Jaguar-Club
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Der Jaguar-Club in Herford war von 1966 bis 1970 einer der bekanntesten Beat-Clubs der Region Ostwestfalen-Lippe.
Im Jaguar-Club im ehemaligen Kino Scala traten damals so bedeutende Musiker wie Jimi Hendrix, Status Quo, The Who, Manfred Mann, die Spencer Davis Group, Dave Dee, Dozy, Beaky, Mick & Tich, die Small Faces (mit Rod Stewart), Cream (mit Jack Bruce, Ginger Baker und Eric Clapton), Alexis Korner, Desmond Dekker, The Hollies, die Easybeats, die Troggs, Bill Haley, die Searchers, die Drifters, Smoke, The Equals, Herd, Love Affair, Move, Tony Sheridan, Ben E. King, Graham Bonney, Casey Jones & the Governors, die Scorpions, die Lords, die Rattles, Drafi Deutscher und Ted Herold auf.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geschichte
[Bearbeiten] Anfänge
Die Geschichte des Jaguar-Clubs ist eng mit dem Namen Carola Frauli verbunden. Ihre Söhne Axel und Harald gründeten nach ihrer Schulzeit mit Freunden eine Beat-Band, die Jaguars. Nach Auftritten in verschiedenen Orten suchten sie einen Raum in Herford, in dem sie ebenfalls auftreten konnten. Anfang 1964 begannen die Jaguars damit, im Herforder Schützenhof Konzertnachmittage zu organisieren. Ende des Jahres traten zusätzlich weitere Gruppen auf. Im Januar 1965 wurde zum ersten Mal der Name Jaguar-Club verwendet.
[Bearbeiten] Höhepunkte
Als sich die Band Jaguars auflösten und der Pachtvertrag im Schützenhof gekündigt wurde, wurde am 20. Januar 1966 der Jaguar-Club im ehemaligen Kino Scala an der Mindener Straße eröffnet.
Wie im früheren Kino waren die Zuschauerplätze treppenförmig nach hinten angeordnet. Dabei gab es keine Stuhlreihen, sondern Tische.
Den Platz der Jaguars nahm nun die Herforder Band „Rags“ ein.
In den folgenden knapp fünf Jahren traten dort fast alle bekannten Bands und Sänger der damaligen Zeit auf, die in Deutschland auf Tournee waren. Viele kamen im Anschluss an ihren Auftritt in der Bremer Fernsehsendung Beat-Club nach Herford. Der Jaguar-Club war damals nach dem Hamburger Star-Club eine der besten Adressen im Land.
Die Eintrittspreise waren für heutige Verhältnisse äußerst gering. Sie lagen zwischen 1,50 DM über 6,50 DM für die Cream bis zu 8,00 DM für Jimi Hendrix, der 1967 im Jaguar-Club auftrat. Zum Teil wurde das Eintrittsgeld auch auf die verzehrten Getränke angerechnet.
Während die bereits angekündigten Bee Gees wegen arbeitsrechtlicher Probleme nicht auftreten konnten, wurden die Rolling Stones wieder ausgeladen, weil sie zuvor die Berliner Waldbühne zerlegt hatten. Cliff Richard konnte wegen einer Terminüberschneidung nicht kommen.
[Bearbeiten] Das Ende
Ab 1969 wurden im Jaguar-Club neben den Livekonzerten immer häufiger Diskothekveranstaltungen durchgeführt. Am 30. Oktober 1970, wenige Monate nach der Schließung des Hamburger Star-Clubs, fand das letzte Gastspiel im Jaguar-Club statt. Im Januar 1982 wurde das Scala-Gebäude abgebrochen.
[Bearbeiten] Tamburin
Bereits vorher hatte sich Carola Frauli an der am 11. August 1967 eröffneten Diskothek Tamburin in der Kurfürstenstraße beteiligt. Dort traten ebenfalls Bands, Sänger und Diskjockeys auf, wie Chris Howland, Camillo Felgen, Ben E. King, Desmond Dekker, The Drifters und Shocking Blue. Gunter Gabriel war dort einige Monate lang Diskjockey.
1972 wurde das Tamburin geschlossen.
[Bearbeiten] Heute
Am 6. August 2005 wurde Carola Frauli 85 Jahre alt. Aus diesem Anlass wurde am 3. September 2005 im Herforder Schützenhof eine große Party veranstaltet. Ihre Erinnerungen an den Jaguar-Club hat sie in einem Buch zusammengetragen.