Karl (Hessen-Kassel)
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Karl (* 3. August 1654 in Kassel; † 23. März 1730) war von 1670 bis zu seinem Tod Landgraf von Hessen-Kassel. Er war der Sohn von Wilhelm VI. von Hessen-Kassel und Hedwig Sophia von Brandenburg. Bis 1675 regierte seine Mutter als Vormund, bevor er die Regierung für die folgenden 55 Jahre übernahm.
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[Bearbeiten] Politik
Unter seiner Herrschaft konnten die Folgen des Dreißigjährigen Krieges in der Landgrafschaft schneller überwunden werden als in anderen Regionen Deutschlands. Er trieb den Wiederaufbau eines großen Heeres voran und setzte es unter anderem im Spanischen Erbfolgekrieg ein. Seine Soldaten verlieh er gegen Subsidiengelder in fremde Dienste. Diese Politik blieb umstritten; zu seinen Geschäften mit Söldnern sagt der Brockhaus von 1908 (Band 9, S. 96):
- Dieses System verbesserte die Finanzen, aber nicht den Wohlstand des Landes, und brachte den glänzenden Hof selbst in ausländische Familienverbindungen.
[Bearbeiten] Wirtschaft
Schon vor dem Edikt von Fontainebleau Oktober 1685 erließ Karl im April 1685 die so genannte "Freiheitskonzession", die den aus Frankreich vertriebenen Hugenotten und Waldensern freie Ansiedlung sowie eigene Kirchen und Schulen zusicherte. In den nächsten Jahren kamen etwa 4000 der in ihrer Heimat verfolgten Protestanten nach Nordhessen und wurden beispielsweise in der Kasseler Oberneustadt angesiedelt.
Den Ideen des Merkantilismus folgend gründet er 1679 den Messinghof, einen der ersten metallverarbeitenden Betriebe Hessens. 1699 gründete Karl Sieburg (seit 1717 Karlshafen) und siedelte auch dort Waldenser und Hugenotten an. Mit dem Bau des Landgraf-Carl-Kanals von der Diemel bis nach Kassel (und darüber hinaus) versuchte er damals bestehende Zollgrenzen zu umgehen; der Bau wurde aber schon bald nach wenigen Kilometern eingestellt.
[Bearbeiten] Kultur
Landgraf Karl führte die Gestaltung des Bergparks Wilhelmshöhe am Habichtswald im Westen von Kassel fort. Auf ihn geht insbesondere der Bau des Herkules mit seinen italienisch insperierten Kaskaden und Wasserspielen zurück. Unter seiner Herrschaft wurde die Moritzaue nahe der Stadt großflächig zur heute noch bestehenden Karlsaue erweitert und das Schloss Orangerie erbaut.
Auf die Veranlassung des historische interessierten Landgrafen begannen 1709 auf der Mader Heide erste archäologische Ausgrabungen.
[Bearbeiten] Nachkommen
Karl war verheiratet mit Amalia von Kurland (1653-1711), Tochter von Jakob Kettler.
- Friedrich I. (1676-1751), König von Schweden, Landgraf von Hessen-Kassel
- Sophie Charlotte (1678-1749) - verheiratet mit Herzog Friedrich Wilhelm von Mecklenburg-Schwerin
- Wilhelm VIII. (1682-1760), Landgraf von Hessen-Kassel
- Marie Luise (1688-1765) - verheiratet mit Johann Wilhelm Friso (1687-1711)
- Maximilian (1689-1753), Feldmarschall - verheiratet mit Frederike Charlotte von Hessen-Darmstadt
- Georg Karl (1691-1755), Feldmarschall
[Bearbeiten] Weblinks
Vorgänger |
Landgraf von Hessen-Kassel 1670-1730 |
Nachfolger |
Personendaten | |
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NAME | Karl von Hessen-Kassel |
KURZBESCHREIBUNG | Landgraf von Hessen-Kassel |
GEBURTSDATUM | 3. August 1654 |
GEBURTSORT | Kassel |
STERBEDATUM | 23. März 1730 |