Manfred Grashof
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Manfred Grashof (* Oktober 1944 in München) war ein Mitglied der Rote Armee Fraktion (RAF). Er wurde 1972 verhaftet und am 30. November 1988 von Bernhard Vogel (CDU) begnadigt.
[Bearbeiten] Leben
Grashof desertierte 1969 von der Bundeswehr nach Westberlin und zog in die Kommune I ein. Nach der Baader-Befreiung schloss er sich der RAF an. Zusammen mit seiner Freundin, dem RAF-Mitglied Petra Schelm und etwa 20 Gruppenmitgliedern ließ er sich im Sommer 1970 in einem Camp der Al Fatah in Jordanien terroristisch ausbilden.
Bis 1972 beteiligt sich Grashof am Aufbau der Logistik der RAF und an mehreren Banküberfällen in Berlin. Er gehört zur Kommandoebene und zum harten Kern um Andreas Baader, Gudrun Ensslin, Holger Meins, Jan-Carl Raspe und Ulrike Meinhof.
Am 2. März 1972 erschießt Manfred Grashof bei einem Festnahmeversuch in Hamburg, den Leiter der SOKO "Baader/Meinhof" Heinz Eckhardt (50). Grashof selbst wird angeschossen und verletzt. Er wird zusammen mit Wolfgang Grundmann verhaftet und 1977 zu lebenslänglicher Haft wegen Mordes verurteilt.
Nach seiner Verhaftung erholt sich Grashof relativ schnell wieder und wird auf Weisung des Bundesrichters Wolfgang Buddenberg (60) vom Haftkrankenhaus in eine Zelle verlegt. Dies wird von Grashof als zu früh und als Folter empfunden. Im Mai 1972 wird Buddenbergs Frau durch eine Autobombe in Buddenbergs VW 1300 L schwer verletzt. Entgegen aller Gewohnheit hatte sie an diesem Tag das Fahrzeug benutzt. Es bekennt sich das "Kommando Manfred Grashof" der RAF.
Während seines Verfahrens in Kaiserslautern ließ er sich von bis zu 15 Wahlverteidigern vertreten, was massgeblich dazu beitrug, dass die Strafprozessordnung geändert wurde. Seitdem stehen einem Angeklagten in allen deutschen Strafverfahren höchstens drei Wahlverteidiger zur Seite.
In der Haft beklagte Grashof seine Haftbedingungen als Isolation. Die rheinland-pfälzischen Behörden sprachen von "strenger Einzelhaft". 1975 und 1977 versuchten Mitglieder der zweiten Generation der RAF erfolglos, durch die Geiselnahme von Stockholm und die Schleyer-Entführung Grashof und andere freizupressen.
Mitte der 1980er Jahre sagte sich Grashof von der RAF los und zeigte nichtöffentlich Reue und Distanz zur RAF. 1988 begnadigte der damalige Ministerpräsident von Rheinland-Pfalz, Bernhard Vogel (CDU), Manfred Grashof nach 16 Jahren Haft. Vogel hatte Grashof zuvor im Gefängnis besucht.
Seit 1987 arbeitet Manfred Grashof im Grips-Theater in Berlin. Der Verurteilte kam als Freigänger zum Theater, später wurde er als Techniker eingestellt. Inzwischen steht er gelegentlich auf der Bühne. Im Erfolgsstück „Baden gehen“ spielte der einstige Terrorist 2005 einen Polizisten.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Grashof, Manfred |
KURZBESCHREIBUNG | RAF-Mitglied |
GEBURTSDATUM | 1946 |