Kloster Buxheim
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
Das Kloster Buxheim ist ein ehemaliges Kloster der Kartäuser und heutiges Kloster der Salesianer Don Boscos. Es liegt in Buxheim bei Memmingen in Bayern und gehört zur Diözese Augsburg.
[Bearbeiten] Geschichte
Das Unserer Lieben Frau geweihte Kloster wurde um 1100 durch das Augsburger Domkapitel als Kollegiatstift gegründet. 1402 übergab Propst Heinrich von Ellerbach das Kloster den Kartäusern (OCart). 1546 besetzte die protestantische Reichsstadt Memmingen das Kloster und untersagte die katholische Messfeier. Auf dem Reichstag in Augsburg 1548 erreichte der Prior des Klosters den Abzug der Memminger und den Rang eines reichsunmittelbaren Prälaten. Buxheim war bis zur Säkularisation 1802/3 eine Reichskartause. 1803 kam die Kartause an den Grafen von Ostein, der den Konvent bestehen ließ, jedoch wurden keine Novizen mehr aufgenommen. Der letzte Mönch starb 1860. Das Kloster fiel 1809 durch Erbschaft an den Grafen Waldbott von Bassenheim, der die Anlage ab 1812 als Schloss nutzte. 1916 übernahm der Staat die Gebäude, 1926 kamen sie in den Besitz der Salesianer. Während des Zweiten Weltkriegs wurde ein Teil des Klosters vom Stab des NSDAP-Reichsleiters Alfred Rosenberg genutzt. Auch Beutekunst wurde hier deponiert. 1947 eröffneten die Salesianer ein Internat, das Marianum, welches 1964 in ein vollwertiges Gymnasium umgewandelt wurde. Seit 1980 steht es auch externen Schülern offen, seit 1983 besuchen auch Mädchen den Unterricht.
[Bearbeiten] Klosteranlage
Nach der Übernahme durch die Karäuser entwickelte sich die wirtschaftliche Situation gut, Mitte des 15. Jahrhunderts wurde die alte Kollegiatkirche erweitert, bis 1516 entstanden zweiundzwanzig Mönchshäuschen. Teile der mitterlalterlichen Klosteranlage wurden im 18. Jahrhundert durch die Familie Zimmermann aus Wessobrunn im Stil des Barock und Rokoko umgestaltet. Dominikus Zimmermann gestaltete bis 1713 die Klosterkirche, 1727 die neben der Klosteranlage gelegene Pfarrkirche sowie gemeinsam mit Bruder Johann Baptist zwischen 1738 und 1741 die St.-Anna-Kapelle im Kreuzgang des Klosters.
Überregionale Bedeutung als ein Meisterwerken barocker Schnitzkunst hat auch das nahezu komplett erhaltene, zwischen 1687 und 1691 entstandene, hochbarocke Chorgestühl der Klosterkirche, das der Tiroler Bildhauer Ignaz Waibl mit reichem ornamentalen und figürlichen Schmuck versehen hat. 1883 wurde es in München im Auftrag des Grafen Waldbott versteigert und gelangte nach England. 1979 gelang der Rückkauf, so dass es seit 1992 aufwändig restauriert wieder an ursprünglicher Stelle zu sehen ist.
[Bearbeiten] Weblink
- Weitere Informationen, siehe: Klöster in Bayern
- Klöster in Bayern: Buxheim - Deutschlands größte Kartause
Koordinaten: 47° 59′ 58" n. Br., 10° 8′ 1" ö. L.