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Québec (Provinz)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Québec
Québec
Flagge Québecs
Wahlspruch: Je me souviens
frz., "Ich erinnere mich"
Amtssprache Französisch
Hauptstadt Québec
Größte Stadt Montréal
Regierungschef Jean Charest, Parti Liberal du Québec (PLQ)
Fläche 1.542.056 km²
Einwohnerzahl 7.598.146 (1. Juli 2005)
Bevölkerungsdichte 4,93 Ew./km²
Beitritt zur kanadischen Föderation 1. Juli 1867
Zeitzone (UTC -5)
Sitze im Kanadischen Parlament Unterhaus 75, Senat 24
ISO 3166-2 CA-QC
Karte der Provinz

Québec [keˈbɛk] (selten deutsch auch Quebeck, oder veralt. Niederkanada) ist die größte Provinz Kanadas und jene mit dem größten frankophonen Bevölkerungsanteil. Québec liegt im Osten Kanadas zwischen der Hudson Bay und der Grenze zu den Vereinigten Staaten von Amerika entlang des Sankt-Lorenz-Stroms (frz. Fleuve Saint-Laurent).

Die Bevölkerung umfasst 7,5 Millionen Einwohner, die Quebecker (frz. Québécois). Québec ist die einzige Region Nordamerikas mit einer französischsprachigen Mehrheit. Obwohl in Kanada sowohl die englische Sprache als auch die französische Sprache Amtssprachen sind, ist die ausschließliche Amtssprache der Provinz Québec das Französische. Die Hauptstadt der Provinz heißt ebenfalls Québec; die größte Stadt ist Montréal. Erst kürzlich wurde der Stautus Québecs offiziell mit „Nation in einem vereinten Kanada“ bezeichnet.

Zur indigenen Bevölkerung Québecs zählen die Irokesen, Algonkin (Cree, Micmac) und Inuit.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Geografische Lage

Québec liegt im Osten Kanadas und grenzt im Westen an die Provinz Ontario und die Hudson Bay, die Provinzen Neufundland und Labrador (engl. Newfoundland and Labrador) und an Neubraunschweig (eng. New Brunswick) im Osten, die Vereinigten Staaten von Amerika (Maine, New Hampshire, Vermont, New York) im Süden und Nunavut (Kanadisches Territorium) im Norden.

Den äußersten Norden von Québec (nördlich des 55. Breitengrades) bildet ein Gebiet namens Nunavik. Dies ist das Heimatland der Inuit von Québec.

Die am dichtesten besiedelte Region liegt nach wie vor entlang des Sankt-Lorenz-Stroms mit den großen Städten Montréal, Trois-Rivières und Québec. Nördlich von Montreal befinden sich die Laurentiden, das älteste Gebirge der Welt. Im Osten liegen die Appalachen. Die Halbinsel von Gaspé (Gaspésie) erstreckt sich bis in den Sankt-Lorenz-Golf. Bei Tadoussac mündet mit dem Saguenay der einzige, ca. 100 km lange Fjord in den Sankt-Lorenz-Strom. Er entspringt bei der Stadt Saguenay (früher benannt Chicoutimi und Jonquière) aus dem Lac St. Jean.

[Bearbeiten] Ausdehnung des Provinzgebiets

Die Provinz ist sehr ausgedehnt (etwa dreimal so groß wie Frankreich) und gleichzeitig sehr dünn besiedelt. Zur Zeit der Kolonisierung (vgl. Neufrankreich) bestand Québec, das damals mit Kanada gleichgesetzt wurde, nur aus einem wenige Kilometer breiten Streifen entlang der Ufer des Sankt-Lorenz-Stroms.

[Bearbeiten] Klima

Québec besitzt drei klimatische Hauptregionen:

Der Süden und Westen mit den größten Ballungsgebieten wird von einem feuchten Kontinentalklima (Effektive Klimaklassifikation Dfb) mit warmen, feuchten Sommern und langen, kalten Wintern geprägt. Die bedeutendsten klimatischen Beeinflussungen kommen aus West- und Nordkanada und den südlichen und zentralen Vereinigten Staaten. In Folge des Einflusses von Sturmsystemen aus dem Herzen Nordamerikas und dem Atlantik fallen das ganze Jahr über reichlich Niederschläge. In den meisten Gebieten fällt im Jahr mehr als 1.000 mm Niederschlag, dazu gehören 300 mm Schnee. Im Sommer sind schwere Unwetter weit weniger verbreitet als im südlichen Ontario, obwohl diese auch gelegentlich auftreten.

Ein Großteil des zentralen Provinzgebietes hat ein subpolares Klima (Klasse Dfc). Die Winter sind hier lang und zählen zu den kältesten in Kanada, während die Sommer warm, aber aufgrund der hohen Breitenlage und des Einflusses arktischer Luftmassen nur kurz sind. Die Niederschlagsmenge ist außer auf den höheren Erhebungen etwas niedriger als im Süden.

Die nördlichen Regionen der Provinz haben ein Polarklima (Klasse ET) mit sehr kalten Wintern und kurzen, weitaus kühleren Sommern. Die wichtigsten klimatischen Einflüsse werden durch den Arktischen Ozean wie den Labradorstrom und kontinentale Luftmassen aus der Arktis verursacht.

[Bearbeiten] Bevölkerung

[Bearbeiten] Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung
Jahr Bev. %± 5 Jahre %± 10 Jahre Rang
1851 892.061 - - 2
1861 1.111.566 - 24,6 2
1871 1.191.516 - 7,2 2
1881 1.359.027 - 14,1 2
1891 1.488.535 - 9,5 2
1901 1.648.898 - 10,8 2
1911 2.005.776 - 21,6 2
1921 2.360.665 - 17,8 2
1931 2.874.255 - 21,8 2
1941 3.331.882 - 15,9 2
1951 4.055.681 - 21,8 2
1956 4.628.378 14,1 - 2
1961 5.259.211 13,6 29,7 2
1966 5.780.845 9,9 24,9 2
1971 6.027.765 4,3 14,6 2
1976 6.234.445 3,4 7,8 2
1981 6.438.403 3,3 6,8 2
1986 6.532.460 1,5 4,8 2
1991 6.895.963 5,6 7,1 2
1996 7.138.795 3,5 9,3 2
2001 7.237.479 1,4 5,0 2
2006 7.651.531 5,7 7,2 2

Im Jahre 1605 zählte Québec 44 Einwohner. 1754, zwei Jahre vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges, zählte die Kolonie erst 55.009 Einwohner. 1806 war jedoch bereits die Zahl von 250.000 erreicht.

Die zusammengefasste Fruchtbarkeitsziffer zählt heute zu den niedrigsten in Kanada. Mit 1,48 liegt sie weit unter der Reproduktionsziffer von 2,1. Dies steht im Gegensatz zu der Rate vor 1960, als sie zu den höchsten innerhalb aller Industriegesellschaften zählte. Trotz des Rückganges der Fruchtbarkeit war die Geburtenziffer 2003 mit 9,8 ‰ immer noch höher als die Sterbeziffer mit 7,4 ‰. Die Lebenserwartung lag 2002 bei 76,3 Jahren für Männer und bei 81,9 Jahren für Frauen.

[Bearbeiten] Sprache

siehe auch Quebecer Französisch

Québec ist die einzige kanadische Provinz, deren einzige Amtssprache Französisch ist. 2001 setzte sich die Bevölkerung aus

  • 82,0 % französischsprachigen,
  • 7,9 % englischsprachigen und
  • 10,1 % Sprechern anderer Sprachen (Italienisch 5,2 %, Spanisch 2,3 %, Arabisch 1,9 %) zusammen.

Im Großraum Montréal ist der Anteil der frankophonen Bevölkerung mit knapp 68 % etwas geringer als im Rest der Provinz.

Das Québecer Französisch hat lautlich und im Vokabular seit dem 17. Jahrhundert keine so großen Veränderungen erlebt wie das Französisch, das in Frankreich gesprochen wird („Internationales Französisch“), das z.B. durch Änderungen während und nach der Französischen Revolution gravierende Veränderungen durchmachte. So gesehen lebt in Québec das vorrevolutionäre Französisch weiter. Es handelt sich jedoch nicht um eine eigene Sprache; nach offizieller Linie der Provinzregierung ist das internationale Französisch die Amtssprache der Provinz. Québecer sprechen Französisch, so wie Flamen Niederländisch und Österreicher Deutsch sprechen.

Die gesprochene Sprache in Québec variiert diatopisch, diastratisch und diaphasisch, das heißt, mit dem geographischen Ort, mit der sozialen Schicht und der Sprechsituation. Das Spektrum ist fließend zwischen internationalem Französisch (z.B. in den Medien) mit einigen lexikalischen Québecismen einerseits und für Fremde fast unverständlichen, stark durch andere Sprachen (v.a. Englisch) beeinflussten Dialekten („Joual“) andererseits. Die Umgangssprache liegt dazwischen als ein in Aussprache und Vokabular stark gefärbtes Französisch, das für Sprecher mit Schulfranzösisch oft unverständlich, für die meisten Muttersprachler auch aus anderen Ländern jedoch ohne große Probleme verständlich ist.

Québec hat in den 1960er und 1970er Jahren eine rigide Sprachpolitik durchgesetzt, um das Überleben des Französischen zu sichern und sein Abdriften auf den Rang einer Zweit- oder Kreolsprache zu verhindern. Im öffentlichen Raum (z.B. in den Medien, auf Plakaten, in Speisekarten), aber auch in der internen und externen Kommunikation aller Provinzbehörden und aller in Québec operierenden Privatunternehmen ist das Französische strikt vorgeschrieben. Das ursprüngliche Ziel, die Frankophonie zu erhalten und die Qualität des Französischen gegen die Einflüsse v.a. des Englischen so zu stabilisieren, dass die wechselseitige Verständlichkeit mit Muttersprachlern aus dem Rest der Frankophonie gewahrt bleibt, kann mittlerweile als erreicht angesehen werden. Die Sprachpflege durch die Provinzorgane durch terminologische Wörterbücher und Datenbanken, Broschüren usw. hat große Erfolge zu verzeichnen gehabt, was die Umstellung der Alltagssprache und vieler Fachsprachen englischen Lehnwörtern auf (teilweise neu geschaffene) französische Vokabeln angeht. Einige Neuschöpfungen der québecischen Sprachbehörden wurden sogar nach Frankreich „exportiert“, so ist z.B. das Wort „courriel“ für „E-Mail“ auch außerhalb Québecs sehr populär geworden. U.a. auf Grund der Sprachpolitik und der „Received Pronunciation“ in den Medien hat sich das gesprochene Französisch in der jüngeren Generation von den traditionellen Dialekten entfernt; so sind heute für Ausländer die jüngeren Québecer meist wesentlich besser zu verstehen als ältere.

[Bearbeiten] Religion

Québec ist mit seinem hohen Anteil von Katholiken einzigartig in Kanada. Dies ist historisch begründet, da in der Kolonie Neufrankreich nur Katholiken siedeln durften.

[Bearbeiten] Größte Städte

Die zehn größten Städte:

Stadt Einwohner
14. Mai 1996
Einwohner
15. Mai 2001
Bild
Montréal 1.812.723 1.774.846
Québec 532.329 504.605
Longueuil (Teil der Communauté métropolitaine de Montréal) 348.091 373.009
Laval (Teil der Communauté métropolitaine de Montréal) 343.005 330.393
Gatineau (Teil der Region Outaouais) 226.696 217.591
Saguenay 148.050 153.476
Sherbrooke 146.689 135.501
Trois-Rivières 122.395 124.417
Lévis (Teil der Communauté métropolitaine de Québec) 121.999 118.344
Terrebonne (Teil der Communauté métropolitaine de Montréal) 80.531 75.110

Siehe auch Liste der Gemeinden in Québec.

Chics-Chocs-Berge auf der Halbinsel Gaspésie
Chics-Chocs-Berge auf der Halbinsel Gaspésie
Natashquan an der Côte-Nord des Fleuve St-Laurent
Natashquan an der Côte-Nord des Fleuve St-Laurent
Monolithen auf der Insel Quarry vor Havre-St-Pierre
Monolithen auf der Insel Quarry vor Havre-St-Pierre
Fahne und Grenzschild der Provinz Québec
Fahne und Grenzschild der Provinz Québec

[Bearbeiten] Geschichte

Québec war ursprünglich das Wohngebiet indigener Völkerschaften (frz. Premières Nations: Ureinwohner) - und ist dies auch heute noch. In der Provinz Québec werden elf sich selbst verwaltende Völker anerkannt: die Inuit, die Mohawks, die Cree, die Algonkin, die Innu, die Atikamekw, die Micmac, die Wyandot, die Abenaki, die Malecit und die Naskapi

Der erste europäische Entdecker, der nach Québec gelangte, war Jacques Cartier. Er stellte 1534 in Gaspé ein Kreuz auf und befuhr den St.-Lorenz im darauffolgenden Jahr. Pierre Chauvin gründete 1600 einen ersten Handelsposten in Tadoussac an der Mündung des Flusses Saguenay. 1608 gründete Samuel de Champlain die Kolonie Neufrankreich und die Stadt Québec, die zur Hauptstadt der Kolonie ernannt wurde. Von da aus erforschten sie auf der Suche nach Bibern, deren Pelze sie nach Frankreich exportierten, Nordamerika. 1627 erhielten die Compagnie des Cent-Associés (oder auch Compagnie de la Nouvelle-France genannt)das Monopol für den Pelzhandel und versprach im Gegenzug die Kolonisation Québecs. Da sie aber ihrer Pflicht nicht nachkam, wurde Neufrankreich 1663 unter Ludwig XIV. eine königliche Kolonie.

Im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) verbündeten sich die Franzosen und Kanadier mit den Huronen gegen die Briten, die als Verbündete die Irokesen gewonnen hatten. 1759 wurden die Franzosen bei Québec in der Schlacht auf der Abraham-Ebene besiegt. Daraufhin fiel Québec 1763 an Großbritannien.

Neufrankreich zählte damals nur 55.000 Einwohner, Neuengland schon über eine Million. Die indigene Bevölkerung belief sich auf etwa 600.000 Menschen.

Die britische Krone setzte 1774 teilweise wieder das französische Rechtssystem Coutume de Paris in Québec ein, allerdings wurde das Strafrecht weiterhin nach britischem Muster gehandhabt.

Während des Amerikanischen Unabhängigkeitskrieges wurde die Stadt Montréal durch die Amerikaner eingenommen, blieb jedoch neutral, da die Katholische Kirche auf Seiten der Briten war.

Ende des 18. Jahrhunderts verlangten die Einwohner von Québec Reformen und erhielten diese schließlich auch. 1791 wurde die Provinz Québec in das englischsprachige Ontario und das französischsprachige Québec geteilt.

Im 19. Jahrhundert nahmen die Unabhängigkeitsbestrebungen und insbesondere die Ablehnung des Kolonialsystemes zu. 1837 kam es zu entsprechenden Aufständen, welche niedergeschlagen wurden, und es wurde ein kanadischer Unionsstaat gebildet.

[Bearbeiten] Politik

Bei der Entstehung des unabhängigen Kanada – Québec ist eine der vier Gründungsprovinzen – schützte ein Artikel die Schulrechte der religiösen Minderheiten und ein weiterer erkannte die Legalität der französischen Sprache in Parlament und Gerichtshöfen an. Seit 1968 sind Französisch und Englisch Kanadas Amtssprachen. Bis 1998 wurde ein doppeltes Erziehungssystem je nach religiöser Zugehörigkeit aufrechterhalten.

Lange Zeit beherrschte die Katholische Kirche das politische Leben der Provinz. Dies dauerte bis in die 1950er Jahre, als sie die Union Nationale mit Maurice Duplessis an der Spitze unterstützte. Man blieb konservativ und wandte sich gegen Reformen und die Gewerkschaften. Erst in den 1960er unter der liberalen Regierung von Jean Lesage wurde die Macht der Kirche eingeschränkt und das Land modernisiert. Man spricht von der Révolution tranquille (der stillen Revolution). Das Hauptziel der friedlichen Revolution war eine grundlegende Reformierung und Modernisierung des Staatswesens. Hierzu gehörten die sozialen, wirtschaftlichen und politischen Schwerpunkte. Zur Zeit der stillen Revolution wurden in der kanadischen Provinz verschiedene, neue Institutionen geschaffen darunter die SGF, welche Firmen in Québec durch finanzielle Hilfen unterstützen sollte, die SIDBEC mit dem Ziel der Förderung der Stahlindustrie, die SOQUEM, welche die Ausnutzung der Rohstoffe des Kanadischen Schildes verbessern sollte, und die Université du Québec, ein Verbund öffentlicher französischsprachigen Universitäten. Im Zeitraum der friedlichen Revolution wurden zudem auch die ersten separatistischen Bewegungen Québecs gegründet, die R.I.N. und die F.L.Q., welche durch Terroranschläge versuchte, die Unabhängigkeit Québecs zu erreichen und das Volk zu mobilisieren bzw. die politische Stimmung in der Provinz aufzuheizen.

1968 wurde der Parti Québécois gebildet mit René Lévesque an der Spitze. Die Partei strebte eine Ablösung von Kanada an. Nachdem sie die Regierung der Provinz übernahm, wurde die französische Sprache vor allem durch Gesetze gefördert und 1977 zur Amtssprache der Provinz. 1980 und 1995 wurde die Ablösung von Kanada allerdings per Referendum abgelehnt. Im Mai 1980 stimmten 59,5 % der Wähler gegen eine Loslösung vom kanadischen Staatenverband, nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Überlegungen. Andererseits hat die Provinz sich nach wie vor nicht der von Pierre Trudeau initiierten Verfassung des unabhängigen Kanada von 1982 angeschlossen. Die Differenzen dauern weiter an. Im späten September 1994 wird der Parti Québécois mit Jacques Parizeau als Chef mit knapper Mehrheit wieder gewählt. Nochmal schlägt die Partei ein Unabhängigkeitsreferendum vor. Ein Jahr später antworten die Quebecer mit 50,58 % Nein gegen 49,42 %. Später wird publik, dass die Föderalisten neunmal mehr Geld für die Abstimmungskampagne ausgegeben haben als die Separatisten, darunter auch Staatsgelder.

Seit dem 14. April 2003 wird Québec nicht mehr durch die Separatisten des Parti Québécois, sondern durch den Parti Libéral unter Jean Charest regiert. Bei den wegen des Spendenskandals der Liberalen vorgezogenen Neuwahlen in Kanada am 23. Januar 2006 verlor der Bloc Québécois unter Gilles Duceppe im Québec Sitze an die Konservative Partei Kanadas.

[Bearbeiten] Québec bekommt Status einer Nation

In einer überraschenden Erklärung im Parlament in Ottawa hat der kanadische Regierungschef Stephen Harper die frankophone Provinz Québec als „Nation innerhalb Kanadas“ anerkannt. Mit der von politischen Beobachtern als „politische Bombe“ bezeichneten Erklärung hat erstmals ein Premierminister Kanadas Québec den Status einer Nation zugesprochen. Allerdings machte der konservative Politiker deutlich, dass dies Kanadas Einheit nicht in Frage stelle.

Harper kündigte an, dass er einen Antrag auf Anerkennung Québecs als „eine Nation innerhalb eines geeinten Kanada“ einbringen werde. „Unsere Position ist klar: Bilden die Québecer eine Nation innerhalb Kanadas? Die Antwort ist Ja. Bilden die Québecer eine unabhängige Nation? Die Antwort ist Nein - und wird immer Nein sein.“

Während der amtierende Vorsitzende der Liberalen, Bill Graham, die Unterstützung seiner Fraktion für Harpers Antrag andeutete, kam vom separatistischen Bloc Québécois ein entschiedenes Nein. Er werde nie akzeptieren, dass sich Québec nur als Nation innerhalb Kanadas sehen dürfe, sagte der Bloc-Vorsitzende Gilles Duceppe. [1]


[Bearbeiten] Wirtschaft und Infrastruktur

Seit 1971 treibt die Provinzregierung den Bau von Wasserkraftwerken im Einzugsbereich der James Bay voran, vor allem am Fluss La-Grande, mit einer Länge von 893 km. Das Baie-James-Wasserkraftprojekt wird von Hydro-Québec betrieben, die sich in Provinzbesitz befindet. Heute produzieren die Kraftwerke in dieser Region bereits über 83 Terawattstunden (TWh) an Energie.

Das Gebiet von Québec erweist sich als besonders reich an natürlichen Ressourcen mit seinen Seen, Flüssen, riesigen Wäldern. Infolgedessen gehören die Papier- und Holzindustrie sowie die Gewinnung elektrischer Energie aus Wasserkraft zu den wichtigsten Industrien der Provinz.

Das Tal des Sankt-Lorenz ist eine sehr fruchtbare Region, wo man Obst, Gemüse und Getreide anbaut. Auch ist Québec der wichtigste Lieferant von Ahornsirup. Daneben wird Viehzucht betrieben.

In den großen Städten findet man auch zahlreiche andere Industrien.

[Bearbeiten] Literatur

  • Véronneau, Pierre: Die Geschichte Quebeks im Kino in: Michel Larouche, Jürgen E. Müller (Hrsg.), Quebec und das Kino. Die Entwicklung eines Abenteuers, Münster: Nodus 2002, S. 55-84
  • Chartier, Daniel: Littérature, immigration et imaginaire au Québec et en Amérique du Nord, Paris [u.a.], L' Harmattan, 2006, ISBN 2-296-00264-1
  • Dufour, Christian: Le défi français - regards croisés sur la France et le Québec, Sillery, QC, Éditions du Septentrion, 2006, ISBN 2-89448-459-3
  • Lammert, Christian: Nationale Bewegungen in Québec und Korsika - 1960 - 2000, Frankfurt u.a., Campus-Verl., 2004, ISBN 3-593-37466-8
  • Reinke, Kristin: Sprachnorm und Sprachqualität im frankophonen Fernsehen von Québec - Untersuchung anhand phonologischer und morphologischer Variablen, Tübingen, Niemeyer, 2004, ISBN 3-484-56019-3
  • Angers, Stéphanie; Fabre, Gérard: Échanges intellectuels entre la France et le Québec - 1930 - 2000; les réseaux de la revue „Esprit“ avec „La Relève“, „Cité libre“, „Parti pris“ et „Possibles“, Paris, L' Harmattan [u.a.], 2004, ISBN 2-7475-7564-0
  • Monette, Yves: Les productions céramiques du Québec méridional - c. 1680 - 1890; analyses, caractérisation et provenances, Oxford, Archaeopress, 2006, ISBN 1-84171-921-8
  • Bourdon, Yves; Lamarre, Jean: Histoire du Québec, Laval, Québec, 1998, ISBN 2761607538.
  • Proulx, Monique: Les Aurores montréals,Boréal, Montréal, 1996, ISBN 9782890528741

[Bearbeiten] Weblinks

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