Nationalratswahl in Österreich 1970
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Die Nationalratswahl am 1. März 1970 war die zwölfte in der Geschichte Österreichs. Stimmen- und Mandatstärkste Partei wurde die SPÖ von Bruno Kreisky. Den zweiten Platz belegte die ÖVP von Josef Klaus, die Stimmen und Mandate verlor. Die FPÖ, die mit dem ehemaligen SS-Obersturmführer Friedrich Peter als Spitzenkandidaten antrat, konnte leichte Stimmengewinne verbuchen.
Wahlberechtigt waren 5 045 841 Menschen. Die Wahlbeteiligung betrug 90,95 (1966: 92,74).
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[Bearbeiten] Endergebnis
Wahlergebnis unter Berücksichtigung der Wiederholungswahl vom 4. Oktober 1970:
Partei | Stimmen | Prozent | Sitze |
---|---|---|---|
Sozialistische Partei Österreichs (SPÖ) | 2 221 981 | 48,4 (+5,8) | 81 (+7) |
Österreichische Volkspartei (ÖVP) | 2 051 012 | 44,7 (-3,3) | 78 (-7) |
Freiheitliche Partei Österreichs (FPÖ) | 242 570 | 5,5 (+0,1) | 6 (+/- 0) |
Kommunistische Partei Österreichs (KPÖ) | 44 750 | 1,0 (+0,6) | - |
Demokratische Fortschrittliche Partei (DFP-Liste Franz Olah) | 14.925 | 0,3 (-3) | - |
Nationaldemokratische Partei (NDP) | 2 631 | 0,1 (n.k.) | - |
Für Menschlichkeit, Recht und Freiheit in Österreich (Adolf Glantschnig) | 237 | 0,01 (n.k.) | - |
[Bearbeiten] Folgen
Nach langwierigen Koalitionsverhandlungen mit der ÖVP bildetet die SPÖ mit Unterstützung der FPÖ eine Minderheitsregierung. Es wird spekuliert, Kreisky habe von vorneherein dieses Ziel gehabt und mit der ÖVP nur zum Schein verhandelt. Preis für die FPÖ-Unterstützung war eine Wahlrechtsänderung, die kleinere Parteien wie damals die FPÖ weniger benachteiligt und eine damit verbundene Anhebung der Mandatszahl im Nationalrat. Bruno Kreisky wurde Bundeskanzler und sollte es bis 1983 bleiben. Josef Klaus legte 1970 den ÖVP-Vorsitz zurück, ihm folgte sein bisheriger Stellvertreter Hermann Withalm.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- www.bmi.gv.at Ergebnis der Nationalratswahl 1970