Luigi Blau
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Luigi Blau (* 3. Januar 1945 in Mistelbach), aufgewachsen und noch heute ansässig in Wien, ist ein österreichischer Architekt und Möbeldesigner.
Blau studierte von 1966–1973 Architektur an der Akademie der bildenden Künste in Wien und besuchte dort die Meisterklasse des renommierten Architekten Ernst A. Plischke.
Schon während seiner Ausbildung konzipierte er heute noch überzeugende Möbel, Bauwerke und Inneneinrichtungen, die auch teilweise umgesetzt wurden. Anknüpfend an die Konzepte der klassischen Moderne entwickelte er schon früh eine eigene Formensprache, die auch in seinen gegenwärtigen Werken – trotz einiger Erweiterungen – wieder erkennbar ist. Beeinflusst wurde er dabei insbesondere von seinem Lehrer Plischke, von Adolf Loos und Josef Frank, dem Mitbegründer des Österreichischen Werkbundes. Seit den 1980er Jahren lockert er seine strengen geraden und runden Formen bisweilen, vor allem bei seinen Möbelentwürfen, durch spielerische postmodern inspirierte Details auf.
Blau gilt als einer der bedeutendsten zeitgenössischen Architekten Österreichs. Er hat zahlreiche Ausschreibungen mit überzeugenden Plänen gewonnen. Seit Jahren ist er am Projekt der sogenannten Wiener Stadtmöblierung beteiligt, das heißt, er entwirft und realisiert nicht nur Wohnhäuser, renoviert auf den jeweiligen Stil abgestimmt Geschäftshäuser, Kulturbauwerke und städtische Einrichtungen, sondern gestaltet auch Plätze und Straßen, beispielsweise durch Telefonzellen, Straßenbahnwartehäuschen, Bänke und Blumenkübel. Auch Abfallbehälter, Kleidercontainer, Kioske, ja sogar eine Toilettenanlage in der Nähe des Rathauses sind nach seinen Entwürfen entstanden.
In der Innenstadt finden sich an vielen Stellen Spuren seines Wirkens. Blau nimmt keine großen Eingriffe in das gewachsene Stadtbild vor, setzt aber deutlich sichtbare Akzente, die harmonisch das Alte mit Elementen der Moderne verbinden.
Seit Ende der 1970er Jahre organisierte er mehrere Ausstellungen in verschiedenen Wiener Museen, zuletzt 2004 im Wien Museum die Schiele- und Roessler-Schau: „Der Künster und sein Förderer“.
Für Blau ist eine Wohnung kein Kunstwerk. Er hält es jedoch für wesentlich, den Wohnraum sorgfältig und funktional zu gestalten,da er einen Teil der Kultur des Einzelnen darstelle und zur Kultivierung beitragen könne. In der Auflistung seiner Werke wird die Vielschichtigkeit seines durchaus künstlerischen Wirkens deutlich.
Bis Ende September 2005 war er an einem großen Bauprojekt beteiligt und gestaltete einen Abschnitt der Fußgängerzone Favoritenstraße in Wien.
[Bearbeiten] Werke
- Tisch, Stahl und Glas, 1970
- Renovierung und Innenausstattung Galerie Klewan in Wien, 1970–1971
- Neubau und Einrichtung Wohnhaus in Zell am See,1972–1973
- Funktionsmöbel für eine Arztpraxis, Wien 1976
- Organisation der Ausstellung Die unbekannte Sammlung im Museum für angewandte Kunst MAK, Wien 1979
- Stuhl, Holzstuhl und Holzstuhl mit Leder, Originalbezeichnung: Holzsessel, 1980. Ein rot gebeizter "Holzsessel" ist zur Zeit im Kaiserlichen Mobilien Depot in Wien ausgestellt.
- Umbau und Einrichtung Wohnhaus am Attersee, 1979–1981
- Renovierung und Innenausstattung von Demmers Teehaus, Wien 1981
- Sessel (Originalbezeichnung: Fauteuil), 1984
- Künstlerische Realisierung der Ausstellung: Zauber der Medusa. Europäische Manierismen im Künstlerhaus Wien, 1985–1987
- Stehlampe mit Tischchen, Hocker und Satztische im Rahmen der
- Renovierung und Innenausstattung des Dorotheums, Wien 1987–1988
- Künstlerische Realisierung der Ausstellung: Merkur und die Museen über Leipzig, im Künstlerhaus Wien, 1988–1989
- Arbeiten im Rahmen der Stadtmöblierung. Wien, ab 1989, unter anderem, Warteunterstand für Bus- und Straßenbahnhaltestellen, Telefonzelle, Kiosk, Sitzbank, Altkleidercontainer, Abfallbehälter, Blumenbehälter,öffentliche Bedürfnisanlage u.a.
- Renovierung und Innenausstattung des Theaters Ronacher, Wien 1992–1993 – Ende des 19.Jahrhunderts errichtet.
- Renovierung und Innenausstattung der Café-Bar Lapinski, Wien 1994–1995
- Beteiligung an den Renovierungsarbeiten und der Innenausstattung am Schloss Schönbrunn, Wien, 1994–1996
- Neugestaltung des Siebenbrunnenplatzes, Wien, 1997–1998
- Renovierung und Innenausstattung des Verkehrsbüros / Tourist-Info, Wien, 1999–2000
- Umbau des Eingangs und Innenausstattung des Restaurants im Burgtheater, Wien, 1999–2000
- Gestaltung es Bühneneingangs im Burgtheater, Wien 2002
- Planung der Ausstellung: Schiele- und Roessler-Schau im Wien Museum, 2002
- Gabriele Kaiser, Friedrich Achleitner, Allessandro Alverà, Luigi Blau, Hermann Czech, Hubert Egger, Heinz Frank, Georg Friedler, Roland Hagemüller, Helmut Hemperl: Ernst Anton Plischke, Architekt und Lehrer. Salzburg 2003
- Neugestaltung einer Fußgängerzone und des Südtiroler Platzes im Rahmen des Großbauprojektes: Columbusplatz/Favoritenstraße, Wien, Bauphase Sommer 2004 – ca. Sommer 2005
- Neubau,Umbau, Renovierung und Innenausstattung zahlreicher Wohnhäuser und Villen in Wien und anderen Städten.
[Bearbeiten] Literatur
- Architekt Luigi Blau – Häuser, Intérieurs Stadtmöbel – Beiträge zu einer Baukultur 1967–2002. Hg. Matthias Boeckl, mit Textbeiträgen von Friedrich Achleitner, Matthias Boeckl, Francesco Collotti, Otto Kapfinger, Dietmar Steiner und Liesbeth Waechter-Böhm. Wien 2003, ISBN 3-211-83896-1 – aufwändig illustriert, enthält das vollständige Werkverzeichnis über diesen Zeitraum.
- Wien Möbel – Vienna Furniture. Ausstellungskatalog, Wien 1989, ISBN 3-900803-22-6
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Luigi Blau im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Website von Luigi Blau
- Holzsessel
Personendaten | |
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NAME | Blau, Luigi |
KURZBESCHREIBUNG | österreichischer Architekt und Möbeldesigner |
GEBURTSDATUM | 3. Januar 1945 |
GEBURTSORT | Mistelbach |