Mädchen
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Als Mädchen werden – je nach Kulturkreis – weibliche Kinder, weibliche Jugendliche bis zum Eintritt der Geschlechtsreife oder weibliche Jugendliche bis zur Volljährigkeit bezeichnet.
Sprachlich ist „Mädchen“ (wie „Mädl“ oder „Mädel“) eine Verkleinerungsform von „Maid“, „Magd“. In diesem Zusammenhang ist das Wort „Mädchen“ mitunter noch als Kurzform für Dienstmädchen oder Kindermädchen zu finden. Auch die Redewendung Mädchen für alles (Factotum) erklärt sich daraus.
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[Bearbeiten] Altersabgrenzung
Im Überlappungsbereich der obigen Zeitangaben, der in Mitteleuropa etwa 5-7 Jahre beträgt, ist der Sprachgebrauch unterschiedlich.
Die Bezeichnung „kleines Mädchen“ wird jedenfalls bis zur Schulreife gebraucht, oft aber bis etwa zum 9. oder 10. Lebensjahr. Sie ist auch (ebenso wie „altes Mädchen“) ein Kosewort unter erwachsenen Partnern.
Wenn hingegen Eltern oder Lehrer den Ausdruck „großes Mädchen“ verwenden, ist er meist als Ermutigung für das Kind gedacht.
In der Umgangssprache werden in Abhängigkeit von ihrer jugendlichen Ausstrahlung bzw. Attraktivität oft auch junge ("mädchenhafte") Frauen bis um die 30 als Mädchen bezeichnet.
[Bearbeiten] Verwendungsbereiche
Die Sozial-, Kultur- und Jugendarbeit kennt die Mädchenarbeit als eigenständigen Bereich. Siehe dazu unter anderem:
Das Mädchenalter ist darüber hinaus ein beliebtes Thema in Literatur, Musik und Film:
- Literatur und Musik:
- Filme:
Mädchen gelten als bedeutende Zielgruppe für den Zeitschriftenmarkt (siehe die Zeitschrift Mädchen oder die den englischen Begriff benutzende Bravo Girl).
[Bearbeiten] Andere Konnotierungen
Hauptsächlich im süddeutschen Raum wird Mädchen auch synonym für Tochter gebraucht (etwa im Satz: Wann kommt denn unser Mädchen endlich nach Hause?).
Der Begriff Mädchenname meint den Namen einer jungen Frau, den sie hatte, bevor sie durch Heirat den Namen ihres Ehepartners angenommen hat und unter Umständen nach einer Scheidung wieder annimmt.
Der veraltete Begriff gefallenes Mädchen, in dem oft Bedauern mitschwingt, bezeichnet für junge Frauen, die ihre „sexuelle Unschuld“ verloren haben oder durch Not oder äußeren Druck zu Prostituierten wurden. Vor allem als sich im Zuge der Industrialisierung die Problematik verschärft hat, haben sich unterschiedliche Organisationen gegründet, um den betroffenen Mädchen zu helfen und politische Maßnahmen zu fordern und fördern, z. B. der Internationale Verein Freundinnen junger Mädchen. Vielerorts gibt es heute Hilfsaktionen für diese Mädchen insbesondere in Entwicklungsländern (2003 ein Schwerpunktthema der katholischen Jugend) und auch Wohnheime für Personen, die diesen Weg verlassen wollen. Diese Organisationen betonen dabei das Opfersein der Mädchen, wie es vor allem beim Mädchenhandel deutlich wird. Im bairischsprachigen Raum wird eine Prostituierte gelegentlich als leichtes Mädchen bezeichnet, wobei sich das "leicht" nicht auf das Körpergewicht der Frau bezieht, sondern auf die Leichtigkeit, mit der ein sexueller Kontakt hergestellt werden kann.
Der Nationalsozialismus hat sich des Mädchenbegriffs (vor allem als Mädel) bedient und ihn im Sinne seiner Ideologie benutzt, etwa in der Jugendlichenorganisation Bund Deutscher Mädel. Diese Verwendung wird mitunter auch heute in der rechten Szene wieder aufgegriffen (vgl. Mädelring Thüringen).
In der Archäologie werden nicht identifizierte Leichen junger Frauen mitunter als Mädchen von ... geführt, siehe zum Beispiel die Moorleichen Mädchen von Windeby, das nach neuesten Untersuchungen aber ein Junge ist, und das Mädchen aus dem Uchter Moor.
[Bearbeiten] Weblinks
Wiktionary: Mädchen – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme und Übersetzungen |