Johann Apel
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Johann Apel, auch Apell, Appellus (* 1486 in Nürnberg, † 27. April 1536 in Nürnberg) war ein deutscher Jurist und Humanist
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[Bearbeiten] Leben
Apel stammt vermutlich aus einer angesehenen Tuchmacherfamilie, die in Nürnberg das Bürgerrecht besaß. Vermutlich nahm er ein Studium an der Universität Leipzig oder der Universität Erfurt auf. 1502 immatrikuliert er sich an der Universität Wittenberg und erwirbt 1503 das Baccalaurat an der artistischen Fakultät. 1516 findet man ihn wieder in Leipzig wo er Mosellanus sein Lehrer war. Im Februar 1520 ist er wieder in Wittenberg und pflegt freundschaftliche Beziehungen zu Philipp Melanchthon. Im selben Jahr wird er als Doktor, Kanoniker und Rat des Bischofs von Würzburg.
Ergriffen von den Ereignissen der Reformation und vom Humanismus beeinflusst, heiratete er gemeinsam mit dem Kanoniker Johann Fischer, heimlich. Seine Frau hatte war eine adlige Nonne, die er aus dem Kloster St. Marx entführt hatte und die er am 1. Juni 1523 ehelichte. Als dies bekannt wurde, durchsuchte man ihre Wohnunterkünfte und fand zahlreiche Schriften die gegen den Kaiser und Papst gerichtet waren. Daraufhin machte man ihnen als Kanoniker den Prozess, wegen Verstoßes des Zölibats, warf ihnen Anhänglichkeit zur lutherischen Lehre vor und inhaftierte sie auf dem Frauenberg. Nach drei Monaten Haft kamen sie im August, nach dem Entzug ihrer Pfründe und der Ausweisung aus Würzburg, wieder frei.
Er wendet sich nach Wittenberg und erhält mit Unterstützung Martin Luthers 1524 eine Professur an der Juristenfakultät der Universität. Er übernahm die lecture in Digesto veteri und versah außerdem für Justus Jonas dem Älteren die Lectura in Decreto und in Decretalibus. Im Wintersemester 1524 wird er zum Rektor der Universität gewählt und war am 13. Juni 1525 als Zeuge bei Heirat Luthers zugegen. Er wurde auch vom Kurfürsten Friedrich dem Weisen um Rat gefragt und wurde 1529 zum Beisitzer am kursächaischen Hofgericht in Wittenberg ernannt.
1530 bietet ihm Herzog Albrecht von Brandenburg-Preußen eine Stelle als Kanzler in Königsberg an. Apel folgt diesem Ruf und blieb dort bis 1534 um nach Nürnberg als Consulent und Advokat des Rates. Später wurde er auch Assessor am Stadtgericht.
[Bearbeiten] Wirken
Adam war in seiner Jugend mit Humanisten verbunden und schloss sich in seiner Wittenberger Zeit Philipp Melanchthon an. Er wendete sich daher von der mittelalterlichen Scholastischen Lehrmethode „mos italicus“ ab und bemühte sich um ein neues rechtswissenschaftliches System. Diesem Bemühen widmete er auch seine Schriften, die starken Einfluss auf die Entwicklung des Rechtsstudiums in Deutschland ausübten und eine Einteilung des Rechtssystems in ius in re (dominium) und ius ad rem (obligatio) erbrachten.
[Bearbeiten] Werke
- “Defensio pro suo conjugio” 1524
- “Methodica dialectices ratio ad jurisprudentiam adcommodata Wittenberg” 1527
- „Isagoge per dialogum in quatuor libros Institutionum“ Nürnberg 1540
Ein Verzeichnis seiner Schriften befindet sich bei J. Muther in „Aus dem Universitäts- und Gelehrtenleben im Zeitalter der Reformation 1866 Seite 455-487
[Bearbeiten] Sonstiges
Aus seinen Familieverhältnissen ist bekannte, dass 3 Söhne und 3 Töchter vor ihm starben. Seine Gattin überlebte ihn. Von ihm ist ein Kupferstich eines unbekannten Künstlers im Kupferstichkabinett Dresden bekannt des weiteren ist bei H-D Diepenbroik erwähntdas vermutlich W.P. Kilian einen weiteren Kupferstich von ihm gefertigt hat.
[Bearbeiten] Literatur
- Allgemeine Deutsche Biographie Band 1 Seite 501
- Neue Deutsche Biographie Band 1, Seite 322
- Walter Friedensburg: Die Geschichte der Universität Wittenberg 1917
- R. Strintzig: Geschichte der deutschen Rechtswissenschaften I 1880
- F. Wieacker: Einflüsse des Humanismus auf die Rezeption in der Zeitschrift für die gesamte Staatswissenschaft Band 100, 1940
- F. Wieacker: Privatrechtsgeschichte der Neuzeit 1952 S. 80…83
- G. Wolff: Bücherkunde der fränkischen Geschichte H1, 1937
Personendaten | |
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NAME | Apel, Johann |
ALTERNATIVNAMEN | Johann Apell, Johann Appellus |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Humanist und Jurist |
GEBURTSDATUM | 1486 |
GEBURTSORT | Nürnberg |
STERBEDATUM | 27. April 1536 |
STERBEORT | Nürnberg |