Schloss Schönbrunn
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Das Schloss Schönbrunn stellt eines der bedeutendsten Kulturgüter Österreichs dar. Es ist seit den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts eine der meistbesuchten Sehenswürdigkeiten Wiens.
Das Schloss liegt westlich der Innenstadt von Wien im Bezirk Hietzing. Bis 1642 stand hier die „Katterburg“, ein Landsitz des Wiener Bürgermeisters, dann war es der Witwensitz der Kaiserin Eleonore. Der Name geht angeblich auf Kaiser Matthias zurück, der hier auf der Jagd einen besonders schönen Brunnen gesehen haben soll. Aus diesem Brunnen, aus dem angeblich auch Heilwasser entsprang, wurde der Hof bis zum Bau der Hochquellwasserleitung versorgt.
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[Bearbeiten] Baugeschichte
1559 ließ Kaiser Maximilian II. ein kleines Jagdschloss errichten, das in der Folgezeit mehrmals abbrannte und schließlich 1683 im Zuge der Zweiten Türkenbelagerung endgültig zerstört wurde. Dies veranlasste den Bau durch Johann Bernhard Fischer von Erlach unter Leopold I. für den damaligen römischen König Joseph I. Nachdem Fischer schon 1688 einen utopischen Plan entworfen hatte, wurde das Schloss 1692 - 1713 in reduzierter Form errichtet. Von diesem Bau ist nur noch die Schlosskapelle und die Blaue Stiege mit einem Deckenfresko von Sebastiano Ricci, Joseph I. als Tugendhelden darstellend, erhalten.
Karl VI. war an Schönbrunn desinteressiert, seine Tochter Maria Theresia machte es jedoch zum kaiserlichen Sommersitz, was es bis 1918 geblieben ist. In ihrer Ära wurde das Schloss entscheidend umgebaut, so dass es sich von Fischers Entwurf heute stark unterscheidet. Der Leiter der Umbaumaßnahmen war Nikolaus von Pacassi, der auch Umbauten an der Hofburg durchführte. Dabei gingen allerdings Fresken von Johann Michael Rottmayr verloren.
Auch der Großteil der Inneneinrichtung stammt aus dieser Zeit, sie gilt als fast einziges Beispiel eines österreichischen Rokoko.
Um 1765 übernimmt Johann Ferdinand Hetzendorf von Hohenberg, der bereits als Vertreter des Frühklassizismus gilt, die baukünstlerische Leitung. Sein markantestes Werk ist die Gloriette, ein Arkadengang auf dem Hügel oberhalb des Schlosses, der den Schlossgarten optisch abschließt. Gewidmet ist sie als Denkmal für den gerechten Krieg, der zum Frieden geführt hat.
Auch viele Gebäude im Schlosspark gehen auf Hetzendorf zurück, so etwa die damals aufsehenerregende Römischen Ruine (siehe auch: Künstliche Ruine). Sie wurde 1778 fertiggestellt. Im Hintergrund, am Hang, steht eine Statue des Herkules. Über die Bedeutung der Ruine als Zeichen des Unterganges gibt es verschiedene Deutungen. So etwa wie der Untergang des römischen Reiches, nach dem Selbstmord von Marcus Antonius und Kleopatras, die in der Seeschlacht bei Actium den Streikräften Agrippas und Octavians, (später Augustus) unterlagen. Kleopatra stellt auch die Verbindung zum Obelisk und den Pharaonen her, Könige von göttlicher Herkunft. Der Obelisk steht neben der römischen Ruine und wird wie diese von der Gloriette überragt.
Die Skulpturen im Park gehen großteils auf Wilhelm Beyer zurück und sind Gestalten aus der griechisch-römischen Mythologie, als auch aus der Geschichte des alten Rom. Das Hauptwerk sind die Statuen im Großen Parterre. Einige Skulpturen sind auch von Franz Anton von Zauner und Johann Baptist Hagenauer. Siehe dazu auch Hauptartikel: Statuen im Großen Parterre des Schlossparkes.
Die Fassade ist seit Josephinischer Zeit im prototypischen Schönbrunnergelb gehalten.
Heute zählt das Schloss 1.441 Zimmer jeder Größe.
1805 und 1809 weilte Napoleon mit seinem Tross in den weiten Fluchten des Schlosses.
Ein Seitentrakt bietet dem berühmten Schlosstheater Platz. Neben den Auftritten Haydns und Mozarts ist es als Talentschmiede für das Burgtheater bekannt, das von Max Reinhardt 1928 gegründet wurde.
Neben dem Schloss wurde 1752 von Kaiser Franz I. der Tiergarten Schönbrunn errichtet.
Im Jahr 1945 wurde der Haupttrakt, sowie ein Teil der Gloriette durch alliierte Bombenangriffe schwer beschädigt. Während der Besatzungszeit waren noch intakte Teile des Schlosses das Hauptquartier der britischen Besatzungsmacht. Während dieser Zeit und auch danach wurden die beschädigten Gebäude wieder restauriert.
Im Jahre 1996 wurden das Schloss Schönbrunn und seine Gärten von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.
[Bearbeiten] Schlosspark als Erholungsgebiet
Schon bald nach dem Ende der Monarchie entdeckte die Wiener Bevölkerung die Parkanlagen des Schlosses als Erholungsgebiet. Um 1779 wurde der Schlosspark der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Eine der Hauptattraktionen im Schlosspark ist das sogenannte Palmenhaus. Es wurde im Jahre 1882 im Auftrag von Kaiser Franz Joseph I. von Franz Xaver Segenschmid errichtet. Mit einer Gesamtlänge von 111 m, einer Breite von 28 m und einer Höhe von 25 m ist das Palmenhaus Schönbrunn das größte Glashaus Europas. Im Inneren hat der Besucher die Möglichkeit tropische Pflanzen von allerorts der Welt (Neuseeland, Australien, Asien, uvm.)zu entdecken. Eine ebenso sehenswerte Attraktion ist das Wüstenhaus. Das Wüstenhaus bzw. ehemalige Sonnenuhrhaus wurde ebenfalls im Auftrag von Kaiser Franz Joseph I. erbaut. Es wurde als Überwinterungshaus für seine „Neuholländersammlung“ (= Pflanzen vorwiegend aus Australien und Südafrika) nach Entwürfen von Alfons Custodis erbaut. Im Zuge der Generalsanierung im Jahre 2003 wurde das Wüstenhaus für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht und zeigt wertvolle Exemplare der Sukkulentensammlung. In einer Arbeitsgemeinschaft mit dem Tiergarten Schönbrunn werden, neben den trockenheitsverträglichen Pflanzen, Tiere dieser Lebensbereiche gezeigt.
Zu den weiteren Attraktionen des Schlossparks Schönbrunn zählen der Irrgarten mit einem neuen Spielplatz und mit interessanten Klang-Stationen, der Kronprinzgarten und der Japanische Garten. Der Schlosspark von Schönbrunn wird von den Bundesgärten Wien-Innsbruck unter der Leitung von Frau Dipl.Ing. Brigitte Mang verwaltet. Der Schlosspark stellt auch heute noch ein wichtiges Erholungsgebiet für die Wiener Stadtbevölkerung dar und hat unschätzbaren Wert für die Großstadt Wien. Im Jahr 2004 wurde der Schlosspark geomantisch untersucht, wobei auch zahlreiche Parallelen zwischen Orten mit hoher Besucherfrequenz und den positiven Strahlen und umgekehrt festgestellt wurden. In der Folge wurden auch Prospekte mit Wegen mit positiver Ausstrahlung herausgegeben.
[Bearbeiten] Ökonomischer Wert der Schlossanlage für die Stadt Wien
Eine weitere wichtige Sehenswürdigkeit stellt das Schloss selbst dar, das jährlich circa 1,5 Millionen Gäste besuchen. Der Park und alle anderen Einrichtungen in Schönbrunn ziehen weitere 5,2 Millionen Menschen im Jahr an. Somit frequentieren rund 6,7 Millionen Besucher jährlich die Attraktion der beeindruckenden Schlossanlage in Schönbrunn. Da die Schlossanlage eine wichtige Touristenattraktion darstellt, profitiert die gesamte Tourismusbranche Wiens davon.
190 Räume des Schlosses, die nicht zum Museum gehören, sind als Gemeindewohnungen an Privatpersonen vermietet.
[Bearbeiten] Konzert für Europa
Seit 2004 wird im Park das Konzert für Europa veranstaltet, in dem die Wiener Philharmoniker unter der Leitung von prominenten Musikern spielen (2004 war Bobby McFerrin der Dirigent, 2005 Zubin Mehta und 2006 Placido Domingo).
[Bearbeiten] Literatur
- Frohmann, Erwin, Rupert Doblhammer: Schönbrunn. Eine vertiefende Begegnung mit dem Schlossgarten, Ennsthaler, 2004
- Iby, Elfriede / Koller, Alexander: Schönbrunn, Wien/München: Brandstätter, 2000
- Hajós, Beatrix: Schönbrunner Statuen 1773-1780, Böhlau Verlag 2004 - ISBN 3-205-77228-8
[Bearbeiten] Siehe auch
- Tiergarten Schönbrunn
- Marionettentheater Schloss Schönbrunn
- Wagenburg
- Hofmobiliendepot
- Hofburg Wien
- Menagerie
- Orangerie (Wien-Schönbrunn)
[Bearbeiten] Weblinks
Commons: Schloss Schönbrunn – Bilder, Videos und/oder Audiodateien |
- Offizielle Website Schloß Schönbrunn
- Fotogalerie: Schloss Schönbrunn
- Bundesgärten Wien
- Schönbrunnerbad
- Beim Kaiser zur Miete (Die Zeit)
- Schönbrunner Schlosskonzerte
- Marionettentheater Schloss Schönbrunn (Wien)
- Ostermarkt Schloß Schönbrunn
- Kultur- und Weihnachtsmarkt Schloß Schönbrunn
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Koordinaten: 48° 11' 4" N, 16° 18' 43" O