Mario Venzago
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Prof. Mario Venzago (* 1948 in Zürich) ist ein Schweizer Pianist und Dirigent.
Er ist Chefdirigent des Indianapolis Symphony Orchestra (USA) und des Schwedischen Nationalorchesters, der Göteborger Symphoniker. Seit 1997 bekleidet er eine Professur an der Staatlichen Musikhochschule in Mannheim. Er lebt in Heidelberg.
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[Bearbeiten] Studium und Pianist
Mario Venzago entstammt einer Tessiner Familie spanischstämmiger Venezianer. Sein Bruder ist der Zürcher Fotograf und Filmemacher Alberto Venzago. Venzago begann seine Pianistenkarriere schon sehr früh mit fünf Jahren. Er studierte sein Fach (Klavier und Dirigieren) in Zürich an der Musikhochschule und der Universität. Er war Dirigierschüler von Erich Schmid, des Vorgängers von Simon Rattle als Chefdirigent in Birmingham. Zunächst arbeitete er auch viele Jahre als Konzertpianist, wodurch er viel zu reisen hatte. Dann erhielt er eine feste Anstellung beim Rundfunk der italienischen Schweiz (RTSI). Von dieser Periode seines Schaffens liegen Schallplattenaufnahmen vor. Venzago vervollständigte sein Dirigierstudium in Wien bei Hans Swarowsky und begann in Lugano zu dirigieren.
[Bearbeiten] Dirigent
- 1978 (Winterthur): Venzago widmet sich jetzt ganz dem Dirigieren und leitet bis 1986 das Winterthurer Stadtorchester.
- 1978 (Genf): bis 1986 war er gleichzeitig Radiodirigent des Orchestre de la Suisse Romande.
- 1978 (Luzern): bis 1986 Theaterkapellmeister
- 1986 (Heidelberg): bis 1989 Generalmusikdirektor beim Stadttheater Heidelberg.
- 1986 (Frankfurt am Main): bis 1989 Leiter der Deutsche Kammerphilharmonie.
- 1991 (Graz): bis 1994 Chefdirigent der Grazer Oper und des Grazer Philharmonisches Orchester.
- 1997 (Basel): bis 2003 Chefdirigent des Sinfonieorchester Basel.
- 1999 (San Sebastian): bis 2002 Chefdirigent des Baskisches Nationalorchester.
- 2000 (Baltimore): bis 2003 Künstlerischer Leiter des Baltimore Music Summer Festival (in der Nachfolge von Pinchas Zukerman (Pinkas Zuckermann).
- 2002 (Indianapolis): Chefdirigent des Indianapolis Symphony Orchestra (USA). Venzago hat seinen bis 2006 laufenden Vierjahresvertrag mit dem Indianapolis Symphony Orchestra durch ein so genanntes Evergreen-Abkommen (einen unbefristeten Vertrag) verlängert. Venzago möchte in Indianapolis "die angefangene Arbeit weiterführen, die außerordentliche Qualität des Orchesters national und international bekannter machen, ungewöhnliche, einzigartig zusammengestellte Programmkonzepte verwirklichen und weiterhin das ganze Spektrum der künstlerischen Möglichkeiten ausschöpfen."
- 2004 (Göteborg): Chefdirigent des Schwedischen Nationalorchesters, der Göteborger Symphoniker (in der Nachfolge von Neeme Järvi).
[Bearbeiten] Gastdirigent
- Mario Venzago hat viele bedeutende Orchester und auf berühmten Festivals dirigiert, so die Berliner Philharmoniker, an den Salzburger Festspielen oder den Luzerner Festwochen.
- Er ist auch regelmäßig Gastdirigent von großen (Rundfunk-)Orchestern in Birmingham, Kopenhagen, Helsinki, München (Philharmoniker, Bayerischer Rundfunk, Kammerorchester), beim Leipziger Gewandhaus, dem NHK Tokio, dem Royal Scottish National Orchestra, den Berliner Sinfonieorchestern.
- Venzago hat verschiedentlich Opern dirigiert und dabei mit Regisseuren wie Ruth Berghaus oder Peter Konwitschny zusammengearbeitet.
- Er konzertierte mit großen Solisten, u.a. mit Martha Argerich, Bell, Freire, Josephowicz, Gidon Kremer, Lang-Lang, Levin, Lupu, Maisky, Anne-Sophie Mutter, Nicolet, Ohlson, Pletnev, Shaham, Steuerman, Tetzlaff, Maxim Vengerow, Zehtmair, K.Zimerman oder F.P.Zimmermann und arbeitete mit berühmten Sängern wie Araiza, Banse, Baltsa, Haefliger, Heppner, Kalisch, Naef, Moser, Lucia Popp und Ruth Ziesak.
- Er gründete in der Schweiz die Philharmonische Werkstatt, ein freiberufliches Sinfonieorchester.
- Venzago erstellte - auf Grund der Quellen - eine eigene Orchesterfassung von Igor Strawinskys "Les Noces".
- Ebenso brachte er eine eigene (Ur-)Fassung der "Glagolitischen Messe" ("Glagolská mše"), eine Kantate für Soli, Chor, Orchester und Orgel (1926) von Leoš Janáček heraus .
- 2000/01 (Mailand): Dirigent an der Scala.
- 2000/01 (London): Dirigent beim London Philharmonic Orchestra.
- 2003 (Philadelphia): Dirigent beim Philadelphia Orchestra.
- 2004 (Boston): Dirigent beim Boston Symphony Orchestra.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
- Grand Prix du Disque
- Diaposon d´or
- Prix Edison
- 2007: Ehrendirigent, Philharmonisches Orchester [[1]] der Stadt Heidelberg
[Bearbeiten] Diskografie
- Er spielte mit dem Sinfonieorchester Basel eine CD-Gesamtaufnahme der sinfonischen Werke von Robert Schumann bei "novalis" ein.
- Die Orchesterwerke von Luigi Nono erschienen bei "col legno".
- Die Orchesterwerke Maurice Ravels kamen 2003 ebenfalls bei „novalis“ heraus.
- Große Aufmerksamkeit fanden die Einspielungen der beiden Opern von Othmar Schoeck „Venus“ und "Penthesilea".
Alle Einspielungen über die Website http://www.mariovenzago.com/main.php/mode/discography/
[Bearbeiten] Weblinks
- http://www.mariovenzago.com/ Offizielle Webpräsenz
Personendaten | |
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NAME | Venzago, Mario |
KURZBESCHREIBUNG | Schweizer Pianist und Dirigent |
GEBURTSDATUM | 1948 |
GEBURTSORT | Zürich |
Kategorien: Mann | Schweizer | Musiker | Dirigent | Geboren 1948