Magnetischer Sturm
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Als Magnetischen Sturm bezeichnet man eine Störung der Magnetosphäre eines Planeten bzw. speziell der Erde (geomagnetischer Sturm).
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[Bearbeiten] Entstehung
Die Störung wird ausgelöst von Schockwellenfronten des Sonnenwinds, die durch Sonneneruptionen oder koronale Massenauswürfe entstehen und etwa 24 bis 36 Stunden benötigen, um die Erde zu erreichen. Sie dauert etwa 24 bis 48 Stunden an, in Einzelfällen mehrere Tage – in Abhängigkeit von der Störungsursache auf der Sonne. Das Auftreffen der Schockfront auf die Magnetosphäre führt zu einer Abschwächung des Erdmagnetfeldes, das nach etwa zwölf Stunden sein Minimum erreicht.
[Bearbeiten] Auswirkungen
Magnetische Stürme können vielfältige Auswirkungen haben, wobei die auffälligste das Auftreten von Polarlichtern in gemäßigten Zonen wie z. B. Mitteleuropa ist. Sie können auch Schäden an Satelliten verursachen. In langgestreckten elektrischen Leitern wie z. B. Überlandleitungen und Pipelines können Ströme von teils beachtlicher Stärke induziert werden. Ein besonders heftiger Sturm führte 1989 in Québec zu einer Überlastung des Stromnetzes und verursachte einen 9-stündigen Stromausfall in der Region um Montreal.
Auch sind bei besonders starken Magnetstürmen alle Lebewesen in den meistbetroffenen Polregionen, wo das Magnetfeld dann vorübergehend sehr schwach ist, einer erhöhten radioaktiven kosmischen Strahlung ausgesetzt. So waren Passagiere von Flügen über den Nordpol beim letzten größeren Magnetsturm auf der Erde im Herbst 2003 einer Strahlung ausgesetzt, die in etwa einer Röntgenuntersuchung entspricht.
[Bearbeiten] Geschichte
Der erste magnetische Sturm wurde bereits im frühen 19. Jahrhundert beobachtet. Alexander von Humboldt untersuchte von Mai 1806 bis Juni 1807 die Variationen der Richtung, in die ein magnetischer Kompass in Berlin wies. Er registrierte am 21. Dezember 1806 starke Störungen und konnte in der folgenden Nacht Polarlichter sehen; am nächsten Morgen waren die Störungen vorbei.