Marcel Carné
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Marcel Carné (* 18. August 1909 in Paris; † 31. Oktober 1996 in Clamart, Frankreich) war ein französischer Filmregisseur.
Carné war der Sohn eines Tischlers. Der filminteressierte junge Carné arbeitete nach dem Besuch einer Kunstgewerbeschule und nach dem Dienst in der französischen Armee zunächst als Versicherungsvertreter und kam dann zum Film als Kameratechniker. Als er bereits Kameraassistent war, begann er nebenbei auch Filmkritiken für Pariser Zeitungen zu schreiben.
Seinen ersten Film dreht er 1929. Es war ein Dokumentarfilm. Die Filmkarriere als Regisseur ließ aber noch auf sich warten. Zunächst reiste er als Filmkritiker in die USA. Wieder zurück in Frankreich wurde er Regieassistent von René Clair und Jacques Feyder. Feyder wurde so etwas wie der künstlerische Pate Carnés. Er stellte ihn den jungen Autoren Jacques Prévert vor, mit dem Carné ein Leben lang befreundet war und der das Drehbuch für sein Debüt als Spielfilmregisseur schrieb. Feyders Ehefrau Françoise Rosay spielte die Hauptrolle neben Jean-Louis Barrault in dem Film Jenny. Bereits mit seinem zweiten Film Drôle de drame gelang ihm der Durchbruch. Prévert schrieb erneut das Drehbuch, diesmal zu einer Kriminal-Groteske, die in Frankreich einen ähnlichen Stellenwert hat wie Arsen und Spitzenhäubchen von Frank Capra oder Ladykillers von Alexander Mackendrick. Mit seinen nächsten beiden Filmen, in denen jeweils Jean Gabin die Hauptrolle spielte, erreichte Carné eine Position, die ihn zu einen der wichtigsten französischen Filmemacher der 1930er Jahren machten. Der Zweite Weltkrieg und die Besatzung der Deutschen beendete diesen Aufstieg jedoch. Seine Filme wurden von den Besatzern verboten.
Unter schwierigsten Bedingungen entstand zwischen 1943 und 1945 Kinder des Olymp, der bedeutendste Film in Carnés Werk, der bis dato als einer der besten Filme aller Zeiten gilt. Nach Kriegsende konnte er nicht wieder an frühere Erfolge und an das Niveau von Kinder des Olymp anknüpfen. Seinen letzten Film drehte er 1977 und lebte anschließend zurückgezogen. Marcel Carné war der erste Jurypräsident einer Berlinale bei den Internationalen Filmfestspiele 1956.
Marcel Carné starb am 31. Oktober 1996 im Alter von 87 Jahren in Clamart bei Paris und ruht auf dem Cimetière Saint-Vincent am Montmartre.
[Bearbeiten] Filmographie (eine Auswahl)
- 1929: Nogent, Eldorado Du Dimanche
- 1936: Jenny
- 1937: Drôle de drame
- 1938: Le Quai des brumes (Hafen im Nebel)
- 1938: Hotel du Nord
- 1939: Le jour se lève
- 1942: Les Visiteurs du soir
- 1945: Les Enfants Du Paradis (Kinder des Olymp)
- 1946: Les Portes de la nuit
- 1953: Thérèse Racquin
- 1954: L'air de Paris
- 1968: Les Jeunes loups
- 1974: La Merveilleuse Visite
- 1977: La Bible
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- 1938: Filmfestspiele von Venedig - Lobende Erwähnung für die Regie von Hafen im Nebel
- 1953: Filmfestspiele von Venedig - Silberner Löwe für Thérèse Racquin
- 1971: Filmfestspiele von Venedig - Goldener Ehrenlöwe für sein Lebenswerk
- 1979: César für sein Lebenswerk
- 1991: Luchino Visconti Preis bei der David di Donatello Preisverleihung für sein Lebenswerk
- 1995: Europäischer Filmpreis für sein Lebenswerk
[Bearbeiten] Weblinks
- Literatur von und über Marcel Carné im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Marcel Carné in der Internet Movie Database
Personendaten | |
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NAME | Carné, Marcel |
KURZBESCHREIBUNG | Französischer Filmregisseur |
GEBURTSDATUM | 18. August 1909 |
GEBURTSORT | Paris |
STERBEDATUM | 31. Oktober 1996 |
STERBEORT | Clamart, Frankreich |