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Niederstadtfeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Niederstadtfeld
Niederstadtfeld
Deutschlandkarte, Position von Niederstadtfeld hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Landkreis: Vulkaneifel
Verbandsgemeinde: Daun
Koordinaten: Koordinaten: 50° 10′ N, 6° 46′ O50° 10′ N, 6° 46′ O
Höhe: 400 m ü. NN
Fläche: 9,13 km²
Einwohner: 507 (30. Juni 2006)
Bevölkerungsdichte: 56 Einwohner je km²
Postleitzahl: 54570
Vorwahl: 06596
Kfz-Kennzeichen: DAU
Gemeindeschlüssel: 07 2 33 052
Adresse der
Verbandsverwaltung:
Leopoldstraße 29
54550 Daun
Webpräsenz:
Ortsbürgermeister: Nikolaus Gehlen

Die Ortsgemeinde Niederstadtfeld gehört zur Verbandsgemeinde Daun im rheinland-pfälzischen Landkreis Vulkaneifel (Deutschland). Nach der zentralen Gliederung ist Niederstadtfeld dem Mittelzentrum Daun und dem Oberzentrum Trier zugeordnet. Die Höhenlage des Ortes bewegt sich zwischen 386 und 420 m ü. NN mit einer gesamten Katasterfläche von 913 ha, wovon 465 ha alleine Waldflächen und immerhin noch 345 ha landwirtschaftliche Flächen darstellen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geografie

[Bearbeiten] Lage

Die Ortsgemeinde Niederstadtfeld liegt ca. 8 km von Daun, südwestlich in Richtung Bitburg in der Nähe der B 257 und ist direkt über die Landesstraße L 27 zu erreichen. Die ursprüngliche Ortschaft (heutiger Ortskern) ist auf einer Erhebung zwischen den Bachtälern Kälberbach und Schwemmbach in einem Seitental der „Kleinen Kyll“ angesiedelt.

Das Tal der „Kleinen Kyll“ ist Teil des Landschaftsschutzgebietes „Zwischen Uess und Kyll“. Die neuere Bebauung erstreckt sich heute weiter über diese Erhebung zwischen Schwemmbachtal und Kälberbachtal sowie entlang der Hanglage der „Kleinen Kyll“, wobei im Tal die Sportanlage, die Grund- und Hauptschule und die Tennisanlage ihren Platz gefunden haben.

[Bearbeiten] Nachbarorte

Bleckhausen, Deudesfeld, Meisburg, Neroth, Oberstadtfeld, Salm, Schutz, Üdersdorf, Wallenborn, Weidenbach.

[Bearbeiten] Wappen

„Von Gold, Rot und Silber zweimal geteilt, oben ein roter Zickzackbalken, in der Mitte eine silberne Waage, unten ein blaues Zahnrad.“

Beschreibung des Wappens:

Niederstadtfeld gehörte seit 1565 den Grafen von Manderscheid und war bis zum Jahre 1794 ein Ort im Kurtrierischen Amt Manderscheid. Der rote Zickzackbalken ist dem Wappen der Herren von Manderscheid entnommen.

Im Hochgericht Manderscheid besaß Niederstadtfeld ein eigenes Gericht für Niederstadtfeld, Schutz und Deudesfeld. Die silberne Waage soll dies dokumentieren.

Das Zahnrad im unteren Wappenteil weist einmal auf die frühen handwerklichen Anfänge in Niederstadtfeld, zum anderen aber auch auf den heute ansässigen Industriebetrieb hin.

[Bearbeiten] Geschichte

Der Ort Stadefeld („Feld am Gestade der Kleinen Kyll“) wurde erstmals im Jahre 1016 erwähnt. In diesem Jahr wurde der Ort durch den Prümer Abt Urold von Daun dem neu gegründeten Kollegiatsstift zu Prüm als Schenkung überwiesen und dies wurde auch von Kaiser Heinrich II. genehmigt. Dieser Besitzstand fand erneut Bestätigung 1136 unter Abt Albero, der als Vogt den Grafen Bezelino einsetzte. So kann es gekommen sein, dass Stadefeld dem Stift verloren ging, weil der Adel sich der Herrschaft anmaßte, aber auch zur Errichtung einer Kirche, die erstmals 1330 in der bekannten Taxa generalis genannt wurde, beitrug.

Erzbischof Johann II. (Markgraf von Baden) belehnte im Jahre 1457, von der Herrschaften Schönecken wegen, die Gebrüder Heinrich, Johann und Friedrich, Herren von Pyrmont und Ehrenberg, unter anderen Gütern und Werten, auch mit „Stadefeld“. Im Jahre 1460 nahm Erzbischof Johann II. auch „Stadefeld“ sowie die übrigen Güter, Leute und Dörfer des Heinrichs von Pyrmont, gegen Entrichtung eines jährlichen Schirmgeldes, in seinen Schutz. Die Gemeinde Niederstadtfeld besaß an Eigentum 1469 Morgen Holzungen, 482 Morgen Schiffel- und Wildland und 10 Morgen Wiesen etc.

Im Jahre 1565 belehnte der Trierische Erzbischof Johann VI. den Grafen Dietrich I. von Manderscheid-Kayl für sich und die übrigen Erben der Margaretha von Sombref, unter andern Besitzungen der Herren von Pyrmont, auch mit Stadtfeld. Sowohl Nieder- als auch Oberstadtfeld gehörten zum Kurtrierischen Amte Manderscheid und zwar zur Pflege des Oberortes. Niederstadtfeld hatte ein besonderes Gericht. Die Pfarrei gehörte zum Landkapitel Kyllburg in der Trierschen Diözese.

Die Pfarrei stand dem Grafen von Manderscheid-Kayl und dem Herrn von Wiltberg abwechselnd zu. Außer Niederstadtfeld ist auch Oberstadtfeld eingepfarrt. Die Mühle zu Niederstadtfeld gehörte der Gemeinde.

Im August 1794 brach in der neuerbauten Scheune des alten Pfarrhauses – sie stand an der Stelle, wo sich das alte Spritzenhaus befand – ein Brand aus, der sich, weil die meisten Gebäude noch Strohdächer hatten, rasend schnell im Unterdorf ausbreitete. Viele Häuser, Scheunen und Stallungen fielen dem Brand zum Opfer.

Im Jahre 1800 begann die Sichelherstellung, ein blühender Betriebszweig, der für viele im Ort eine Erwerbsmöglichkeit darstellte. Weitere Erwerbszweige waren um 1840 die Hutmacherei und das Bleibergwerk, dessen eingefallene Schächte noch heute zu sehen sind. In der Zeit nach dem Deutsch-Französischen Krieg (1870/71), wo große wirtschaftliche Not herrschte, sind viele aus Niederstadtfeld nach Amerika ausgewandert. Namentlich erwähnt sind die Familien Pauls, Steffes, Ewen, Weber, Eull und Basten.

Um die Jahrhundertwende, zu Beginn der Industrialisierung, begann auch in Niederstadtfeld, wie in vielen anderen Dörfern, die Abwanderung in die Industriegebiete. Außer in der Forst- und Landwirtschaft und zwei Sägewerken bestand im Ort keine Verdienstmöglichkeit.

Den 2. Weltkrieg konnte Niederstadtfeld – im Gegensatz zum Nachbarort Oberstadtfeld – ohne größere Schäden überstehen.

Im Jahre 1955 übernahm eine Ballfabrik das vorhandene Sägewerk an der ehemaligen Kreisstraße K 8. Bereits im Jahre 1959 ließ sich an gleicher Stelle das heutige Warmpresswerk nieder.

Historische Daten:

  • 1016 erste urkundliche Erwähnung des Ortes Stadefeld
  • 1330 erste Erwähnung der Kirche von Stadefeld
  • 1794 Brand im Unterdorf

Daten aus der jüngeren Vergangenheit:

  • 1955–1961 Flurbereinigungsverfahren in der gesamten Gemarkung
  • 1958 Einweihung des neu angelegten Friedhofes
  • 1959 Firmengründung Warmpresswerk
  • 1968 Einweihung der GHS Niederstadtfeld
  • 1981 Bau eines Umkleidegebäudes am Sportplatz
  • 1982 Einweihung der neuen Gemeindehalle
  • 1985 Einweihung des neuen Sportplatzes
  • 1990 Einweihung des neuen Dorfplatzes
  • 1995 Fertigstellung des neuen Buswarteplatzes
  • 1995 Inbetriebnahme der neu erbauten Kläranlage
  • 1998 Inbetriebnahme der neu erbauten Kirchenorgel
  • 1998–1999 Erneuerung der Hauptstraße, Obere Straße und Flurstraße
  • 2000 Teilnahme am Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“
  • 2001 Ausbau der ehemaligen Kreisstraße K 8 im Bereich der Firma Warmpresswerk
  • 2003 Bau und Einweihung des Jugendhauses
  • 2003–2004 Erschließung des Bebauungsgebiets „Ober Schmitzpesch“
  • 2003–2005 Erweiterung des Gebäudes am Sportplatz mit dem Anbau eines Bewirtschaftungsraums durch die SG Stadtfeld

[Bearbeiten] Sehenswürdigkeiten

  • Pfarrkirche St. Sebastian (erste Erwähnung 1330)
  • ehemalige Mühle am Ortseingang von Niederstadtfeld im Zuge der L 27 von Oberstadtfeld her kommend (erste Erwähnung 1508)
  • Sauerbrunnen („Drees“), im Zuge der L 27 in Richtung Schutz, ca. 50 m vom Ort entfernt
  • Rotbuche, Stammumfang 2,50 m, am Wegrand im Marschbachtal zwischen Wallenborn und Niederstadtfeld

[Bearbeiten] Bildung

Allgemeinbildende Schulen

  • Grund- und Ganztagshauptschule in Niederstadtfeld
  • Realschule und Gymnasien in Daun

[Bearbeiten] Weblinks

Andere Sprachen
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