Nikolaus Brender
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Nikolaus Brender (* 24. Januar 1949 in Freiburg im Breisgau) ist der Chefredakteur des ZDF.
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[Bearbeiten] Lebenslauf
Nach dem Besuch des Kollegs St. Blasien (1955-1969) studierte Brender Rechts- und Politikwissenschaften an den Universitäten Freiburg im Breisgau, München und Hamburg und absolvierte 1978 das erste juristische Staatsexamen. In München ist er Mitglied der K.D.St.V. Aenania München im CV.
Seit 1978 arbeitet Brender als Journalist, zunächst beim Südwestfunk (bis 1982) und bei der „Zeit" (bis 1980), danach als Redakteur bei den „Tagesthemen". Von 1984 bis 1989 war er ARD-Korrespondent für Südamerika mit Sitz in Buenos Aires, danach bis 1993 Auslandschef des WDR und Moderator des „Weltspiegels". 1994 wurde er Politik-Chefredakteur beim WDR, 1997 Programmchef des Senders. Seit dem 1. April 2000 ist Brender Chefredakteur des ZDF.
2006 bewarb sich Brender um die Intendanz beim Westdeutschen Rundfunk (WDR). Er zog seine Kandidatur jedoch kurz vor der Wahl durch den WDR-Rundfunkrat genau wie seine Mitbewerber der SR-Intendant Fritz Raff und NDR-Justiziar Werner Hahn, zurück. Darauf hin wurde die bisherige WDR-Hörfunkdirektorin Monika Piel am 20. November 2006 ohne Gegenkandidaten zur neuen Intendanten des WDR gewählt. Sie tritt am 1. Juli 2007 die Nachfolge von Fritz Pleitgen an.
[Bearbeiten] Auszeichnungen
Brender ist Träger des Grimme-Preises (1988) und des Bayerischen Fernsehpreises (1990).
[Bearbeiten] Kontroverse um Interviewausstrahlung
Als verantwortlicher Redakteur geriet Brender für die Kürzung und Sendung eines Interviews am 28. Dezember 2005 in der Nachrichtensendung heute-journal mit dem Entführungsopfer Susanne Osthoff in die Kritik. Das Interview wurde im Vorfeld zunächst als „Mediencoup“ und „Scoop“ angekündigt. Danach wurde ihm vorgeworfen, durch die Kürzung von entscheidenden Interviewpassagen erst das Bild einer geistig verwirrten und konfusen Interviewten geschaffen zu haben. Brender rechtfertigte die Ausstrahlung des Interviews offensiv mit dem Verweis auf ein vermeintliches öffentliches Interesse. Gegenüber der FAZ [1] nahm er noch das Argument hinzu, dass mit ihr fünf Vorgespräche geführt wurden. Ein früherer Beitrag derselben Zeitung [2] machte ihm jedoch genau dies zum Vorwurf: dass er zwar ihre durch die 25-tägige Geiselhaft in Mitleidenschaft gezogene seelische Verfassung erkannt, aber dennoch nicht zu ihrem Schutz berücksichtigt hatte. Nach der Sendung des ZDF-Interviews nahm die ARD vorläufig davon Abstand, Osthoff zu interviewen [3], [4].
[Bearbeiten] Weblinks
- Informationen über Nikolaus Brender - ZDF
- „Vermummt und wirr“, taz, 30. Dezember 2005
- „Bearbeitet. Die verwirrte Susanne Osthoff ist ein Produkt des ZDF“, FAZ, 30. Dezember 2005
- „"Verstehen Sie?" Der Fall Susanne Osthoff und die Medien“, Telepolis, 3. Januar 2006, Interview-Analyse, Medien- und ZDF-Kritik
Personendaten | |
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NAME | Brender, Nikolaus |
KURZBESCHREIBUNG | Journalist, Chefredakteur des ZDF |
GEBURTSDATUM | 24. Januar 1949 |
GEBURTSORT | Freiburg im Breisgau, Deutschland |