Max Eckert-Greifendorff
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Max Eckert (* 10. April 1868 in Chemnitz; † 26. Dezember 1938 in Aachen; seit 1934 Max Eckert-Greifendorff) war ein deutscher Geograph und Kartentheoretiker.
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[Bearbeiten] Leben
Eckert studierte u.a. Geographie und Volkswirtschaft in Leipzig und promovierte 1895 bei Friedrich Ratzel mit der Dissertation "Das Karrenproblem. Die Geschichte seiner Lösung." 1898 gab er den überhaupt erfolgreichen, jedoch von Hermann Haack kritisierten "Neuen Methodischen Schulatlas" heraus (Leipzig, später Halle/Saale, 1898, 75. Aufl. 1923). Seit 1900 war er Privatdozent; aus jener Zeit stammt sein "Grundriss der Handelsgeographie" (2 Bde., Leipzig, 1905). Mit dem "Wirtschaftsatlas der deutschen Kolonien" (Berlin, 1912) stellte Eckert beim Verlag Reimer den Arbeiten der Kolonialkartografen Sprigade und Moisel ein grundlegend neues Werk zur Seite.
1907 bis 1937 war er Professor für Wirtschaftsgeographie und Kartographie an der TH Aachen. Nach dem Ersten Weltkrieg verlagerte sich der Schwerpunkt seiner Arbeiten auf die Kartographie. Mit seinem zweibändigen Hauptwerk "Die Kartenwissenschaft" (Berlin, 1921 u. 1925) schuf er eine solide Grundlage für eine wissenschaftlich fundierte Kartographie. Eckert gilt dadurch als Begründer der Kartografie als akademischer Disziplin. Außerdem entwickelte er sechs neue Kartenprojektionen.
Max Eckert-Greifendorff starb im Alter von 70 Jahren am 26. Dezember 1938 infolge eines unglücklichen Sturzes zu Hause. Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof in Löbau (Sachsen).
[Bearbeiten] Nachrufe
- Tageszeitung "Sächsischer Postillon" vom 8. Mai 1928: Zum 60. Geburtstag Herrn Prof. Max Eckert: "... Die Allgemeinheit dürfte aus seiner Lebensarbeit besonders interessieren, dass er die ersten kartographischen Aufnahmen unseres Kolonialbesitzes bewerkstelligte und dass er die Berechnungen für die Fernbeschießung von Paris im Kriege leitete. In Aachen selbst ist Prof. Eckert eine überaus bekannte Persönlichkeit, nicht nur, weil seine heitere Lebensauffassung ihn zu einem beliebten Gesellschafter macht, sondern weil er auch Vorbildliches in der Studentenhilfe, auf dem Gebiet des Kolonialwesens und Auslandsdeutschtums und für die Leibesübungen geschaffen hat. Die Technische Hochschule veranstaltete anlässlich des 60. Geburtstages eine Ehrensitzung, die glanzvoll verlief."
- Tageszeitung „Sächsischer Postillon“ vom 14. April 1938: Zum 70. Geburtstag von Prof. Max Eckert-Greifendorff: „… Mit heißem Herzen trat Max Eckert trotz aller Besatzungs- und Nachkriegsnöte stets für Volk und Vaterland ein. Er vertiefte den völkischen und nationalsozialistischen Gedanken in seinen Vorlesungen. Ganz besonders betreute und förderte er in der Kampfzeit die nationalsozialistische Bewegung in der Studentenschaft, und als die Morgenröte des Dritten Reiches anbrach, da war er im Januar 1933 der einzige Lehrer der Aachener Hochschule, der seinen Namen unter dem Aufruf Adolf Hitlers setzte und sich offen zum Führer des neuen Deutschlands bekannte. Auf einer 3/4jährigen Studienreise durch die Vereinigten Staaten von Nordamerika im Jahr 1933 sprach er nicht weniger als 44mal über Adolf Hitler und das Dritte Reich, mit dem er sich von Anfang an verbunden fühlte. …“
- Tageszeitung „Sächsischer Postillon“, 30. Dezember 1938: Aus seinem Nachruf: „… Als überzeugter Anhänger des völkischen und nationalsozialistischen Gedankens war er sowohl an der Hochschule wie bei seiner großen Amerika-Studienreise 1933 der zuverlässige Propagandist des Führers. …“
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
- Neues Lehrbuch der Geographie. Berlin, 1931-1935 (2 Bde.)
- Kartenkunde. Berlin 1936
- Kartographie. Berlin 1939
[Bearbeiten] Literatur
- K.-H. Meine: Zum 100. Geburtstag von Max Eckert. In: "Kartographische Nachrichten", 18. Jahrgang (1968), S. 77-80 u. 187.
[Bearbeiten] Weblinks
Personendaten | |
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NAME | Eckert-Greifendorff, Max |
KURZBESCHREIBUNG | deutsche Professor |
GEBURTSDATUM | 10. April 1868 |
GEBURTSORT | Chemnitz in Sachsen/Deutschland |
STERBEDATUM | 26. Dezember 1938 |
STERBEORT | Aachen, Deutschland |