Laissez-faire
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Laissez faire [lɛsefɛr] (französisch; "lasst machen") bedeutet:
- in der Wirtschaftswissenschaft die reine Form des wirtschaftlichen Liberalismus. Das heißt, dass der Staat nicht aktiv in die Wirtschaft eingreift. Die theoretische Fundierung lieferte der schottische Ökonom Adam Smith, der mit seinem Jahrhundertwerk Der Wohlstand der Nationen den Gedanken der unsichtbaren Hand einführte, die dafür sorge, dass jeder Wirtschaftsteilnehmer, der nur seinen Eigennutzen maximieren möchte, indirekt auch die gesamtwirtschaftliche Wohlfahrt erhöht.
- in der Pädagogik bzw. Erziehung die Bezeichnung für einen Erziehungsstil
- in der chinesischen Philosophie ein Prinzip des Nicht-Handelns oder „Tun ohne Tun“ (Wu wei), das erstmals im Daodejing auftaucht und zu den Wesensmerkmalen des Taoismus gehört (nicht zu verwechseln mit einem westlichen Verständnis der Vernachlässigung oder des Sichgehenlassens).
[Bearbeiten] Herkunft
Die Empfehlung « on laisse faire la nature » („Man lasse die Natur machen“) findet sich in der Dissertation von Boisguilbert (1707). « Laissez-nous faire » („Lassen Sie uns machen“) ist die Antwort des Kaufmanns Legendre an Colbert auf dessen Frage „Was kann man machen, um Ihnen zu helfen?“ Die Maxime « laissez faire » erscheint 1751 bei Marquis d'Argenson, und Turgot schreibt 1759 « laissez faire, laissez passer » Vincent de Gournay zu. In allen Fällen handelt es sich um Aufrufe an die Staatsmacht, nicht in wirtschaftliche Vorgänge zu intervenieren.
[Bearbeiten] Weblinks
- Wu-Wei in Europe. A Study of Eurasian Economic Thought (englisch, PDF)