Oktobermanifest
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Das Oktobermanifest vom 30. Oktober 1905 (Julianischer Kalender: 17. Oktober 1905), ausgearbeitet von Sergei Juljewitsch Witte, war die Antwort von Zar Nikolaus II. auf die andauernden Unruhen nach dem Blutsonntag Anfang 1905. Es erlaubte die Einführung eines Zweikammerparlamentes, der Duma, ohne deren Einwilligung kein Gesetz in Kraft treten sollte. Es gewährte zudem bürgerliche Grundrechte: Religionsfreiheit, Meinungsfreiheit, Versammlungsfreiheit und Vereinigungsfreiheit. Es war damit Vorläufer der ersten russischen Verfassung.
Faktisch veränderte das Gesetz nicht viel. Der Zar hatte weiterhin große Macht über die Duma und blockierte diese vielfach durch sein Veto. Ebenfalls wurde sie mehrfach von ihm aufgelöst, was Neuwahlen nach sich zog. Nach dem Manifest benannte sich die Gruppe der Oktobristen, konstitutionelle Monarchisten, die weitgehend für seine Bestimmungen eintraten, während die Bolschewisten das Manifest von Anfang an als Betrug und unbefriedigend ablehnten.
