Manosque
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Koordinaten: 43° 49′ 59″ N 05° 46′ 58″ O
Manosque | ||
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Region | Provence-Alpes-Côte d'Azur | |
Département | Alpes-de-Haute-Provence | |
Arrondissement | Forcalquier | |
Kanton | Manosque-Nord Manosque-Sud-Est Manosque-Sud-Ouest |
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Geografische Lage | 43° 49′ N 05° 46′ O | |
Höhe | 330 m (279 m–730 m) |
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Fläche | 58 km² | |
Einwohner – mit Hauptwohnsitz – Bevölkerungsdichte |
(1999) 20309 Einwohner 345 Einw./km² |
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Postleitzahl | 04100 | |
INSEE-Code | 04112 | |
Website |
Manosque ist eine französische Stadt im Département Alpes-de-Haute-Provence in der Region Provence-Alpes-Côte d'Azur und Chef-lieu von drei Kantonen mit ca. 20.300 Einwohnern.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Geographie
Manosque liegt im Südwesten des Départements Alpes-de-Haute-Provence in den Nationalparks Luberon und Verdon am rechten Ufer der Durance.
[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten
Die von weniger schönen modernen Industrieansiedlungen umgebene Altstadt hat die Form einer Birne und besaß ursprünglich vier Stadttore:
- Porte Saunerie (Salztor) im Süden, romanisch von 1382
- Porte Soubeyran im Norden aus dem 14. Jahrhundert, dessen Turm 1830 errichtet wurde
- Porte Guillempierre im Westen war zerstört und wurde kürzlich rekonstruiert
- Porte d'Aubette im Osten zerstört
Die Boulevards geben den Verlauf der ehemaligen Stadtmauer wieder, wovon wenige Reste zeugen.
Die Altstadt von Manosque besitzt zwei Kirchen:
- die romanische Kirche Notre-Dame de Romigier mit Renaissance-Portal liegt am Place de l'Hôtel de Ville
- die Kirche Saint-Sauveur mit gotischem Portal und romanischem Schiff aus dem 12. und 13. Jahrhundert
Das Wohnhaus des Schriftstellers Jean Giono Lou Paraïs befindet sich in der Montée des Vraies Richesses.
[Bearbeiten] Geschichte
Die Tatsache der Invasion und Plünderung der Stadt durch die Sarazenen um das Jahr 900 ist das erste erhaltene schriftliche Zeugnis der Geschichte der Stadt. Dennoch weiß man über die Herkunft der Stadt ein wenig mehr, von der bekannt ist, dass sie zu römischer Zeit bereits existierte.
Es scheint, dass der Name der Stadt kelto-ligurischer aus dem Stamm "man" von "Berg, Hügel" herrührt und die Endsilbe "asq" "Leute, die hier leben" bedeuten.
Das erste, urkundlich erwähnte Ereignis in Manosque ist die Besetzung der Stadt durch die Sarazenen. Während dieser Zeit flüchteten die Bewohner in die fünf benachbarten Dörfer, unter denen "Le Château" auf dem Mont d'Or und "Toutes-Aures" auf dem gleichnamigen Hügel die wichtigsten sind.
Im Mittelalter war Manosque in vier Viertel geteilt: les Ebréards, le Palais, les Payans et les Martels.
Das Wappen von Manosque schmücken vier Hände unter der Devise "Omnia in manu dei sunt" (Alles ist in Gottes Hand).
Manosque ist Partnerstadt der süddeutschen Kreisstadt Leinfelden-Echterdingen.
[Bearbeiten] Anekdote
Bei einem Besuch François I. in Manosque 1516 hatte die Tochter des Konsuls ihm die Schlüssel der Stadt zu übergeben. Die Aufmerksamkeit des Prinzen ruhte auf ihr und alarmierte ihre Schamhaftigkeit. Unter dem Vorwand, ihren Teint aufzufrischen, verschwand sie und hielt ihr Gesicht in Schwefeldämpfe. Der König war so gerührt, daß er der jungen Frau und ihrer Familie seine Gunst und Freiheiten gewährte. Seitdem hat Manosque den Beinamen "Die Schamhafte".
[Bearbeiten] Söhne und Töchter der Stadt
- Der von André Gide als "Vérgil der Provence" bezeichnete Schriftsteller Jean Giono wurde 1895 in der Rue Grande 13 in Manosque geboren und hat im Lou Paraïs bis zu seinem Tod 1970 gelebt.
- Marc-Antoine Laugier (1713-1769), Jesuit, Historiker, Architekturtheoretiker
- Jean-Michel Bayle (* 1969), Motocross-Weltmeister
[Bearbeiten] Sonstiges
Etwa 20 km entfernt liegt der Luftkurort Valensole.