Irokesenschnitt
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Der Irokesenschnitt (auch kurz „Iro“) ist eine Frisur, bei der die Haare an den Seiten des Kopfes abrasiert werden, so dass nur noch in der Mitte des Kopfes von der Stirn bis in den Nacken ein schmaler Streifen Haare stehen bleibt.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
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[Bearbeiten] Indianerkultur
Entstanden ist der Irokesenschnitt bei den Kriegern der Indianerstämme, die um den Huronsee siedelten. Als Erfinder dieser Frisur gelten die Wyandot. Allerdings wurde die Frisur auch von den Mohawks getragen, deren Zugehörigkeit zum Bund der Irokesen für die Namensgebung verantwortlich war.
[Bearbeiten] Zweiter Weltkrieg
Im zweiten Weltkrieg wurde der Irokesenschnitt erstmals von nicht-indianischen Kulturen getragen. Damals wollten Angehörige der in Deutschland eingesetzten Airborne-Soldaten der US-Armee mit dieser Frisur ihre Gegner einschüchtern.
Seit dem zweiten Weltkrieg wurde der Irokesenschnitt auch von US-Soldaten anderer Einheiten in späteren Kriegen getragen.
[Bearbeiten] Punk und Gothic
Heute ist der Irokesenschnitt vor allem bei Punks und Goths beliebt. In diesen Subkulturen werden die übriggebliebenen Haare in der Regel ein- oder mehrfarbig gefärbt und aufgestellt. Früher verwendete man meistens Zuckerguss, Autolack oder ein Gemisch aus Haargel und Tapetenkleister. Da diese Substanzen das Haar sehr stark schädigen wurden sie später durch die allgemeine Verfügbarkeit von starken Haarsprays, Haarwachs und Haarlack verdrängt.
Beliebte Versionen des Irokesenschnitts sind innerhalb der Punk-Szene der Spike-Iro, bei dem die Haare in Form von Stacheln aufgestellt werden sowie der Doppel-Iro, bei dem zwei parallele Haarstreifen auf dem Kopf stehen bleiben, und manchmal auch drei oder noch mehr Haarstreifen. Bei Gothpunks und heutigen Death-Rockern ist der Irokesenschnitt oftmals toupiert (sog. death hawk oder auch goth hawk).
Die Popularität des Irokesenschnitts lässt sich vor allem durch die abschreckende Wirkung erklären, die die Frisur in konservativen Kreisen auslöst.
[Bearbeiten] Der Irokesenschnitt in den Massenmedien
Im Film Taxi Driver rasiert sich die Hauptfigur Travis Bickle, gespielt von Robert De Niro, einen Irokesenschnitt, während er einen Anschlag auf einen Senator plant. Auf die Idee zu dieser Frisur wurde der Regisseur Martin Scorsese von dem Vietnam-Veteran Victor Magnotta gebracht. Dieser hatte während seines Kriegseinsatz den Irokesenschnitt bei US-Soldaten gesehen.
Durch den Film Taxi Driver wurde auch die Mitte der 70er Jahre um den New Yorker Club CBGB entstehende Punk-Kultur auf den Irokesenschnitt aufmerksam.
Neben Taxi Driver gibt es auch andere Filme, in denen der Irokesenschnitt auftaucht. So fällt Mr. T in dem Film Rocky III – Das Auge des Tigers und in der Fernsehserie Das A-Team durch diese Frisur auf. Auch der ehemalige Schwergewichts-Europameister im Boxen, Zeljko Mavrović versuchte seine Gegner im Ring mit einem Irokesenschnitt einzuschüchtern.
[Bearbeiten] Abgewandelte Versionen
[Bearbeiten] Der Flat
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Der Flat, eigentlich Flattop genannt, ist eine in EBM- und Psychobilly-Szenekreisen beliebte Frisur. Bei ihr werden die Haare an den Seiten und oft auch am Hinterkopf ausrasiert. Die übriggebliebenen Haare bilden eine von hinten nach vorne ansteigende Fläche.
Umstritten ist, ob der Flattop, der in der EBM-Szene vorzufinden ist, tatsächlich aus dem Irokesenschnitt hervorging oder vielmehr aus dem Crew-Cut heraus entstanden ist.
[Bearbeiten] Die Beckham-Welle
Seit Ende der 1990er Jahre gewinnt in der Mode zunehmend die Beckham-Welle (engl. fauxhawk) an Bedeutung. Die Beckham-Welle wurde nach dem Fußballspieler David Beckham benannt und ist der Versuch eine irokesenschnittähnliche Frisur ohne abschreckende Wirkung zu kreieren. Im Gegensatz zum Irokesenschnitt werden hierbei die Haare an der Seite des Kopfes nicht rasiert. Sie sind allerdings etwas kürzer als die Haare in der Mitte. Um den gewünschten Effekt zu verstärken werden die mittleren Haare oft leicht aufgestellt und in einer Kontrastfarbe gefärbt. Durch die Beckham-Welle wurde auch der Irokesenschnitt über die Grenzen der Subkulturen hinaus beliebter. Aufgrund der Beliebtheit dieses Haarschnittes bei der slawischen Minderheit, wird diese Frisur in Österreich häufig abfällig „Tschuschn-Iro“ genannt.
[Bearbeiten] Dies und Das
Der „Iro“ bezeichnet umgangssprachlich auch eine bestimmte Form der Intimrasur, bei der das Schamhaar bis auf einen mittigen Streifen rasiert wird.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Mohawk – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |