Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf
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Der Marburger Literaturpreis (mit vollständigem Namen Literaturpreis der Universitätsstadt Marburg und des Landkreises Marburg-Biedenkopf) ist ein Förderpreis für jüngere deutschsprachige Autorinnen und Autoren (bis 40 Jahre), der von 1980 bis 2005 im zweijährlichen Turnus vergeben wurde.
Ausrichter war jeweils abwechselnd die Stadt oder der Landkreis. Der Hauptpreis war zuletzt mit 7.500 Euro dotiert, der einmalig vergebene Regio-Preis mit 2.500 Euro. Im Frühjahr 2006 hatten der Landkreis Marburg-Biedenkopf und der Magistrat der Stadt Marburg die Einstellung des Preises bekannt gegeben. Als Gründe wurden die fehlende überregionale Wahrnehmung des Preises und die laut Veranstalter unverhältnismäßig hohen Gesamtkosten von 22.000 Euro genannt.
[Bearbeiten] Verfahren des Wettbewerbs
Das Verfahren des Wettbewerbs ist im Laufe der Jahre mehrmals überarbeitet worden, zuletzt 2003. Nachdem 2002 eine von der Jury nur mehr schwer zu bewältigende Anzahl von 662 Bewerbungen, das entspricht etwa 28 Postkisten, eingegangen war, wurden vom Beirat des Literaturpreises deutliche Änderungen beschlossen.
Themen oder literarische Sparten waren nicht vorgegeben, allerdings waren keine Dramen, Hörspiele oder Sachliteratur zur Bewerbung zugelassen. Vorgelegt werden musste ein literarisches Werk, das in einem Verlag (nicht Eigenverlag) in den beiden der Verleihung vorhergehenden Jahren veröffentlicht wurde. Für Bewerber galt eine Altersbegrenzung bis zu 40 Jahren. Generell wurde die persönliche Teilnahme an der Endausscheidung erwartet.
Für den nur 2004/05 zusätzlich vergebenen Regio-Preis kamen nur Autorinnen und Autoren in Frage, die ihren Wohnsitz in einen der fünf Landkreise des Regierungsbezirks Mittelhessen hatten, also aus Marburg-Biedenkopf, Gießen, Lahn-Dill, Vogelsberg oder Limburg-Weilburg kamen.
Eine dreiköpfige Jury aus Fachleuten wählte aus den Einsendungen - 2004/05 waren es 64 - eine Endauswahl von sieben Endrundenteilnehmern aus. Diese wurden eingeladen, am entscheidenden Wochenende vor dem Fest-Publikum aus ihrem aktuellen Werk vorzutragen. Für die Lesung und anschließende Diskussion mit der Jury und dem Saalpublikum standen jeweils 45 Minuten zur Verfügung.
Im Vorfeld wurde im Wintersemester 2004/05 in Kooperation an der Philipps-Universität ein für alle Bürger offenes, wöchentlich tagendes Projektseminar zu allen vorgelegten Büchern und ihren Autoren veranstaltet. Zusätzlich bot der örtliche Philosophie-Verein "Marburger Forum" Rezensionen zu den Werken der Endrunde in Online-Veröffentlichungen auf seinen Webseiten an, also in einem überörtlich zugänglichen Diskussionsraum. Sogenannter "Medienpartner" des Marburger Literaturpreises war der HR mit dem 2. Hörfunkprogramm.
[Bearbeiten] Preisträger
- 2005
- Antje Rávic Strubel (Berlin) (Roman Tupolew 134) Hauptpreisträgerin 7.500 €
- Jan Kuhl (Gießen) (Kinderbuch König Fittipaldi und das Zauberkissen) Regiopreis 2.500 €
- 2002
- Thomas Lang (München) (Roman Than) - Hauptpreisträger 10.000 €
- Markus Orths (Karlsruhe) (Roman Corpus) - Förderpreis 5.000 €
- 2000
- Sibylle Berg (Zürich) (Roman Amerika)
- Kathrin Groß-Striffler (Isling) (Erzählband Unterholz) - beide Hauptpreisträgerinnen je 13.000 DM
- Tobias Grüterich (Dresden) (Löss. Aphorismen) Förderpreis 4.000 DM
- 1998
- Dorothea Dieckmann (Hamburg) (die schwere und die leichte Liebe)
- Matthias Altenburg (Frankfurt/M) (Landschaft mit Wölfen) - Hauptpreisträger je 15.000,00 DM
- 1996
- Anne Duden (Berlin)
- Ilija Trojanow (München) - beide Hauptpreisträger je 12.500,00 DM
- Hans Wolf (Baden-Baden) - Übersetzerpreis: 10.000,00 DM
- 1994
- Robert Menasse (Wien)
- Reinhard Jirgl (Berlin) - beide Hauptpreisträger je 12.500,00 DM
- Ilse und Günter Ohnemus (München) - Übersetzerpreis: 10.000,00 DM
- 1992
- Durs Grünbein (Berlin) - Hauptpreisträger
- Robert Schindel (Wien) - Förderpreis
- Eckhard Thiele (Berlin) - Übersetzerpreis
- 1990
- Helga M. Novak (Berlin) - Hauptpreisträgerin
- Josef Guggenmos (Irsee) - Förderpreis
- Jürgen K. Hultenreich (Berlin) - Förderpreis
- Lutz Rathenow (Berlin) - Förderpreis
- 1988
- James Krüss - Hauptpreisträger
- Margrit Irgang (München) - Förderpreis
- Ror Wolf (Wiesbaden) - Förderpreis
- Johanna und Günter Braun (Magdeburg) - Förderpreis
- 1986
- Hans Joachim Schädlich (Berlin) - Hauptpreisträger
- Dante Andrea Franzetti (Schweiz) - Förderpreis
- Christa Moog (Berlin) - Förderpreis
- Ernest Wichner (Berlin) - Förderpreis
- 1984
- Erich Loest (Osnabrück) - Hauptpreisträger
- Bettina Blumenberg (München) - Förderpreis
- Klaus Hensel (Frankfurt/M) - Förderpreis
- Josef Zoderer (Terenten/Südtirol) - Förderpreis
- 1982
- Ludwig Harig (15.000 DM)
- Hans Georg Bulla (7.500 DM)
- Jürgen Fuchs (7.500 DM)
- Tecer Kiral (7.500 DM)
- 1980
- Harald Kaas (München) - Hauptpreis 12.000 DM
- Oskar Pastior (Berlin)
- Gert Jonke
- Elfriede Czurda
- Rosemarie Schering - Förderpreise je 6.000 DM
Siehe auch: Literaturpreise - Marburg - Marburg-Biedenkopf