zeitschrift connect, Ausgabe Oktober 2006)
- Connect testet die Mobilfunkversorgung in den ICE-Zügen der Deutschen Bahn - Presseportal vom 20.09.2006