Markenpokal
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Ein Markenpokal ist eine Serie von Veranstaltungen im Motorsport, bei der gleichartige Fahrzeuge einer Marke (z.B. Ford) und Typs (z.B. Fiesta) gegeneinander antreten.
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[Bearbeiten] Geschichte
In den frühen 1970er Jahren begann Renault erst in Frankreich, danach in anderen Ländern wie Deutschland eine Rennserie auf der Rundstrecke mit dem damals sehr populären Renault 5. Das Neue daran war, dass nicht der Wettbewerb zwischen unterschiedlichen Autos ausgeschrieben war, beispielsweise Gruppe 2 bis Hubraumgrenze 1300 ccm, sondern dass exklusiv die Autos des einen Herstellers eine Startgruppe bildeten.
Hintergedanke war, dass sich der beste Fahrer durchsetzen sollte, und nicht wegen der technischen Überlegenheit ein Fabrikat sich als schneller erwies, was sich je nach Strecke auch ändern konnte.
Auch wegen vieler spektakulärer Überschläge wurde die Serie schnell populär.
[Bearbeiten] Hersteller
Über längere Zeit wurden oder werden folgende Serien gefahren:
- Ferrari Challenge
- Ford Escort Pokal
- Ford Fiesta-Cup und Ford Puma-Cup
- Lamborghini Supertrophy
- Porsche Carrera Cup und Supercup
- Renault Clio-Cup
- Toyota Yaris Cup
- VW Polo-Cup/ VW Lupo-Cup
[Bearbeiten] Ausland
Man kann mit einem deutschen Cup- Auto nicht einfach im Ausland starten. In Holland fahren die Markenpokale in Serien wie:
- BenQ Siemens BMW 130i Cup
- Dunlop SportMaxx Clio Cup
- Shell Helix SEAT Cupra Cup
- ELF BRL
- Dutch Supercar Challenge
[Bearbeiten] Reglement
Fast immer dient ein Kleinwagen als Basisfahrzeug. Die erlaubten Modifikationen bis hin zum Reifen (Fabrikat und Größe) und den Aufnähern auf dem Fahreranzug sind detailliert vorgegeben. Regelmäßig ist ein Einsatz bei anderen Veranstaltungen chancenlos, da die Veränderungen über die erlaubten einer Fahrzeuggruppe (z.B. Gruppe N) hinausgehen, aber die der nächsthöheren Gruppe A bei Weitem nicht erreichen. Schlimmstenfalls ist das Cup-Auto nicht homologiert.
Bei einer offeneren Austragungsart sind die Bewerber auch die Eigentümer des Fahrzeugs und für die Übereinstimmung mit dem Reglement verantwortlich. Bei dieser Variante ist der Einstandspreis (Kaufpreis für das Auto) höher; die laufenden Kosten beschränken sich auf verbrauchtes Material (im Motorsport eher ein weiter Begriff) und das Nenngeld. Dieses wird fast immer für die gesamte Saison im Voraus erhoben. Natürlich kann auch ein Rennstall die gesamte Logistik für mehrere Fahrer übernehmen.
Bei der restriktiveren Variante verbleibt das Fahrzeug beim Hersteller und wird von diesem an die Strecke geliefert. Die Fahrer bekommen zu jedem Rennen möglicherweise ein anderes Fahrzeug. Hier wird kein Kaufpreis fällig, sondern in vergleichbarer Höhe eine Jahresmiete.
In beiden Fällen ist ein Markenpokal noch eine der günstigsten Möglichkeiten zur Teilnahme an Rundstreckenrennen. Relativiert wird das durch manchmal plötzliche Entscheidungen, den betreffenden Pokal nicht weiter zu führen. Mit Glück findet man einen Käufer für das dann nutzlose Gerät.
[Bearbeiten] Sport und/ oder Marketing
Bei manchen Autofirmen ist dann auch der Markenpokal ein reines Geschäftsmodell, einige -zig Autos zu verkaufen, die eigentlichen Rennautos. Bei anderen Herstellern steht ein PR- Gedanke im Vordergrund, der vom eigentlichen Sport überleitet zu Bereichen wie Lifestyle und emotionaler Werbung.
Die eher sportlich orientierten Markenpokale werden mehrheitlich im Rahmen der Beru TOP 10 ausgetragen. Die Pokale mit Event- Charakter suchen die Nähe von Rennserien, die mehr im Interesse der Öffentlichkeit stehen (DTM, Formel 1). Eine Ausnahme bildet Porsche, deren Cup sportlich hoch angesiedelt ist, ungebrochen durch die Nähe zu Schicki-Micki.