Rhône
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Der Fluss Rhône (im deutschsprachigen Teil des Wallis auch Rhone oder Rotten) ist ein 812 km langer europäischer Fluss und der zweitlängste und wasserreichste Strom Frankreichs.
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[Bearbeiten] Der Rhônelauf
Der Fluss entspringt in der Schweiz am Rhonegletscher und mündet in Frankreich in der Nähe der Städte Arles und Marseille unter Bildung eines Deltas ins Mittelmeer. Der eigentliche deutsche Name der Rhône, Rotten, ist nur noch im Oberwallis in Gebrauch, meist in der Form Rottu (vgl. Radio Rottu). Das grammatikalische Geschlecht des Flusses ist im Lateinischen („Rhodanus“), Französischen („le Rhône“) und im Walserdeutschen („der Rotten“) männlich, was für Flüsse eher untypisch ist.
Nach dem Fluss ist auch das französische Département Rhône benannt.
Der Fluss Rhône entspringt dem Rhônegletscher im Nordosten des Kantons Wallis in der Schweiz und fließt anfangs von Ost nach West. In Martigny macht er einen markanten 90°-Bogen (das Rhône-Knie) und fließt Richtung Norden. Er mündet in Le Bouveret in den Genfersee, den er in Genf wieder verlässt. Anschließend fließt er dem Jura entlang nach Süden bis Culoz, wo er den Jura nach Westen durchbricht. Ab Lyon fließt er von Nord nach Süd. Nördlich von Arles zweigt nach Westen der Petit Rhône ab, während der Hauptarm als Grand Rhône westlich von Marseille in das Mittelmeer mündet. Zwischen den beiden Mündungsarmen liegt die Camargue, bekannt durch ihre weißen Pferde, schwarzen Rinder sowie die Sumpf- und Wasservögel (vor allem Flamingos, Reiher und Ibisse).
Im klimatisch begünstigten Rhônetal werden viele Obstsorten kultiviert, so z. B. Pfirsiche, Kirschen, Aprikosen und Erdbeeren.
Berühmt ist das Tal der Rhône auch für seine Weinberge, (z. B. im Wallis, an den Hängen des Genfersees, südlich von Lyon und bei Châteauneuf-du-Pape).
[Bearbeiten] Rhônekorrekturen im Wallis
In den Jahren 1863 bis 1893 wurde die erste Rhônekorrektur durchgeführt. Der Fluss wurde in ein Flussbett gelegt, damit die Ebene bewirtschaftet werden konnte.
In den Jahren 1930 bis 1960 wurden die Dämme erhöht und ein Doppelprofil mit Hauptgerinne und Vorland angelegt.
Nach den Überschwemmungen von 2000 wurde im Jahre 2001 mit der Planung der dritten Rhônekorrektur begonnen. Das Ziel ist die Sicherheit zu erhöhen und zugleich den Flusslauf wieder natürlicher zu gestalten.
[Bearbeiten] Größere Städte an der Rhône
- Brig
- Sitten (Sion), die Hauptstadt des Wallis
- Genf
- Lyon
- Vienne
- Valence
- Châteauneuf-du-Pape (Rotweinstadt)
- Avignon, die Stadt der Päpste mit seinen berühmten Brücken
- Tarascon
- Arles, mit seiner Römersiedlung
[Bearbeiten] Bedeutende Nebenflüsse
Der Fluss Saône hat, wenn er in Lyon in den Fluss Rhône mündet, bereits eine längere Strecke als dieser hinter sich gebracht. Zählt man die Länge Rhône-Saône, erhöht sich daher die maximale Länge des Flusssystems von 812 auf 860 km, das Ensemble Rhône-Saône-Doubs ist sogar 1025 km lang.
[Bearbeiten] Kernenergie
An der Rhône befinden sich mehrere Kernkraftwerke, die von der französischen Gesellschaft Électricité de France (EDF) betrieben werden, unter anderem Bugey, Cruas, Phénix, Saint-Alban, Superphénix und Tricastin.
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Rhône – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |